Was für die Redaktion der Stormarn-Beilage überaus wichtig ist und was sie ihren Lesern einfach unterschlägt

In der vergangenen Woche stand wieder mal ein genauso alberner wie überflüssiger Bericht in der kostenpflichtigen Stormarn-Beilage vom Hamburger Abendblatt. Mira Frenzel berichtete in großer Aufmachung über eine Ahrensburgerin, die Ärger mit der Telekom hat. Genauer: hatte, denn der Fall ist inzwischen längst geklärt, sodass der Bericht im Grunde so aktuell ist wie der Wetterbericht von vorgestern.

(Bild: HDZ)

Altes aus der Stormarn-Beilage im Hamburger Abendblatt (Bild: HDZ)

Inhalt des Beitrages: Die Telekom-Kundin konnte angeblich ein Jahr nur Anrufe entgegennehmen, selber aber nicht telefonieren. Über die Hintergründe widersprechen sich die Aussagen von Kundin und Telekom, wobei ich dazu neige, der Kundin beizupflichten, denn ich hatte mal ein ähnliches Problem mit der Magenta-Firma, wenngleich ich trotzdem telefonieren konnte den den Fall innerhalb einer Woche geklärt hatte.

Die Geschichte in der Stormarn-Beilage ist Blabla und auch noch unnötig aufgebläht. Ein kleines Foto und 25 Zeilen hätten vollauf genügt – wenn überhaupt. Und wenn man es genau betrachtet, dann wird die Dame im Bilde vorgeführt, denn warum kündigt sie ihren Vertrag mit der Telekom nicht oder nimmt sich einen Anwalt, wenn Sie davon überzeugt ist, im Recht zu sein?! Stattdessen geht sie zur Zeitung, und zwar zum Zeitpunkt, als die ganze Geschichte bereits Schnee vom letzten Jahr gewesen ist, und präsentiert dazu ihr Telefon, das noch aus dem vergangenen Jahrhundert stammt.

(Bild: HDZ)

Was für die Redaktion der Stormarn-Beilage nicht von Interesse ist (Bild: HDZ)

Aber der voranstehende Fall ist nur der Einstieg zum eigentlichen Thema dieses Blog-Eintrages. Denn in derselben Woche, in der die Stormarn-Beilage über Vergangenes berichtet hat, informierten Kieler Nachrichten, Landeszeitung, Lübecker Nachrichten und dann auch noch das Stormarner Tageblatt über eine andere Bürgerin aus Ahrensburg, die eine beachtliche Leistung erbracht hat: Caroline Ruth (15), Schülerin der Stormarnschüle, wurde Landessiegerin von “Jugend debattiert” im Plenarsaal des Kieler Landtages! Ein Wettbewerb in Schleswig-Holstein, bei dem sich rund 8.000 Schüler landesweit beteiligt hatten.

Darüber stand in der Stormarn-Beilage nicht eine Zeile. Vielleicht war dieses Thema zu intelligent für die Praktikanten in der Redaktion…?

Last but not least: Herzlichen Glückwunsch, Caroline Ruth!  50

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 15. März 2015

7 Gedanken zu „Was für die Redaktion der Stormarn-Beilage überaus wichtig ist und was sie ihren Lesern einfach unterschlägt

  1. Wolfgang König

    Hallo, Herr Dzubilla,
    über den Artikel mit der gestörten Dame habe ich mich auch gewundert. Früher hatten wir noch einem Kaiser und ein Telefonmonopol (von der EU geknackt, von Manfred Krug aufgewertet). Damals durfte man nicht an seiner Telefonanlage herumfummeln (Telefonanlagengesetz), wie zum Beispiel Zweitgeräte, zweite Läutwerke, längere Schnüre, bessere Hör- und Süprechkapseln usw. anschließen. Heute können wir hinter der TAE anschließen, was wir wollen. Die Telekom oder ein anderer Miet-Betreiber der Telekom-Kupferadern ist entstörungstechnisch nur bis zur TAE zuständig. Dahinter ist der Anlagenbetreiber zuständig. Das kann teuer werden.
    Das gleiche Phänonem wie die alte Dame hatte ich auch gehabt – nur mit einer modernen Eumex 704 (von 2008) der Telekom (eine Kupferader mit vier Telefonanschlüssen und vier Internetanschlüssen – diese Konstellation gibt es heute wohl nicht mehr). Das war ein Kampf durch die Mess-Instanzen. Die Leitung wurde elektronisch geprüft und bis zur TAE als in Ordnung befunden. Ich habe mir dann eine andere Eumex 704 aus meinen Altbeständen gesucht,, die früher funktionsunfähig war und siehe da, nach der Programmierung funktionierte wieder alles (Es gibt Selbstheilung bei Elektronik!).
    Wahrscheinlich hat die ältere Dame ihr Uralt-Tastaturtelefon auf einem Flohmarkt erworben.

    Ich staune immer wieder über Sie, Herr Dzubilla. Sie sind ständig unterwegs, fotografieren die halbe Stadt, sind Vorkoster in neuen Restaurants, sind auf fast allen Veranstaltungen, schreiben kritisch ohne Ende, sind im Internet, lesen offenbar ein Dutzend Tageszeitungen ……….. wann schlafen Sie eigentlich?
    Was Sie alles tun, macht kein Praktikant der Stormarnbeilage. Sie verletzen deren sesshaftes Berufs-Ethos.
    Ich meine auch, dass unsere Schülerin Caroline Ruth Beachtung in unserer Stormarn-Beilage und im MARKT finden sollte. Vielleicht findet Herr Sarach auch noch ein paar Wahlkampfworte für sie …… und Frau Veeh (????) und die zwei Hamburgerinnen (????).
    Mit frühjahrsmüden Grüßen aus dem Winterlager
    Wolfgang König

    1. Harald Dzubilla Artikelautor

      Hallo Herr König – nein, ich mache auch wichtigere Sachen. Heute zum Beispiel war ich mit Frau und Kind im neuen Disney-Film “Cinderella”, die wir wir auch als Aschenputtel kennen. Und nun bin ich satt – vom Papocorn.

      Freundliche Grüße
      Harald Dzubilla

  2. Sabine Heinrich

    Auch Judith Rusch von der Stormarnschule verdient Hochachtung! Sie hat bei dem Wettbewerb ebenfalls sehr gut abgeschnitten – nachzulesen auf der Homepage der Stormarnschule.
    Klasse, diese jungen Leute – und völlig unverständlich für mich, dass sie von den ortsansässigen Medien ignoriert werden!
    Ich fiel letzte Woche aus allen Wolken, als mich eine Bekannte aus Rendsburg auf das hervorragende Abschneiden der Stormarnschülerinnen aufmerksam gemacht hat – einen Tag nach der Entscheidung stand es schon groß in der Schleswig-Holsteinischen Landeszeitung. Wenige Stunden später las ich es dann in den Kieler Nachrichten.
    Und hier? Fehlanzeige! Kopfschüttel!

  3. Wolfgang König

    Herr Dzubilla, Sie schweifen ab. Ich dachte erst, Sie hätten sich verschrieben. Vielleicht steckte ja auch Poppcorn oder Puffreis im Telefon. Früher, vor hundert Jahren, nannte sich Ahrensburg noch “Luftkurort” wegen der guten Luft und der Bäder. Heute ist die Kur entfallen und die Luft ist undurchsichtig. Oder heißt das “der”?
    Mit witzelnden Grüßen
    Wolfgang König

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