Betrifft: Kommunikation zwischen Politikern und Bürgern – öffentliche Fragen an den Bau- und Planungsausschuss

So, dann will der Bürger Dzubilla doch mal testen, ob sich die Kommunikation zwischen Politkern und Bürgern in Ahrensburg verbessert hat. Um das zu überprüfen, habe ich einen Artikel aus dem 3. Buch Abendblatt von heute herausgesucht, zu dessen Inhalt ich Fragen habe, und zwar an die Mitglieder vom Bau- und Planungsausschuss, wo auch Anne Hengstler (CDU) fungiert. Alsdann:

aus: Hamburger Abendblatt

aus: Hamburger Abendblatt

Der Wendler schreibt: “vor allem soll der Bedarf des Versorgungsbereichs in der City aktualisiert werden”. Und weiter: “Die unterrepräsentierten Sortimente junge Mode und Elektroartikel müssten angesiedelt werden, um der Konkurrenz von Online-Handel und Hamburger Einkaufszentren wirksamer zu begegnen.”

Junge Mode? Ich könnte rund 10 Läden in Ahrensburg nennen, wo es Mode gibt, nicht zuletzt auch für junge Leute. Und: Ein großer Laden mit Elektroartikeln in Ahrensburg würde alle kleinen Läden für Elektroartikel in der Innenstadt plattmachen. Ist das die Absicht vom Bau- und Planungsausschuss, Frau Hengstler…?

Und dann folgt noch ein Widerspruch in dem Artikel, nämlich: “Geeigneter Standort für neue ‘Frequenzbringer’ sei der zu belebende Rathausmarkt. Empfohlen wird auch, den Wochenmarkt attraktiver zu gestalten.”

Hä…? Wenn z. B. MediaMarkt und H & M als “Frequenzbringer” auf den “Rathausmarkt” (gemeint ist wohl nicht der Rathausmarkt in Hamburg, sondern vermutlich der Rathausplatz in Ahrensburg) kommen – wo soll denn dann noch ein attraktiver Wochenmarkt entstehen? (By the way: Meine Idee, den Wochenmarkt in private Hände zu geben, ist bis jetzt von den Politikern noch nicht genehmigt worden. Vermutlich weil der Bürgermeister bis zu diesem Zeitpunkt noch gar keinen Antrag dazu gestellt hat! Und so tue ich es denn auf diesem, heute nicht mehr ungewöhnlichen Wege. 😉 )

U. A. w. g.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 6. September 2016

10 Gedanken zu „Betrifft: Kommunikation zwischen Politikern und Bürgern – öffentliche Fragen an den Bau- und Planungsausschuss

  1. Peter Egan

    Werter Bürger Dzubilla,
    ich könnte Ihnen und den Lesern und Schreibern des Blogs jetzt erklären, dass das Einzelhandelskonzept, eine insgesamt 111 Seiten lange detaillierte Studie der Einzelhandels- und Diensleistungssituation in der Ahrensburger Innenstadt, im Bürgerinfoportal vorliegt und von jedem Interessierten gelesen und beurteilt werden kann. Des weiteren könnte ich informieren, dass das darauf basierende Einzelhandelskonzept am 07.09. im Bauausschuss öffentlich beraten wird und jeder Bürger während dieser Sitzung Fragen stellen und Anregungen geben kann. Schließlich könnte ich darauf hinweisen, dass jeder Bürger die Möglichkeit hat, sich kommunalpolitisch zu engagieren und damit die Weiterentwicklung der Stadt aktiv zu beeinflussen. Aber das wissen sie ja alles, so dass dies ihren Wunsch nach kommunikation nicht adressieren wird.
    Daher versuche ich es mal mit einer kurzen Zusammenfassung der Studie
    Die Einzelhandelsfläche in unserer Innenstadt ist seit 2003 um 38% gestiegen, dies vor allem durch das CCA. Die Verkaufsfläche / 1000 Einwohner liegt fast 40% über dem Durchschnitt vergleichbarer Städte. Es gibt Leerstände, aber die werden vom Gutachter als typischer Fluktuationsleerstand eingestuft. Zur Weiterentwicklung des Einzelhandels schlägt der Gutachter 5 wesentliche Projekte vor:
    1. Bebauung des südlichen Teils des Rathausplatzes und Etablierung von 2 “Magnetbetrieben” wie H&M und Elektronikbetrieb mit jeweils ca. 1 200 qm Verkaufsfläche und einer Tiefgarage.
    2. Umstrukturierung der nördlichen Hälfte des Rathausplatzes, womöglich unter Verzicht auf die bestehenden Parkplätze.
    3. Attraktivierung und Professionalisierung des Wochenmarktes auf der Nordhälfte des Rathausplatzes oder an einem anderen Standort.
    4. Attraktivierung der bestehenden Aufenthaltsflächen vor dem CCA und anderer Flächen.
    5. Schaffung von Ersatzparkplätzen für die wegfallenden Parkplätze am Lindenhof und An der Reitbahn.
    Die WAB unterstützt eine Bebauung des Rathausplatzes in den nächsten Jahren nicht. Erst müssen die offensichtlichen Mistände wie die unattraktiven Aufenthaltsflächen und die fehlenden Ersatzparkplätze adressiert werden. Ich gehe davon aus, dass das Konzept heute nicht beschlossen wird, weil noch erheblicher Beratungsbedarf besteht.

