Drei bemerkenswerte Zitate des Tages aus der Wirtschaft

Wenn ich den heutigen Tag noch einmal Revue passieren lasse, dann habe ich dreierlei erfahren. Zum einen zwei Informationen aus dem Hamburger Abendblatt, zum anderen den Hinweis aus einem Ahrensburger Maklerbüro. Hier der Reihe nach:

IMG_1028Im Abendblatt steht heute ein Bericht über die Tochter von Eugen Block, dem deutschen Steakhaus-König. Tochter Christina eröffnet im väterlichen Hotel Grand Elysée ein Edel-Steak-Restautrant mit Namen Theo’s. Und wir erfahren, dass “ein extra auf das Theo’s ausgerichtetes Aufzuchtprogramm von glücklichen Rindern in Mecklenburg-Vorpommern initiiert” wurde. Ich wiederhole: “Glückliche” (!) Rinder. Bedeutet das vielleicht, dass diese Tiere nicht zur Schlachtbank geführt werden sondern bis zu ihrem natürlichen Lebensende glücklich weiden dürfen und erst dann im Theo’s serviert werden…?

Im selben Beitrag erklärt Christina Block: “Gerade in Zeiten, wo vegane und vegetarische und grundsätzlich sehr bewusste Ernährung bei den Menschen im Vordergrund steht, ist die Qualität des Fleisches extrem wichtig.” Frage: Ob Veganer und Vegetarier das wirklich genauso sehen…?

Und dann erklärte man mir heute in einem Maklerbüro den Ahrensburger Immobilienmarkt mit dem Hinweis: “Ältere Wohnungen lassen sich mit gebrauchen Autos vergleichen: Sie fallen im Preis.” Frage: Hat jemand von Ihnen vielleicht gehört, dass eine gebrauchte Eigentumswohnung in Ahrensburg, die rund 15 Jahre alt ist, im Preis gefallen ist wie ein Auto, das 15 Jahre alt ist…?

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 19. März 2015

12 Gedanken zu „Drei bemerkenswerte Zitate des Tages aus der Wirtschaft

  1. Thomas H.

    Hallo Herr Dzubilla,
    Häuser, die 15 Jahre alt sind, gelten in der Regel als neuwertig. Das gilt noch viel mehr für entsprechende Wohnungen, weil der Markt für Wohnungen als noch attraktiver gilt als der Häusermarkt, zumindest für Käufer, die das z.T. doppelt so hohe Hamburger Preisniveau kennen.
    Die Ahrensburger Makler sitzen immer noch auf dem hohen Ross und denken , dass sie ihren Käufern ein X für ein U vormachen können. In Ahrensburg werden die Kunden von Maklern reihenweise über den Tisch gezogen unter Zugrundelegung falscher Daten für die Wertermittlung.
    Beste Grüße
    Thomas H.

  2. Britta S.

    Lieber Herr Dzubilla,
    der von Ihnen zitierte Makler hat entweder keine Ahnung oder er will die Verkäufer über den Tisch ziehen. Die Behauptung, dass Wohnungen mit zunehmendem Alter billiger werden, stimmt so nicht. Schauen Sie einmal über den Tellerrand hinaus, nach Hamburg hinein . Am gefragtesten sind dort innerstädtische Lagen mit einer hohen Dichte an Altbausubstanz, wie Eimsbüttel, Winterhude, Schanze. Die Mehrzahl der Wohnungen dort sind mehr als 100 Jahre alt und werden zu Preisen bis zu 5900 Euro pro Qaudaratmeter gehandelt, und das , obwohl diese Wohnungen nicht den heutigen energetischen Anforderungen entsprechen. Gefragt bei Wohnungen sind zunehmend innerstädtische Lagen, die kurze Wege ermöglichen. Hier muss man im Gegensatz zum Erlenhof nicht motorisiert sein, um übehaupt am städtischen Leben teilnehmen zu können oder abbends mal in ein Lokal gehen zu können.
    Gruß
    Britta S.

  3. Wolfgang König

    Hallo, Herr Dzubilla,
    vielleicht sind die Rinder von Theo`s deshalb glückliche Rinder, weil sie veganisch ernährt werden (also ohne Schnecken und Krabbeltiere im Gras und Heu) und weil sie dann bei Theo`s auf den Tisch kommen dürfen.
    Sie wollen also Ihre 15 Jahre alte Altersvorsorge-Eigentumswohnung verkaufen. Wenn damals der Quadratmeter 3.500 € gekostet hat, können Sie nicht erwarten, dass Sie heute noch 3,500 € oder gar mehr dafür bekommen. Ist die Wohnung zwischenzeitlich energetisch saniert worden? Ist zwischenzeitlich eine neue Küche eingebaut worden?
    Der Vergleich mit Autos hinkt. Autos ab 25 Jahren werden immer wertvoller. Man nennt sie Oldtimer. So alte Wohnungen bleiben nur im Wert erhalten, wenn sie in weiser Vorraussicht erworben wurden und ein optimaler Energieausweis vorliegt. Früher galt z.B. Großhansdorf als Randlage. Heute wird diese Lage immer begehrter. U-Bahn, S-Bahn, DB, Bus, Flughafen, Autobahn, Einkaufs-Zentren, Hamburg, freie Natur (Park Manhagen, Tunneltal) usw. liegen vor der Haustür. Verkaufen Sie nicht. Die Rendite für Wohnraum ist deutlich höher und sicherer als die Verzinsung von Geldanlagen. Im Gegenteil: Legen Sie schnell noch in Wohnraum an, bevor die Inflation Ihre Einnahmen und Ihr Restvermögen zerlegt. Kreditzinsen über Bausparkassen sind günstig wie nie.
    Ohne Beratungsgebühren
    mit 0,5minusprozentigen Grüßen
    Wolfgang König

