Ahrensburg: Vom Wohnhochhaus zum Schlossinsel-Pavillon

Vorab: Was unsere Stadt weiterbringt, das sind Menschen mit kreativen Ideen. Daran mangelt es in Ahrensburg nicht (siehe auch: Zukunftswerkstatt!), es mangelt nur an verantwortlichen Mitarbeitern in der Verwaltung und der Mehrheit von Politikern der Stadt, diese Ideen zu erkennen und sie umsetzen zu lassen. Dazu gehört die Idee für ein Wohnhochhaus in Ahrensburg genauso wie der Vorschlag für einen Schlossinsel-Pavillon.

Entwurf: Dipl.-Ing. Hermann Jochen Lange, Architekt

Entwurf: Dipl.-Ing. H. J. Lange, Architekt

Der Reihe nach: Ich kann es nicht mehr hören, dieses abgedroschene Thema „preiswerter Wohnungsbau“ in Ahrensburg! Richtig ist: Ob ein Wohnungsbau seinen Preis wert ist, entscheidet die Lage, die Bauweise und die Ausstattung. Doch was von Verwaltung und Politik und Investoren nicht gesehen wird: In Ahrensburg ist reichlich günstiger Raum für “bezahlbaren” Wohnungsbau vorhanden, und zwar in allen Preislagen.

Es ist nicht das erste Mal, dass ich zu diesem Thema einen Blog-Eintrag verfasse, und möglicherweise auch nicht das letzte Mal. Weil viele Leute schwer von Begriff sind  verstehen oder es einfach nicht begreifen wollen: Ahrensburg muss nicht unbedingt in die Breite bauen, sondern der günstige Weg führt nach oben, nämlich in den Himmel und in ein zeitgerechtes Wohnhochhaus! Das, meine lieben Mitbürger, ist die sinnvollste Innenstadtverdichtung überhaupt, will unsere Stadt nicht in Villen, Luxuswohnungen und Bungalows veralten wie bisher.

Wenn man sich die Architektur in großen genauso wie in kleinen Städten anschaut, dann findet man hier wie dort attraktive Hochhäuser, die als Solitäre dastehen und zu Wohnzwecken gebaut wurden. Mit reichlich Wohnraum in allen Preislagen. Wer dagegen Grundstücke in der Innenstadt wie Lindenhof und Alte Reitbahn ohne Sinn und Verstand verscherbelt oder verscherbeln will, der muss sich fragen lassen: Soll unsere Stadt sinnvoll gestaltet oder sinnlos veraltet werden?

Und wo wir gerade bei der Kreativität in der Gestaltung von Ahrensburg sind, da fällt mir ein Plan des Architekten und Dipl.-Ing. Hermann Jochen Lange ein, den Sie auch als häufigen Kommentator auf Szene Ahrensburg kennen. Es ist der Plan „Schlossinsel Pavillon“, den Lange bereits im Frühjahr 2013 entworfen und komplett ausgerechnet hat.

Aber was soll ich hier lange beschreiben – ich habe dreizehn Seiten des Vorschlages von Lange gescannt und gebe sie Ihnen hiermit im Original zur Kenntnis. Und Sie können Hermann Jochen Lange dann in Kommentaren befragen, wann dieser Pavillon auf der Schlossinsel eröffnet wird:

