Marode Straßen in der Stadt? “Gut gemacht, Michael Sarach!”

Vermutlich bin ich nicht brav gewesen, denn heute früh steckte kein Abendblatt in meiner Zeitungsrolle. Aber als Doppel-Abonnent kann ich ja online genauso lesen wie auf dem bedruckten Papier. Und deshalb bin ich auf den komischen Bericht in der heutigen Stormarn-Beilage gestoßen, wo der Wendler schreibt: „Ahrensburg spart seine Straßen kaputt“. Komisch deshalb, weil Ahrensburg doch gerade in komplett neue Straßen investiert und viel Geld aufgewendet hat. Ja, und alles kann man nun mal nicht haben, liebe Mitbürger!

aus: Hamburger Abendblatt

aus: Hamburger Abendblatt

Die Rede in der Stormarn-Beilage ist von Nebenstraßen wie Manhagener Allee, Spechtweg, Klaus-Groth-Straße,  Hagener Allee, Pionierweg, Meine Rede dagegen ist von Hauptstraßen wie Pomonaring, Auestieg, Am Obsthain, Zu den Höfen, Vogteiweg, Zum Erlenhof. Und wer sich diese Straßen anschaut, kann doch nicht behaupten, dass Ahrensburg am Straßenbau gespart hat, oder?

Richtig ist, dass Ahrensburg gern Neues plant, ohne das Alte zu erhalten. Das liegt daran, dass in Politik und Verwaltung so viele fähige Köpfe sitzen, die genau wissen, was gut ist für die Bürger Neubürger von Ahrensburg, von denen ich gehört habe, dass sie noch nicht einmal wissen, wo und was das Rondeel ist. 

Auch die verbreiterte Neuanlage der Regenwasserstreifen in der Rathausstraße, ein Lieblingsprojekt des derzeitigen Bürgermeisters, das schätzungsweise 80.000 Euro gekostet hat, zeigt doch, dass Ahrensburg seine Straßen nicht kaputt spart, sondern mit feinstem Granit luxuriös gestaltet . Okay, vielleicht zerfällt dafür die eine oder andere Straße, aber dann müssen die Autofahrer eben um die Schlaglöcher herum fahren! Oder einfach das Fahrrad nehmen.

Bildschirmfoto 2016-01-14 um 08.57.59Schließlich leben wir in einer Demokratie; und die Mehrheit der Bürger hat kein Problem mit kaputten Straßen, denn sonst hätten sie ja wohl nicht Michael Sarach zum Bürgermeister gewählt – aktiv an der Urne und passiv durch Nichtwahl –  sondern sie hätten schon damals auf Jörn Schade gesetzt, der das Prestigeprojekt Erlenhof verhindern wollte und schon damals vorausgesagt hat, dass die Stadt die Folgen des Erlenhofes noch zu spüren bekommen wird. Und diese Folgen sind die maroden Straßen in der Stadt. Täglich sichtbare Denkmäler für unseren “Gut-gemacht!” Tut-nix-Bürgermeister.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 14. Januar 2016

9 Gedanken zu „Marode Straßen in der Stadt? “Gut gemacht, Michael Sarach!”

  1. Wolfgang Schrimpff

    Hallo Herr Dzubilla,
    da Sie offenbar ein aufmerksamer Beobachter der Entwicklung des Ahrensburger Verkehrswegenetzes sind, können Sie mich und die übrigen geneigten LeserInnen von „Szene Ahrensburg“ möglicherweise darüber ins Bild setzen, was ein „Klaus-Groth-Knoten“ ist bzw. werden soll, der gemäß dem Bericht in der Stormarnbeilage derzeit als zurückgestellte „Komfortmaßnahme“ eingestuft ist.
    Vor allem hoffe ich, dass Sie meine Besorgnis zerstreuen können, dass hiermit ein weiterer Ausbau mit öffentlichen Mitteln zu Gunsten einer privaten Tiefgaragenzufahrt gemeint sein könnte.
    Mit nachbarlichen Grüßen
    Wolfgang Schrimpff

    1. Harald Dzubilla Artikelautor

      Lieber Herr Dr. Schrimpff – ich verstehe es so: Der “Knoten” in der Klaus-Groth-Straße (heute: Rampengasse) ist die Rampe in der Gasse. Und ich vermute, dass dieser Knoten beseitigt werden soll, indem man Ein- und Ausfahrt zubetoniert, die Betonmauern abreißt und die Straße damit wieder für eine oberirdische Durchfahrt frei macht. Die Kosten trägt natürlich der Verursacher. 😉 Eine sinnvollere Lösung des Knotens fällt mir nicht ein.

      Mit freundlichen Grüßen
      Harald Dzubilla

      1. HJLange

        doch doch Herr Dzubilla,
        eine (ernst gemeinte und bekannte) realistische Lösung des Problems “Rampengasse” liegt in einem Zuschütten nur der östlichen Rampe (Richtung Große-Straße) und Erweiterung der westlichen Rampe auf zwei Spuren (Richtung Reeshoop).

