Einwohner-Fragestunde: Der Einwohner fragt, der Bürgermeister gibt keine Auskunft

Heute war mal wieder Stadtverordneten-Versammlung im Marstall. Und der Blogger war unter den Einwohnern, die zu dieser Versammlung herbeigeeilt waren. Damit war er 1 von 10 Einwohnern, die dort anwesend waren. Oder anders gesagt: 10 von 33.000 Einwohnern waren vor Ort im Stall.

In der Einwohner-Fragestunde hat der Einwohner Harald Dzubilla folgenden Fragen gestellt:

Ich habe etwas davon gehört, dass es in Ahrensburg angeblich eine sogenannte „Stabsstelle Strategische Stadtentwicklung“ gibt. Dazu meine folgenden Fragen:

Seit wann gibt es diese Stabsstelle Strategische Stadtentwicklung?

Was hat diese Stabsstelle bis heute gekostet – Gehälter, Sozialleistungen, Bürokosten usw.?

Handelt es sich bei der Stabsstelle Strategische Stadtentwicklung vielleicht um eine Geheimdienststelle?

Falls nein, schließt sich meine letzte Frage dazu an: Welche Konzepte und Strategien hat die Stabsstelle Strategische Stadtentwicklung bis heute entwickelt und umgesetzt – bitte nur die 10 wichtigsten nennen!

Screenshot von der Homepage der Stadt Ahrensburg am 23. Januar 2017: Die “Stabsstelle Strategische Stadtentwicklung” heißt gar nicht so!

Der Bürgermeister nahm dazu Stellung. Zuerst einmal erklärte er mir von oben herab, es gäbe gar keine “Stabsstelle Strategische Stadtentwicklung”, sondern es wäre eine “Stabsstelle Strategisches Stadtmarketing”.

Diese Aussage ist recht verwunderlich, meine lieben Mitbürger, denn die Information über eine “Stabsstelle Strategische Stadtentwicklung” habe ich mir nicht ausgedacht, sondern ich habe sie der aktuellen Homepage der Stadt Ahrensburg entnommen, die der Bürgermeister vermutlich gar nicht kennt – siehe die Abbildung!

Die besagte Abteilung für das Stadtmarketing von Ahrensburg, so erklärte mir Michael Sarach, die gibt es schon seit rund zwei Jahren. Was diese Stabsstelle uns Bürgern bis zum heutigen Tage gekostet hat, wollte Michael Sarach nicht offenlegen. Die Frage des Einwohners beantwortete er arrogant mit dem Hinweis: Das amtliche Gehalt könne ich selber ermitteln; und die restlichen Aufwendungen wären aus Statistiken im Internet ablesbar.

Na supi, Michi. Genauso stelle ich mir eine Einwohner-Fragestunde vor: Der Bürger fragt, der Bürgermeister schweigt. Und entschuldigen Sie vielmals, Herr Sarach, dass der Einwohner es überhaupt gewagt hat, diese Frage in der Einwohner-Fragestunde zu stellen!

Und wenn ich selber rechne, dann komme ich zu dem Resultat: Die Stabsstelle Strategische Stadtentwicklung, die gar nicht so heißt, hat uns Bürger genauso viel gekostet wie das Luxus-Klo vor dem Rathaus. Wobei im Luxus-Klo mehr Output gewesen ist als in der Stabsstelle.

Über die Leistungen der Stabsstelle nach über zwei Jahren erklärte der Bürgermeister, dass die Stelleninhaberin dem Hauptausschuss demnächst ein  Strategiekonzept vorlegen würde. Toll, nach nur zwei Jahren! Eigentlich sollte das schon im Frühjahr 2015 passiert sein, wenn ich mich richtig erinnere, aber gut Ding will eben Weile haben. Und bereits im November 2015 schrieb das Stormarner Tageblatt: “Das Stadtmarketing steht unter keinem guten Stern”.

Wen wundert es also jetzt noch, dass der fragende Einwohner heute auch keine Informationen darüber erhalten hat, welche wichtigen Konzepte und Strategien die Stabsstelle Strategische Stadtentwicklung in den vergangenen zwei Jahren entwickelt und umgesetzt hat!

Hat noch jemand von Ihnen eine Frage dazu…?

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 23. Januar 2017

8 Gedanken zu „Einwohner-Fragestunde: Der Einwohner fragt, der Bürgermeister gibt keine Auskunft

  1. Martens

    Die Hochnäsigkeit dieses Bürgermeisters ist kaum noch zu überbieten. Und der Bürgervorsteher wundert sich, warum kaum noch ein Bürger in die Versammlungen kommt. Früher gab es dort mehr Zulauf. Und es wurden auch viele kritische Fragen von kritischen Bürgern gestellt. Wo sind die eigentlich alle geblieben???

  2. Observator

    Früher hätte Bürgervorsteher Wilde hier eingehakt und festgestellt: Der Bürgermeister ist seiner Verpflichtung, dem Einwohner die gewünschte Auskunft zu geben, nicht nachgekommen. Darum muss die Antwort durch den Verwaltungschef schriftlich erfolgen.