    1. Harald Dzubilla Artikelautor

      Lieber Stadtverordneter Egan – danke schön für Ihren Kommentar aus erster Hand!

      Irgendwo scheine ich auf der langen Leitung zu stehen. Sie schreiben: „1. Bebauung des südlichen Teils des Rathausplatzes und Etablierung von 2 ‚Magnetbetrieben’ wie H&M und Elektronikbetrieb mit jeweils ca. 1.200 qm Verkaufsfläche und einer Tiefgarage“ und „3. Attraktivierung und Professionalisierung des Wochenmarktes auf der Nordhälfte des Rathausplatzes oder an einem anderen Standort.“
      Unter „Attraktivierung“ verstehe ich, dass der Wochenmarkt wieder so attraktiv wird, wie er mal vor rund 30 Jahren gewesen ist. Was nicht zuletzt bedeutet: Die gesamte Fläche des Rathausmarktes muss wieder für die Marktstände zur Verfügung stehen und auch belegt werden. Und „Professionalisierung“ bedeutet vermutlich das, was ich schon seit Jahren fordere, nämlich den Markt vom Ahrensburger Beamtentum zu befreien und das Marketing in private Ahrensburger Hände zu legen.
      Nun schauen Sie mal auf das Google-Bild vom Rathausplatz – siehe Abbildung unten! Wo soll hier ein attraktiver Wochenmarkt entstehen und gleichzeitig zwei Großmärkte mit entsprechenden Parkplätzen? Vielleicht sollen beide Märkte zusammen in dem heutigen Obst- und Gemüsepavillon untergebracht werden, der dann entsprechend aufgestockt werden müsste? 😉
      Richtig: Sie führen an, dass der Wochenmarkt auch an einem anderen Standort aufgebaut werden könnte. Meine jahrelange Forderung lautet: Hagener Allee – wobei der Lindenhof-Parkplatz dann aber nicht bebaut werden darf, sondern Parkplatz bleiben muss mit Parkscheibe. Oder es entsteht dort ein Neuer Lokschuppen, wo begrenztes Parkten ebenfalls möglich ist, und zwar mit einer besonderen Parkscheibe, die man zu einer Jahresgebühr im Rathaus erwerben kann. (Das nur mal so als Ergänzung fürs “Einzelhandelskonzept”. 😉 )
      Meine Meinung: Wenn Ahrensburg interessant wäre für H & M und einen Elektronikmarkt – warum sind diese Märkte dann nicht bereits ins CCA eingezogen bzw. vorgemerkt…?
      Last but not least, lieber Peter Egan, weisen Sie darauf hin, „dass jeder Bürger die Möglichkeit hat, sich kommunalpolitisch zu engagieren und damit die Weiterentwicklung der Stadt aktiv zu beeinflussen“. Das ist wohl wahr. Und während einige Bürger das kommunalpolitisch machen (und sich dabei mehr oder weniger dem Fraktionszwang ihrer Partei unterwerfen), mache ich es als Blogger eben kommunalpublizistisch und – im Gegensatz zu Politikern und ahrensburg24 – ohne Aufwandsentschädigung durch die Stadt. Und in aller Selbstbescheidenheit: Kein Stadtverordneter von Ahrensburg hat mehr Wähler auf sich vereinigen können als ich Leser auf Szene Ahrensburg ziehe.

      Mit freundlichen Grüßen
      Harald Dzubilla

  2. Britta S.

    Schade, dass Herr Egan sich nicht die Frage stellt, nach welchen Vorgaben bzw. mit welchem Untersuchungsauftrag dieses Gutachten erstellt wurde. Ich finde es sehr merkwürdig, wenn die Gutachter auf der einen Seite feststellen, dass Ahrensburg heute bereits 44% mehr Verkaufsflächen hat als nötig, andererseits aber die Installierung weiterer Verkaufsflächen auf dem Rathausplatz fordern. Das Ganze geht – wie bei anderen Gutachten auch – wieder einher mit einer weiteren Reduzierung der ohnehin zu geringen Parkflächen in der Innenstadt. Derartige Gutachten sind oft nicht das Papier wert, auf das sie gedruckt werden.
    Übrigens: Offensichtlich haben die Gutachter auch nicht bedacht, dass der Denkmalschutz für das Rathaus womöglich die Nutzung umliegenden Flächen einschränkt.

