20 Jahre: Der Seniorenbeirat feierte sich selber

Ahrensburg hat auch einen Seniorenbeirat. Der besteht in diesem Jahr seit 20 Jahren. Ein Geburtstag, der jetzt im Marstall gefeiert wurde. Der Geburtstag. wohlgemerkt, wurde gefeiert. Denn andere Gründe zum Feiern erkenne ich für den Seniorenbeirat nicht. Für mich ist dieser Klub der Rentner so etwas wie ein Schlafwagenabteil in einem Bummelzug mit einem Schaffner ohne Zähne.

Bevor mir jetzt ein paar ältere Damen und Herren ins Gesicht springen, stelle ich ihnen die Frage: Was hat der Seniorenbeirat von Ahrensburg in den 20 Jahren seines Bestehens für Senioren erreicht? Bitte nennen Sie mir nur 10 besondere Erfolge, damit ich sie an dieser Stelle veröffentlichen kann!

Der Vorsitzende des Seniorenbeirats nannte bei der Geburtstagsfeier den „Bau des Peter-Rantzau-Hauses als Mehrgenerationshaus“, das der Beirat angeregt und vorangetrieben hat, als die herausragende Leistung in 20 Jahren. Darum war wohl auch der SPD-Stadtverordnete Jürgen Eckert bei der Feier anwesend, denn als Geschäftsführer der AWO betreibt er das Peter-Rantzau-Haus, das ich persönlich mehr als Profit-Center der AWO sehe denn als „Mehrgenerationenhaus“. (Schon diese Bezeichnung ist albern, denn welches öffentliche Gebäude ist kein Mehrgenerationenhaus?)

Bürgermeister Michael Sarach sagte bei der Geburtstagsfeier: „Sie geben Beratung für die praktischen Dinge des täglichen Lebens.“ Das ist korrekt: Nachdem ich auf die gesperrten 80 Parkplätze unter dem Rathausplatz aufmerksam gemacht hatte, trat auch der Vorsitzende des Seniorenbeirats in den örtlichen Medien höchstpersönlich in Erscheinung und monierte die Sperrung. Und der Bürgermeister sicherte Abhilfe zu. Das ist fast drei Jahre her. Und? Dürfen Senioren nun unter dem Rathausplatz parken…?

Wie ich vernommen habe, sind fast ein Drittel aller Ahrensburger Bürger über 60 Jahre alt und werden deshalb vom Seniorenbeirat vertreten. Das sind rund 10.000 Menschen. Damit vertritt der Seniorenbeirat 10.000 Wähler. Und wie nutzt der Beirat diese seine Macht für die Umsetzung seiner Ziele…?

Ich bin mir sicher: Die meisten Senioren in der Stadt wissen überhaupt nicht, dass ihre Interessen von einem Seniorenbeirat vertreten werden, und das seit 20 Jahren. Politiker und Verwaltung haben artig zum Geburtstag gratuliert. Warum? Ich denke, weil dieser Beirat ihnen keinen Stress macht wie Szene Ahrensburg.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 25. November 2016

8 Gedanken zu „20 Jahre: Der Seniorenbeirat feierte sich selber

  1. Martens

    Der Seniorenbeirat? Hat der nicht dafür gesorgt, dass die Moorwegbrücke erneuert wurde? Hat er es nicht fertiggebracht, dass die Gehwege in der Innenstadt auch von älteren Menschen begehbar sind? Hat der Seniorenbeirat es nicht erreicht, dass es in Ahrensburg wieder ein Krankenhaus gibt? Hat der Seniorenbeirat es nicht geschafft, dass es in Ahrensburg auch Seniorenheime gibt, die auch von Menschen mit weniger Rente bezahlbar sind? Hat der Seniorenbeirat es nicht in die Wege geleitet, dass die Beleuchtung für Radwege so ist, dass man die Radwege auch nach Sonnenuntergang erkennen kann? Veranstaltet der Seniorenbeirat nicht Tanzveranstaltungen im Rantzau-Haus für Senioren? Hat sich der Seniorenbeirat nicht öffentlich dafür eingesetzt, dass die St. Johanneskirche erhalten bleibt? Und was ist mit der Rampengasse und der unmöglichen Ausfahrt: Hat der Seniorenbeirat hier nicht für Abhilfe gesorgt, genauso, wie er auch für die komplette Öffnung der Tiefgarage unterm Rathausplatz gesorgt hat?

    Und da wollen Sie allen Ernstes behaupten, der Seniorenbeirat habe in 20 Jahren so gut wie nichts auf die Reihe gebracht?!

  2. Rüdiger

    Meines Wissens liegt die Wahlbeteiligung zum Seniorenbeirat bei ungefähr 15%. Die Frage ist also: Wen repräsentiert dieses Gremium eigentlich? Mit welcher Berechtigung kann dieses Gremium in Anspruch nehmen, für die Senioren in dieser Stadt zu sprechen?

  3. Fritz aus Ahrensburg

    Der Seniorenbeirat hat doch etwas geleistet. Der Seniorenbeirat hat sich für den Erhalt des
    500 000 Euro Klohäuschens vor dem Rathaus ausgesprochen, das wohl als das teuerstes Klo gesamten Republik in die Geschichte eingehen wird. Bravo, lieber Seniorenbeirat, macht weiter so mit der Verschwendung von Steuergeldern!

  4. Frau Behnemann

    Immerhin haben die Mitglieder vom Senioren-Beirat die Kosten für ihre Geburtstagsfeier aus eigener Tasche bezahlt und nicht vom Geld der Steuerzahler. Hoffe ich jedenfalls….

  5. H.J. Lange

    Es folgt Einschleichwerbung:
    Werbung für mehr Seniorentreffs.
    Werbung für ein wohnortnahes Mehrgenerationenhaus im vergessenen Ahrensburger Westen – unter dem Turm der St. Johanneskirche.
    (Denn das Peter-Rantzau-Haus können Senioren meist nur zwei- oder vierrädrig erreichen).
    Werbung für die Stärkung der personellen Voraussetzung. Gemeint ist der neue Kirchengemeinderat der ev.-luth Kirchengemeinde. Er wird am kommenden Sonntag gewählt.
    Werbung in dieser Hinsicht für Dzubillas Artikel am 14.11.2016: “Kirchenschließung und Kirchengemeinderatswahl 2016”.
    HJL

  6. Rentner

    Hat der Seniorenbeirat es nicht durchgesetzt, dass ältere Bürger in der Ahrensburger City bequemer parken können? Oder verwechsle ich das mit den bekannten Frauenparkplätzen???

Schreibe einen Kommentar zu Frau Behnemann Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Optionally add an image (JPEG only)