  3. K. Lindemann

    Dass der Herr Bürgermeister etwas schwer von Begriff ist, zeigt sich auch daran, dass es die STABSSTELE STRATEGISCHE STADTENTWICKLUNG im Rathaus von Ahrensburg immer noch gibt, siehe Anlage!

  4. Frau Behnemann

    Das kapiere ich nicht! Der Bürger fragt den Bürgermeister, und der Bürgermeister erklärt sinngemäß, dass der Bürger sich die Antwort doch bitte googeln soll? Ja, wozu gibt es denn eigentlich die Einwohnerfragestunde im Marstall, wenn es doch Google daheim gibt?
    Und die Stadtverordneten diskutieren über neue Stellen im Rathaus, während eine hochdotierte Stelleninhaberin dort seit über zwei Jahren keine Arbeit abliefert. Da ist es geradezu irrwitzig, wenn Herr Egan von der WAB den Bürgern in einem Seminar erklären will, wie Kommunalpolitik funktioniert. In Ahrensburg, Herr Egan, funktioniert Kommunalpolitik so durchsichtig wie das Brett, welches uns Bürgern von Verwaltung und Politik vor den Kopf gehalten wird. Dass wir dann nicht mehr zu Versammlungen gehen, kann sich jeder denken.

  5. H.J. Lange

    Hallo Herr Dzubilla,,
    haben Sie denn immer noch wirklich ernsthaft gehofft, als Einwohner in einer Einwohnerfragestunde wahrhaftige Antworten zu bekommen und dann auch noch vom mit Steuergeld hochbesoldeten Bürgermeister persönlich ?
    Denn Sie wissen doch: Auch den Stadtverordneten ist es als Kontrollorgan des Bürgermeisters so was von wurscht, ob irgendeine mit Steuergeld hochbesoldete “Stabsstelle” und auch nach Jahren welche Arbeitsergebnisse auch immer vorlegt oder nicht.
    Sie wissen doch spätestens aus dem Toiletten-Desaster vor dem Rathaus, dass es auch im Rathaus zu selten Kosten-Nutzen-Analysen gibt, um von der Allgemeinheit Schaden abzuwenden.
    Denn der Steuerzahler könnte ja aus der Korrektur einer Entscheidung auf eine ehemals falsche Entscheidung schlussfolgern. Dass gilt es zu verhindern, um die Bürger in dem Gauben zu belassen, dass DIE-DA-OBEN ausnahmslos immer nur das Richtige entscheiden.
    HJL

    1. Harald Dzubilla Artikelautor

      Hallo Herr Lange! Ich bin kein nachtragender Mensch, und ich vergesse auch gern ein schlechtes Erlebnis, wenn man mir danach wieder aufrichtig in die Augen blickt. Michael Sarach aber ist nicht aufrichtig, er zeigt Arroganz und beschreitet bei gezielten Fragen am liebsten den Flucht- und Ausweg. Das habe ich wiederholt beobachtet und selber erfahren. Er verlangt von anderen Fairness, die er aber selber nicht aufbringt. Was mich irritiert, das ist die demonstrierte Teilnahmslosigkeit der Stadtverordneten. Können die Damen und Herren eigentlich noch alle in den Spiegel gucken ohne sich zu schämen? Die kämpfen da oft parteipolitisch um das Haar in der Suppe, merken aber scheinbar nicht, dass die ganze Suppe versalzen ist. Früher gab es mal den einen oder anderen Rebellen unter den Stadtverordneten. der den Mund aufgemacht hat. Inzwischen machen sie ihre Debatten nur noch pro forma, damit die sogenannten “Pressevertreter” einen tollen Eindruck bekommen und sie zitieren sollen – von den Bürgern gar nicht zu reden, denn die sind ja schon lange nicht mehr vor Ort. Trauriges Schauspiel. Ach ja, und der Wahlkampf soll “moderat” werden, habe ich gehört. Haben Sie schon mal einen moderaten Kampf gesehen – zum Beispiel Boxkampf? Und wenn die Spieler der Bundesliga moderat um den Ball kämpfen, dann schalten die Zuschauer ab. Ich will einen harten, aber fairen Wahlkampf erleben und kein Gekuschel in der Familie.

      1. H.J. Lange

        Bitte warten Sie bis 2030:
        Die damalige SPD-Bürgermeisterin “Uschi” Pepper hatte nicht nur Teile der Klaus-Groth-Straße quasi verschenkt, sondern 2009 auch großformatige Wandkalender / Titel:
        “ETAPPEN
        Es geht voran”

        Und für den Januar hatte sie versprochen / Zitat:
        “Zukunft für alle!”
        “Zukunftswerkstatt Ahrensburg 2030”

        Herausgeberin des Kalenders war die “Stadt Ahrensburg – Die Bürgermeisterin”.
        Ob der derzeitige Bürgermeister “gut-gemacht” in letzter Minute noch einen Hoffnungskalender herausgeben wird ist unbekannt.. Denn derzeit treten ja führende SPD-Genossen gerne zurück..
        HJL

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