Beamte und Politiker sind sich einig: Die Innenstadt muss weiter entlastet werden … von Kunden!

Gäste, die in der Ahrensburger Innenstadt ein Restaurant besuchen wollen, finden dort eher einen freien Platz am Tisch als einen Parkplatz vor der Tür der Gaststätte. Das soll im kommenden Jahr anders werden, haben die städtische Verwaltung und deren beigeordnete Politiker laut Stormarn-Beilage soeben beschlossen, und zwar sinngemäß: Wir begrüßen ein neues Restaurant außerhalb der Innenstadt, und zwar in der Bogenstraße, wo die Stadt mal teure Bodenproben bezahlt hat, deren Kosten wir nun bestimmt wieder zurückerstattet bekommen werden.

aus: Hamburger Abendblatt

aus: Hamburger Abendblatt

Es soll dort also nicht nur eine Brauerei ansiedeln, was gut und schön ist, sondern mit der Brau- soll auch eine riesige Gaststätte kommen. Ebenso sollen hier Events stattfinden, womit quasi ein weiteres Kulturzentrum in Ahrensburg geschaffen wird. Klar, meine lieben Mitbürger: Kultur kann man gar nicht genug in unserer Stadt haben!

Das neue Restaurant passt demnach gut. Denn damit werden nicht nur die Restaurants in der Innenstadt entlastet, sondern auch die Autos der Besucher finden Abstellmöglichkeiten auf dem ehemaligen Rohrbogenwerk-Gelände, wo die Stadt nicht zwecks Gebühren die Hand am Automaten hat. 

Auch für Gäste von außerhalb ist das zweckdienlich, da sie sich nicht mit ihrem Fahrzeug in die Innenstadt quälen müssen, geschweige denn, überhaupt in die City kommen müssen, um dort möglicherweise auch noch einzukaufen, denn von der Bahn aus gehen sie zum Brauhaus nicht stadtein-, sondern stadtauswärts. Praktisch, oder?

Dieses Konzept entspricht dem gleichen Unfug Konzept wie schon am Beimoor, praktiziert mit dem zukünftigen “Fachmarktzentrum”. Aber Restaurants sind offenbar nicht “innenstadtrelevant”.

Ja, unsere tüchtige Verwaltung und unsere fähigen Politiker, die das alles unterstützen, sind schon toll. Wenn danach dann auch noch ein Kino auf die Alte Reitbahn kommt, wo ebenfalls ein gastronomischer Betrieb einziehen soll, dann könnte im CCA, wenn dort nach Ablauf der Mietverträge auch der letzte Laden ausgezogen ist, dann könnte dort ein weiteres, wunderschönes Seniorenheim entstehen und  damit umbenannt werden in CRA, was meint: City Rentner Ahrensburg. Hier wäre dann auch der Altersruhesitz des zur Zeit noch amtierenden Bürgermeisters, der dort mit seinen Genossen Uschi, Hartmut, Rolf und Jürgen wunderschön Monopoly spielen kann.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 23. Januar 2016

15 Gedanken zu „Beamte und Politiker sind sich einig: Die Innenstadt muss weiter entlastet werden … von Kunden!

  1. Wolfgang König

    Aber der Bürger kommt doch über die Bogenstraße an ALDI und über die Hamburger Straße bei Lidl vorbei!
    Ich frage mich, ob Kroschke jemals die von uns für Frau Thunecke ausgelegten Kosten für die Bodenuntersucheng zahlen wird, wo doch auch das Bauamt schon umfangreichere Akten vergessen hat.
    Lassen die künftigen Brauereibetreiber nun aus Skandinavien reines Wasser zum Brauen anfahren oder werden sie Ahrensburger Oberflächenwasser aus ihren Brunnen unter dem Fundament verwenden? Was hat die Bodenuntersuchung ergeben? Gestern machte sich eine doppelseitige Ölspur auf dem Ahrensfelder Weg in Schmalenbeck breit und wurde nach gut 30 Minuten von der Feuerwehr abgestreut.
    Werden unsere Brauer wie einst unsere Mönche Hopfen in unserem Ortteil Hopfenbach anbauen und aus Ahrensburger Gerste das damals weit bekannte Braunbier (Mönchsbräu) brauen?
    Gerne würde ich als Mitinvestor einsteigen, aber der mögliche Mitinvestor Kroschke hat schon in Ahrensburg, Ammersbek usw. Partner mehrfach über den Tisch gezogen.