Entwurf: Dipl.-Ing. Hermann J. Lange, Architekt

Entwurf: Dipl.-Ing. Hermann J. Lange, Architekt

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 21. September 2015

2 Gedanken zu „Ahrensburg: Vom Wohnhochhaus zum Schlossinsel-Pavillon

  1. Wolfgang König

    Hallo, Herr Dzubilla,
    eigentlich bin ich gegen eine Hochhausbebauung der Innenstadt. Aber da wir nun schon Hochhäuser in der Stadt haben, gibt das Baugesetzbuch weitere Hochhäuser her. Auf dem Lindenhofgelände könnte achtstöckig gebaut werden – wie auf den Baulücken der Innenstadt. Und wegen der hohen Häuser auf dem Forsthofgelände könnte auf der Ecke Burgweg/Hagener Allee (Brötchen-Strycker) auch sechsstöckig gebaut werden. Dann könnte uns unsere Umwelt erhalten bleiben, wie die Bebauung am Starweg, am Vogelsang, am Spechtweg, am Ginsterweg usw..
    Aber wegen der langen Wege durch Stadtverwaltung, Stadtverordnetenversammlung, Baugenehmigung, Auftragsvergabe über Baudurchführung haben wir wieder ausreichend Wohn-Container und winterfeste Zelte zur Verfügung.
    Auf der anderen Seite stehen die Bauvorschriften. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass eine aufgesetzte Wärmedämmung für 22.000 Euro über drei Jahre keinerlei Betriebskosteneinsparung bei den Heizkosten gebracht hat. Die Abbau- und Entsorgungskosten dieses aufgebrachten Sonder- und Sperr- Mülls werden wieder 20.000 bis 30.000 Euro betragen. Die angebohrten schönen Klinker werden nie unsichtbar ausgebessert werden können. Durch dickere Außenwände fällt weniger Licht in die Räume. Die Balkone sind um 10 % kleiner geworden. Im Balkonbereich darf man die Verblendung nicht anbohren.
    Falls es noch niemand bemerkt haben sollte: Die Winter sind deutlich milder geworden. Es wird so weiter gehen. Wiegen die Isolationskosten die Mehrkosten an Energie tatsächlich auf? Bei meinem Beispiel nicht. Und wenn wir ausreichend erneuerbare Energie durch Verbilligung der Baustoffe und Verbesserung der Technik haben, können wir auf teure Isolierung verzichten.
    Ein anderer Beitrag in der Stormarn-Beilage von heute zeigt uns, das schnell und preiswert gebaut werden könnte. Nur die Verwaltung und unsinnige Bauvorschriften verhindern rasche Realisierung.
    An dieser Stelle ein Dank an unser Bauamt. Das hat einen fast fensterlosen zweigeschossigen weißen Klotz (Schuhkarton) als Haus im Vogelsang genehmigt. Eine Frechheit gegenüber den Anliegern. Im Villenquartier reglementiert unser Bauamt – aber auch nach Gutdünken. An der Hagener Allee kurz vor der U-Bahn-Brücke hat unser strenger Bauamtsleiter Thiele eine Pippi-Langstrumpf-Villa genehmigt. Ja, unsere Verwaltung ist für die Bürger da und unsere Politik reagiert nicht.
    Lassen Sie uns lieber unsere Umwelt durch hoch Hochhäuser mit preiswertem Wohnraum verschandeln als durch die weitere Bebauung unserer grünen Umgebung. Das gilt auch für unsere Schlossinsel.
    Mit kopfschüttelnden Grüßen
    Wolfgang König

  2. H.J. Lange

    Hallo Herr Dzubilla,

    Ihre nahe liegende Forderung nach flächen- und kostensparenden Hochhäusern auch für sog. “bezahlbaren Wohnraum” ist gut, aber nicht neu. Diese Idee wurde bereits in der Zukunftswerkstatt 2008 auch von mir konkret skizziert.
    Für derartige Hochhäuser drängen sich mehrere Standorte auf, beispielsweise unmittelbar neben dem U-Bahnhof-West, bzw. neben und über der DB-Bahnlinie, heute eine unübersichtliche Brache.
    Mehrere Hochhäuser können dort dem „Stadteingang Ahrensburg-West“ endlich ein charakteristisches Gesicht geben – mit Zugang zur U-Bahn und ggf. zu einer dort geplanten S-Bahnstation.
    Meine umfangreiche Ausarbeitung liegt seit Jahren dem derzeitigen Bürgermeister vor – und verstaubt.
    Der neue Bürgermeister muss also nur die Rathausschubladen aufziehen, um die Visionen in der Hand zu halten.
    2)
    In diesen Schubladen verstauben bekanntlich auch zahlreiche Vorschläge von Bürgern für eine Umgestaltung des Rathausplatzes. Selbstverständlich auch meine Mappe.
    3)
    Eine großflächige Überbauung des sog. “Tunnel”-Bereichs und auch der DB-Bahnlinie östlich der Hagener Allee (und über die Manhagener Allee hinaus) kann mehrere nachgesuchte Funktionen übernehmen:
    1. Parken in Nähe des Bahnhofs und des städtischen Zentrums.
    2. Sog. “bezahlbarer Wohnraum” in einer Mantelbebauung und obendrauf.
    3. Im Erdgeschoss ist beiderseits der Hagener Allee, bzw. in einer sog. Brücken-Bebauung jede Art Nutzung möglich und verbindet zugleich den Bahnhofsbereich mit dem städtischen Zentrum.
    4. Die meisten Überbauungsrechte und Flächen befinden sich in öffentlicher Hand. Deshalb steht der Baugrund quasi kostenfrei und ab sofort zur Überplanung bereit.
    5. Der Komplex entspricht absolut der Grundidee des sog. “Integrierten Stadtentwicklungskonzeptes” ISEK, also der innerstädtischen Verdichtung. Diese Grundidee ist ebenfalls aus der Zukunftswerkstatt 2008 heraus entstanden.
    6. Das alles dient zugleich der Abschirmung von Straßen- und Bahnlärm.

    Selbstverständlich gehören diese Planungen in den neuen Flächennutzungsplan.

    (Info-Abruf bei mir und in Teilen in diesem Blog).
    HJL

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