Ist das Überschreiten von Ethik und Moral wirklich witzig…?

Heute macht die Stormarn-Beilage auf mit einem sensationellen Thema: Ein junger Mann aus Reinbek wird dort als “Provokateur” präsentiert, weil er unanständige Witze macht und fordert: “Ihr müsst Witze machen über alle. Über Behinderte, über Schwule, über Schwarze”. Und genau das tut dieser Dödel, weil er meint, dass Provokation witzig ist und dass es kein Tabu gibt für Geschmacklosigkeiten und Zoten, die unterhalb jeder Gürtellinie treffen. Und deshalb räumt die Stormarn-Beilage dem Quatschkopf großen Raum ein – was wirklich ein echter Witz ist.

aus: Hamburger Abendblatt

aus: Hamburger Abendblatt

Ich weiß nicht, ob der schräge Spaßvogel auch Possen reißt über Juden, Asylanten, Kriege, Tod, Vergewaltigung und Religion. Ich weiß nur, dass Menschen, die weder moralische noch ethische Bedenken haben beim Witze erzählen, dass diese Menschen ganz üble Zeitgenossen sind. Und dass solche Typen öffentlich auftreten dürfen und auch noch von den Medien wahrgenommen werden, zeugt von der Dekadenz unserer Gesellschaft.

Dem Provokateur hinter die Ohren geschrieben: Halt lieber öfter mal die Klappe, junger Mann! Und lerne einen vernünftigen Beruf. Zum Beispiel Klempner oder Tischler. Und wenn Du unbedingt Dein Geld mit Dreck verdienen möchtest, dann werde Fensterputzer, Kanalarbeiter oder Müllmann!

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 11. November 2015

11 Gedanken zu „Ist das Überschreiten von Ethik und Moral wirklich witzig…?

    1. Sabine Heinrich

      Vielleicht möchte der junge Provokateur ja noch zu einem alten werden? 😉

      Ihrem Blogeintrag, Herr Dzubilla, stimme ich uneingeschränkt zu!
      Gut, dass es sogar noch heute Humoristen gibt, die ohne Fäkalsprache und Ignorieren von ethischen und moralischen Grenzen auskommen – dafür aber mit großer Sprachgewandtheit gesegnet sind.
      Nur plump provozieren – das ist keine Kunst – das ist Unreife.
      Ich bin gespannt, womit der Knabe mal sein Geld verdient, wenn er in ein paar Jahren nicht mehr gefragt ist.
      Ach, Sie haben ja schon gute Vorschläge gemacht, Herr Dzubilla!

  1. "Ahrensbürger"

    Hallo Herr Dzubilla,

    lesen sie doch nur den letzten Satz des Artikels: „Ich weiß, dass ich das Richtige sage und tue!“
    Der Knabe hat nur ein Problem: Selbstüberschätzung!
    Ich bin gespannt auf den Kommentar von Herrn Blombach, oder den von Herrn Klingel-Domdey in der nächsten Ausgabe.

    Ein „Ahrensbürger“

      1. Sabine Heinrich

        Der Größenwahn dieses unreifen Bubis wird auch deutlich, wenn man seinen “Künstlernamen” als ein Wort liest…
        Ja, auf einen Kommentar von Herrn Blombach oder Herrn Klingel-Domdey bin ich auch gespannt – da muss einer folgen!
        Allerdings – “Ahrensbürger” – könnte so ein Kommentar dann gegen uns “Humorlose” gerichtet sein. Warten wir’s ab!

    1. Der Spatz vom Rathausdach

      Hallo Herr Schmitt, ich habe mir das Video angeschaut. Wo, meinen Sie, ist die Stelle, wo man lachen kann, soll oder darf…? Ich habe keine gefunden. Es ist das Niveau von Mario Barth, der ja die Latte schon so tief gehängt hat, dass kaum noch jemand drunter weg kriechen kann.

        1. Der Rabe vom Rathausklo

          Sag ich doch: Scheiße schmeckt köstlich, denn Millionen Fliegen können nicht irren! (Alter Scherz aus der Asbach-uralt-Zeit, haha. Trifft aber immer noch zu.)

          Ach ja, kennen Sie den: Ein einarmiger jüdischer Neger, der blind ist und im Rollstuhl sitzt, wird in eine Vorstellung von Chris Tall geschoben und fragt am Ende: “Dürfen wir Schwulen hier auch klatschen…?” Chris Tall: “Für Dich sehe ich schwarz, Moische. Aber bis Dein Arm wieder nachgewachsen ist, kannst Du mir ja was auf meinen süßen Popo klatschen!”

          Nein, das stammt nicht von dem Reinbeker, sondern es ist mir gerade so eingefallen. Darf ich das…? Und komme ich nun auch auf die Titelseite vom Stormarnblatt, Herr Klüngel-Dummday*)?

          *) Darf ich das?

  2. Wolfgang König

    Witze haben meist eine Pointe, gegen die sich Witzopfer meist nicht wehren können. Ich denke hier an die Elefantendame, die sich gegen den Mäuserich, der sie gerade vergewaltigt hat, nicht wehren kann. Oder an den Spanner, der glühend noch nach dem Waldbrand von Ast zu Ast springt. Oder an Blondienenwitze, die ich gerne einmal unserer Gleichstellungsbeauftragten erzählen möchte. Oder an Oberwitze, die ich gerne einmal auf dem Neujahrsempfang der Hansestadt Hamburg erzählen möchte. In Jerusalem und in Bagdad sollte man sich besser die Zunge abbeißen als Witze erzählen. Entscheidend ist der Kreis, in dem man seine schmutzigen Witze erzahlt. Wenn man für einen kurzen Lacher gesteingt wird, hat man ein Problem.
    Mit witzigen Grüßen
    Wolfgang König

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