    1. Hans Wurst

      Moin Moin liebe Leute, das Klientel für die Brauerei wird sicherlich weniger den Gastronomen aus der Innenstadt, wenn man es ‘mal so nennen möchte, in Scharen die Gäste wegnehmen. Eher werden aus dem Umland mehr und andere Gäste zur Hausbrauerei kommen. Es ist docheine gute Ergänzung des Gastronomiemixes in Ahrensburg. Die Gastronomiefläche von rd. 380 qm (inkl. Produktion- und Lagerräume) empfinde ich als angemessen. Hingegen ist der Aussenbereich mit bis zu 180 Gästen deutlich umfangreicher. Da stellt sich schnell die Frage nach dem Konzept auch in Bezug auf die saisonalen Mitarbeiter (auf Abruf bei schönem Wetter?). Jeder Investor möchte sein Geld gut und gewinnbringend einsetzen. Somit können die Mitarbeiter von der Firma Kroschke künftig nach der Arbeit direkt in die Kneipe gehen. Ist doch toll. So fließt ein Teil der Gehälter zurück an Herrn Kroschke.

  2. Sabine Heinrich

    Apropos Frau Thunecke: Ich werde an jeder passenden – und auch unpassenden – Stelle daran erinnern (so Herr Dzubilla es zulässt), dass wir noch immer keine Auskunft über die verschwundenen Spendengelder für die Flüchtlinge haben und auch keinerlei Auskünfte über die Gelder, die anlässlich des Benefizkonzertes für Vince Weber zusammengekommen sind. Steter Tropfen muss doch den Stein irgendwann einmal höhlen?! Diese Sache darf keinesfalls in Vergessenheit geraten!
    Wie kann ich als “Normalbürger” eine Auskunft erzwingen, falls Frau Thunecke und ihre Mithelfer sich weiterhin stur stellen? Finanzamt anrufen? Staatsanwaltschaft?
    Es sind schon Leute wegen minimaler “Unregelmäßigkeiten” – Beispiele kennt jeder genug – ihren Job losgeworden. Das waren allerdings immer die sogenannten “kleinen Leute”.
    Wo bleibt ein klärendes Wort vom Schirmherren?
    Er muss doch an vorderster Front daran interessiert sein, Licht in diese merkwürdige Sache zu bringen – eben weil er der Schirmherr ist und damit auch aus meiner Sicht enorme Verantwortung trägt.

    1. Konrad D.

      Als Liebhaber der deutschen Sprache weise ich Sie höflich darauf hin, dass es nicht korrekt ist, zu fragen: “Wo bleibt ein klärendes Wort vom Schirmherren”, sondern es muss “Schirmherrn” lauten. 😉

      1. Sabine Heinrich

        Lieber Herr Duden,
        Sie haben ja so r/Recht! ich wollte nur einmal testen, ob Sie – zumindest im Geiste – immer noch bei uns sind!
        Zu dem obigen Artikel: Wenn ich “Kroschke” höre/ lese, muss ich sofort an diese seltsame, wohl nicht ganz koschere Baumfällaktion denken. Was ist eigentlich daraus geworden?
        Ach, da könnte ich ja einfach einmal im Rathaus anrufen und mir dann gleich auch erklären lassen, was das nun mit diesen verschwundenen Spendengeldern auf sich hat.
        Fragen werden doch geliebt – so habe ich das noch im Hinterkopf.

  3. Wolfgang König

    Bezüglich Frau Thunecke und dem Schweigen unserer Presse hat mich das Finanzamt Stormarn um den betreffenden Zeitungsartikel und um weitere Daten gebeten, um einen möglichen Verdachtsmoment nachvollziehen zu können (wer kann ihn mir senden oder faxen?). Bezüglich Gewinne aus (angemeldeten?) öffentlichen Veranstaltungen und deren überwachte Versteuerung möchte sich das Finanzamt nicht äußerern.
    Ergebnisse unterliegen dem Steuergeheimnis und werden erst vor Gericht öffentlich.

    1. Sabine Heinrich

      Finde ich klasse, Herr König, dass Sie zur Tat geschritten sind. Was ich nicht so ganz verstehe ist, dass nun das Finanzamt nicht selbst zur Tat schreitet, sondern Ihnen bzw. uns betroffenen Bürgern die Beweis- oder Nachweislast auferlegt – so habe ich das jedenfalls verstanden.
      Niemand an höherer Stelle schreit auf, wenn es um Tausende nicht auffindbarer Spendengelder geht?
      Wenn dem so ist, kann ich nur sagen, dass da (wieder einmal) etwas ganz schön faul ist im Staate D!
      Mir ist gerade eingefallen, dass die Helfer des Flüchtlingskreises hier nachhaken können; ihre Stimme hat Gewicht und sie haben bestimmt ein besonderes Interesse daran zu erfahren, wo die verschollenen Tausender geblieben sind.

  4. Wolfgang König

    Hallo, Herr Hans Wurst, was ich schon immer einmal fragen wollte: Sind Sie der Hans Wurst mit dem eine Ladeninhaberin aus Hoisdorf liiert war/ist? Oder sind Sie sein namensgleicher Sohn? Hans Wurst war treffend auch Schlachter und immer einen Lacher wert.

