Wie eine Querulantin angeblich mit Hilfe der Redaktion vom 3. Buch Abendblatt befriedigt wurde

aus: Hamburger Abendblatt

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Wieder einmal bringt das 3. Buch Abendblatt eine Geschichte, bei der sich mir als Leser die Augenbrauen hochziehen. Da war gestern von einer Mutter aus Barsbüttel die Rede, die nicht möchte, dass ihre Tochter in der 7. Klasse mit einem iPad unterrichtet wird. (Zitat: “Kosten und Nutzung stehen in keinem Verhältnis.”) Und weil sie kein iPad kaufen will, besteht für das Kind die logische Alternative, in eine andere Klasse zu gehen, weil aus den bisher vier 6. Klassen im neuen Schuljahr ohnehin fünf neue 7. Klassen entstehen, von denen zwei ohne iPad lernen.

Die Mutter aber wird zur Querulantin: Sie will, dass ihre Tochter in eine iPad-Klasse kommt, aber sie will für die Kosten nicht aufkommen. So stellt sie diverse Anträge und wendet sich sogar ans Ministerium. Und am Ende auch noch an die Redaktion vom 3. Buch Abendblatt. Und die machte daraus gestern allen Ernstes den Aufmacher des Tages. Was der Frau offensichtlich nicht peinlich gewesen ist. (Was ihre Tochter in der Schule erfährt, kann man nur ahnen.)

aus: Hamburger Abendblatt

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Kurz und schlecht: Heute berichtet das Blatt, dass die Schule dem Kind ein Leih-iPad zur Verfügung stellt, und die Redaktion vermutet, dass ihr toller Aufmacher-Bericht von gestern das schon am Erscheinungstag bewirkt hat.

Warum die anderen Kinder kein Leih-iPad von der Schule zur Verfügung gestellt bekommen, sondern nur die Mutter, die den Unterricht mit iPad für falsch hält, erklärt die Stormarn-Redaktion nicht. Und wer bringt das Geld für das Leih-iPad auf? Die Redaktion vom 3. Buch Abendblatt vielleicht wegen ihrer tollen Story? Oder hat die nicht einen Cent dazu beigetragen, sodass der Steuerzahler hier für private Verpflichtungen aufkommen muss…?

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 15. Juli 2016

3 Gedanken zu „Wie eine Querulantin angeblich mit Hilfe der Redaktion vom 3. Buch Abendblatt befriedigt wurde

  1. Wolfgang König

    Diese forsche Mutter ist eine Alleinerziehende Mutter. Da sind 700 schon ein Happen. Wieso denkt diese Schule, dass Eltern einfach so 700 Euro locker machen können? Weil nun schon Schulausflüge bis nach Australien gehen?

    1. Harald Dzubilla Artikelautor

      Wenn Sie “alleinerziehend” mit “sozialschwach” gleichsetzen, dann ist das eine andere Sache. Das ist hier aber offenbar nicht der Fall. In aller Regel gibt es auch für allein erziehende Elternteile einen Partner, der zahlt. Und wenn das nicht passiert, dann gibt es noch andere Wege, die diese Mutter anscheinend nicht beschreiten wollte. Außerdem: Muss es unbedingt ein neues iPad für 700 Euro sein…? Der Vergleich mit dem Schulausflug nach Australien hinkt gewaltig.

  2. Peter D.

    Wer zahlt, sagt doch der Schulleiter Thorsten Schöß-Marquardt. Zitat:”Wir haben Glück, dass wir da auch finanziell von der Gemeinde unterstützt werden” Zitat Ende. Damit ist dann wohl der Steuerzahler gemeint.
    Wer davon profitiert, ist in erster Linie die Firma mit dem Apfel, denn so zieht man sich neue Kunden heran.
    Gruß,
    Peter D.

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