        Das 850.000 Euro teure Granitpflaster der Pepperschen Täuschungs-Inszenierung “Rampengasse” kann während dieser Umbau-Arbeiten relativ einfach hochgenommen werden.
        Vielleicht finden man dabei die etwa 500.000 Euro, die bei der Verlegung des Pflasters dem Bürgermeister gut-gemacht irgend durch die Finger gerieselt und abhanden gekommen sind – in welche Kanäle auch immer – merkte ja Keiner – und Niemand wollte das wissen – und Wir haben das ja auch.
        (Nachweis bei mir zum Abrufen).
        HJL

  2. Sabine Heinrich

    “Oder einfach das Fahrrad nehmen”. Sind Sie des Wahnsinns, lieber Herr Dzubilla? Denjenigen, die oft besagte “Nebenstraßen” nutzen müssen, kann ich nur empfehlen, in ihren Schutz bietenden Gefährten zu bleiben – oder zu Fuß zu gehen.
    Wiederholt hatte ich an dieser Stelle geäußert, dass ein großer Teil der meistbefahrenen Ahrensburger Radwege in einem grottenschlechten Zustand und daher extrem gefährlich ist. Ich freue mich (Sarkasmus) über den ersten Unfall, der durch den miserablen Straßen- oder Radwegezustand passiert und derart hohe Kosten verursacht, dass die Stadt sich dumm und dämlich zahlen muss. Das kann im Extremfall eine höhere sechsstellige Summe sein, schätze ich mal. Dann wird das Geld auch vorhanden sein (müssen).
    Ich kann nur mit dem Kopf schütteln, wenn ich immer wieder lesen muss, wie an anderer Stelle in Ahrensburg laufend Geld zum Fenster rausgeworfen wird.
    Ich bin ein Fan von alten Bauwerken – aber dass nun plötzlich – wo über Jahrzehnte hinweg erhaltenswerte Gebäude gnadenlos abgerissen wurden – Millionen in die Rettung des hoffnungslos maroden Speichers gesteckt werden sollen, wobei die Finanzierung auf extrem wackeligen Füßen steht – ist für mich nicht nachvollziehbar. Gleichzeitig sind für den Erhalt von Straßen und Radwegen nur ein paar Cent da.
    Wer nun meint, das ginge mich als Großhansdorferin nichts an und ich solle mich gefälligst zurückhalten:
    Ich muss seit vielen Jahren mit den z.T. unsäglichen Radwegen in Abg. leben und lasse außerdem durch Einkäufe viel Geld in der Stadt.
    Und wenn es hier in Gh. so viele – gelinde gesagt – Merkwürdigkeiten gäbe wie in Ahrensburg, würde ich mich auch hier nicht zurückhalten.
    Nur – in Großhansdorf gibt es dergleichen Merkwürdigkeiten nicht. Woran das wohl liegt?

    1. HJLange

      Hallo Frau Heinrich,
      das berüchtigte Innenstadt-Pflaster hat meines Wissens schon zahlreiche Stolperopfer gefordert . . . . .
      Und:
      Nach einem von der Stadtverwaltung bestellten Gutachten (schon älter) generieren die Nicht-Ahrensburger zu einem Drittel den Umsatz in der Innenstadt.
      HJL

      1. Sabine Heinrich

        Da man sie (die Nicht-Ahrensburger) aber offensichtlich nicht haben will, macht man ihnen das Parken schwer und das Radfahren in der Stadt zu einer gefährlichen Aktion.
        Besonders zunehmend mehr Autofahrer, die ja leichter als Radfahrer in andere Städte ausweichen können, tun der Stadt den Gefallen, sie nicht zusätzlich zu bevölkern, indem sie nach Bargteheide, Trittau oder eben zu den Einkaufszentren auf der grünen Wiese ausweichen, um dort ihr Geld auszugeben.

        1. HJLange

          Aber hallo Frau Heinrich,
          ich weiß wirklich nich was Sie wolln.
          Denn es gibt doch eine gute Straßenverbindung für Autofahrer und Fahrradfahrerrinnen zwischen Großhansdorf und dem Ahrensburger Beimoorweg, an den “famila” & Co & Co & Co vorrücken und sich ausbreiten darf – mit riesengroßem Parkplatz – als bessere Konkurrenz zum überflüssigen “CCA”.

          Und is es nich toll, dass sich dann die neuen Erlenhofbewohner gar nicht erst zum Rondell durchfragen müssen ?
          Denn Frau Heinrich, Sie wissen doch, Der Moderne Mensch kauft auf-der-ehemals-grünen-Wiese direkt hinten ins Auto rein – oder er lässt sich sein Konsumgut direkt ins Haus bringen.
          HJL

  3. Wolfgang König

    In einem Erschließungsgebiet ist der Erschließer für Leitungen und Straßen zuständig. Die Gemeinde übernimmt nach Erschließungsvertrag später die Anlagen nach Prüfung und Abnahme in die Verantwortung.

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