  3. Frieda B.

    Jetzt wird also die weitere Verschandelung der Ahrenburger Innenstadt durch Investorenprojekte sogar noch gutachterlich gestützt. Die Teilbebauung des Rathausplatzes mit einem Elektronikmarkt wäre eine Katastrophe für das Stadtbild.
    Damit erklärt sich auch, warum die Privatparkplätze unter dem Rathausplatz nicht freigegeben werden: Die sollen für die Kunden des zukünftigen Elektronikmarktes bereitstehen. Von diesem Projekt würde also lediglich der Privateigentümer profitieren, dem ein Teil des Rathausplatzes gehört.
    Auch vor dem Bau des CCA gab es bereits Gutachten mit den gleichen leeren Versprechungen , dahingehend dass der Bau des CCA zur “Attraktivierung” der Innenstadt führen würde Das Gegenteil davon ist eingetreten.
    Ich verstehe nicht, warum die Stadtverordneten sich von derartigen Gutachten jedesmal erneut blenden lassen.

  4. Friedhelm

    Bei dem Wort ATTRAKTIVIERUNG dreht sich mir der Magen um. Das ist einfach falsches Deutsch, und das hört sich grauenvoll an. Wenn ich einen derartigen falschen Sprachgebrauch in einem Gutachten finden würde, würde ich auf die Qualitäten der Gutachter keinen Pfifferling geben.

  5. Martens

    Hallo! Der Rathausplatz einer Stadt ist der Rathausplatz. Und nicht der Bauplatz für Geschäftshäuser. Sonst könnte morgen ein Gutachter kommen und empfehlen, das Rathaus um drei Stockwerke aufzustocken, um dort einen Bau-, Tierfutter- und Getränkemarkt unterzubringen. Wie kann ein normaler Mensch überhaupt auf die Idee kommen, einen Rathausplatz zu bebauen?!? Gutachter, die so was empfehlen, sollte man aus der Stadt jagen.

  6. A. Puk

    Von Attraktivität vor dem CCA kann nur ein Blinder sprechen. Es ist ein Schandfleck! Was haben uns vor einigen Jahren nicht die Politiker versprochen, wie toll dieser “Platz” werden würde. Mit Grün, Bänken und Tischen, Freiluftgastronomie unter Schirmen usw. Die Tatsache ist trist, jede Menge Zigarettenkippen, leere Bierflaschen, Unrat und herumlungernde Jugendliche. Und das Unkraut wächst und gedeiht, wie an vielen Stellen in der Stadt, wo es eigentlich nicht hingehört.

    1. Harald Dzubilla Artikelautor

      Aber, aber, lieber Herr Puk – Pennys Open-Air-Kneipe ist doch das Highlight in der Rampengasse! Wenn die Damen vom Ex-Club “Bürger für Ahrensburg” dort noch Blumenschalen hinstellen, dann wird die Betongasse geradezu aufblühen! 😉

  7. Rüdiger

    Zuerst müsste man mal klären, was eine attraktive Innenstadt ist. Das ist ein Ort, wo auch nach Ladenschluss noch Leben auf den Straßen ist, wo es ansprechende Lokale und Aufenthaltsorte gibt , wo die Menschen gern bummeln und sich gern auch länger aufhalten. Die Rampengasse und der Terrakottaklotz haben dazu geführt, dass die Attraktivität der Innenstadt in diesem Bereich auf dem Nullpunkt angekommen ist. Dort gehen die Menschen nur hin, um Einkäufe zu erledigen und hinterher so schnell wie möglich wieder zu verschwinden. Daran werden auch ein paar Blumenkübel nichts ändern. Eine solche brutale Bebauung wird andernorts heutzutage so schnell wie möglich wieder abgerissen. Keiner der Stadtverordneten hat sich jemals bei den Bürgern dafür entschuldigt, was für eine Schandfleck mit ihrer Genehmigung mitten in der Stadt entstanden ist. Stattdessen werden die Folgen dieser Fehlplanungen einfach totgeschwiegen, und zwar von allen Parteien.
    Ein Elektronikmarkt auf dem Rathausplatz würde dem Ganzen noch die Krone aufsetzen.

  8. Fritz aus Ahrensburg

    Da hat sich über die Hintertür eines Gutachtens offensichtlich schon der nächste Investor herangeschlichen, um die Innenstadt weiter zu verschandeln.

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