  5. Observator

    Das Brauhaus-Restaurant wird bestimmt genauso erfolgreich laufen wie das Märchen-Dungeon, obwohl das in der City liegt. Und der Marstall wirft ja auch riesige Gewinne ab. Aber wer zuviel Geld hat, der muss es wohl irgendwo investieren.So etwas nennt man Bier-Idee. 😉

  6. Karl Heinrich Rüssmann

    Nicht eines der bislang für das Rohrbogenwerk präsentierten Projekte hat einen Hauch einer Idee enthalten, wo die anreisenden Gäste mit ihren Autos/Bussen bleiben sollen. Auf dem in der Planskizze gezeigten Gelände sehe ich kaum Stellplätze. Auf der Brückenstraße geht gar nichts. Und die Bogenstraße läßt sich auch nicht vollknallen. Bleiben die Parkplätze von Aldi/Lidl. Die werden sich bedanken.
    Eines ist klar: Die meisten Besucher würden das Auto bevorzugen. K.H. Rüssmann

    1. H. J. Lange

      Hallo Herr Rüssmann,
      schön, dass Sie nicht nur Leser geblieben sind !

      Ja, wie selbstverständlich nutzen diese Investoren die von allen Bürgern bezahlten Parkplätze und Flächen – hier etwa am Rande der Bogenstraße, im Fall des heute vorgestellten Kinos das nebenstehende Parkhaus “Alter Lokschuppen” und in der Klaus-Groth-Straße (vor dem “CCA”) haben sie sich von Frau Pepper gleich eine komplette Straße quasi schenken lassen. Das hat System.

      Zur anderen Seite:
      Für den kreativen, in die Zukunft gerichteten Stadtplaner kann das vorgestellte Projekt auf dem Gelände des ehemaligen Rohrbogenwerks als Initialzündung für die Umsetzungen von Planungen wirken, die für dieses Groß-Areal schon 2008 während der „Zukunftswerkstatt“ erarbeitet worden sind:
      1.
      Bebauungs-Verdichtung in Richtung U-Bahnhof Ahrensburg-West.
      2.
      Zukunftswerkstatt: Nutzung entlang der Bahn für Schulbetrieb und Kleingewerbe aller Art – und für ein Brauhaus.
      3.
      Mit Direktanbindung an den U-Bahnhof-West und zugleich
      an einen dort aktuell wieder geplanten Stopp im Rahmen des S-Bahn-Ausbaus.
      Beide Haltepunkte werden fußläufig verbunden.
      Eine gebietseigene Bahnquerung, die zugleich die Brückenstraße usw. entlastet.
      4.
      Riesiges Bauflächen-Potential: Über dem gesamten dort unübersichtlich liegenden Brachland sind mehrere Großbaukörper möglich, vorwiegend für alle Art von Wohnungen, selbstverständlich auch sog. “bezahlbaren Wohnraum” – mit direkter Anbindung an U- und S-Bahn.
      5.
      Parkplatzdecks für Bewohner, Reisende und Gäste..
      6.
      Städtebaulich-architektonische Ausformung der Baumassen zu einem endlich einladend-attraktiven „Stadteingang Ahrensburg-West“.

      Meine Planungen dazu wurden in diesem Blog bereits mehrfach mit Text und Plan vorgestellt – und selbstverständlich liegt meine dicke Mappe auch im Rathaus . . . . .

      Dipl.-Ing. H.J. Lange, Architekt und kritisch-kreativer Stadtplaner.

  7. Fritz aus Ahrensburg

    Ist es nicht erstaunlich, dass das Ahrensburger Bauamt, das für sein Schneckentempo bekannt ist , hier in Windeseile gearbeitet hat? Eine Bearbeitungszeit von vier Wochen ist geradezu sensationell für Ahrensburg. Warum wurde dieser Antrag vorgezogen gegenüber den anderen Anträgen, die in der Regel monatelang unbearbeitet im Bauamt herumliegen?
    Ist es nicht erstaunlich, dass der Unternehmer Kroschke für seine illegale Baumfällaktion auf genau diesen Flächen vom Bürgermeister nicht zur Rechenschaft gezogen wurde? Wie hieß es damals in diesem Blog? Die Kleinen hängt man, die Großen lässt man laufen. In diesem Fall wird der Unternhemenr Kroschke für seine illegalen Fällungen nachträglich noch belohnt.
    Bis demnächst in dieser Runde
    Fritz

  8. Volle Pulle

    Da die Stadt aus dem ständig ausverkauften Kulturbetrieb Marstall soviel Geld verdient, ist ein zweites Kulturzentrum natürlich unausweichlich, damit auch hier die Steuern ins Stadtsäckel fließen können. Feli Thunecke steht bestimmt schon wieder als Veranstalterin in den Startlöchern … wenn wir uns mal an die spektakuläre Silvester-Nacht auf dem Rohrbogenwerkgelände erinnern. Übrigens: Parkplätze sind gar nicht vonnöten, denn die vielen Gröhnwolder Biertrinker dürfen hernach sowieso nicht mehr ans Steuer. Passt also.

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