  4. Frau Behnemann

    Bei Wohnungen ist doch auch die Lage entscheidend für den Preis. Wer möchte denn z. B. in einer Siedlung am Rande der Stadt – wie dem Erlenhof – wohnen, wo man ohne Auto ziemlich aufgeschmissen ist? Da ist nicht mal der Bürgermeister hingezogen, sondern er hat ein altes Haus in entgegengesetzter Richtung erworben. Ich denke mal, ein durchschnittlicher Kaufpreis für Eigentumswohnungen beträgt in Ahrensburg aktuell 3.500 Euro pro Quadratmeter. Ein Garagenplatz in der Innenstadt dürfte rund 20.000 Euro kosten, je nachdem, wo er liegt. Trotzdem stimme ich Herrn König zu: Verkaufen in dieser Zeit ist unklug, denn die beste Geldanlage sind Immobilien.

    1. J. P. Kirchhoff

      Der qm-Preis richtet sich auch nach der Größe der Wohnung. Da ist bei 60 qm weniger drin als bei 120 qm, weil Familien-Wohnungen stärker gefragt sind. Die niedrigen Hypothekenzinsen werden aber dazu beitragen, dass der Run auf die Immobilien noch stärker wird. Außerdem: Erlen- und Lindenhof wirken preistreibend. Wenn ich verkaufen würde, dann nur über einen Hamburger Makler im RDM. Die Makler aus Ahrensburg und Großhansdorf wissen nicht, was Hamburger zahlen, und möchten die Geschäfte möglichst schnell vor Ort (sprich: kostengünstig) abwickeln Was bedeutet: Dem Verkäufer reden sie den niedrigsten Preis als machbar ein und dem Käufer preisen sie es dann als Schnäppchen an. Und wenn der Käufer denselben Makler auch noch mit der Vermietung beauftragt, dann hat er bei dem Vermittler sowieso einen Stein im Brett. Also: Vorsicht! 😉

  5. Peter Pan

    Hallo Herr Dzubilla,
    Lassen Sie sich Ihre Wohnung bloß nicht von Herrn König schlechtreden. Da in Ahrensburg im Gegensatz zu anderen Hamburger Umlandgemeinden die Preise in den letzten Jahren stehen geblieben oder sogar zurückgegangen sind , gibt es hier noch viel Luft nach oben. Der Grund für diese langjährige Preisstagnation liegt darin, dass hier die Bodenrichtwerte über Jahre hinweg “eingefroren ” waren, während sie in Hamburg und in den übrigen Hamburger Umlandkreisen konstant gestiegen sind. Die Nachfrage nach Wohnungen und Häusern ist in Ahrensburg seit 2008 hoch, die Bodenrichtwerte haben sich aber bis zum Jahr 2015 nicht im geringsten nach oben bewegt.
    Das wird am augenfälligsten bei Grundstücken für Mehrfamilienhäuser. In Hamburg liegen die Grundstückspreise für Mehrfamilienhäusr im Schnitt inzwischen ungefähr viermal so hoch wie in Ahrensburg.Kein Wunder, dass Hamburger, die ein bisschen Kleingeld in der Tasche haben, sich in Ahrensburg gern eine Wohnung oder ein Häuschen zulegen.
    A pro pos: Für nagelneue Wohnungen müssen Sie in Ahrensburg bis zu 4300 Euro pro Quadratmeter hinlegen. Was für ein Glück für einen Investor, wenn er den Grund und Boden gemäß der Ahrensburger Bodenrichtwerte eingekauft hat!
    Schöne Grüße zum Wochendende
    Peter Pan

  6. hermann Jochen Lange

    Hallo Frau Behnemann, Sie schreiben:
    “er hat ein altes Haus in entgegengesetzter Richtung erworben.” – der Herr Bürgermeister Sarach.
    Bitte, verraten Sie mir hinter vorgehaltener Hand: Wie kommen Sie darauf, dass er es erworben hat ?
    HJL

  7. Thomas H.

    Hallo Herr Dzubilla,
    Herr Kirchhoff hat Recht. “Mehr geht leider nicht”, ist ein beliebter Spruch Ahrensburger Makler. Gemeint ist damit die niedrige Summe, die für den Verkauf Ihrer Immobilie angesetzt wird. Ein anderer witziger Spruch ist: “Wir sind doch nicht in Hamburg.” Tatsächlich liegen aber Häuser im Neubau und Neubauwohnungen oft gleichauf mit dem Hamburger Preisniveau.
    Das beste Besipiel dafür ist der Erlenhof. Dort wurden im vergangenen Jahr 80 Grundstücke für Einfamilienhäuser auf dem freien Markt angeboten. Dafür gab es 1000 Bewerber, wie kürzlich der NDR im Schleswig-Holstein-Magazin berichtete. Den Zuschlag ehielten diejenigen, die bereit waren, um die 350 Euro pro Quadratmeter zu bezahlen. Damit liegt der Erlenhof über dem Preisniveau der Ahrensburger Villenviertel. Da stimmt doch etwas nicht in dem Preisgefüge, das uns die hiesigen Makler weismachen wollen.
    Beste Grüße zum Wochenende
    Thomas H.

    1. Harald Dzubilla Artikelautor

      Hallo Thomas H. – Dazu noch etwas zu diesem Thema: Der Makler erklärte mir, die Wohnung hätte weniger Wert, weil es doch im Hause keinen Fahrstuhl gibt. Wozu man wissen muss, dass die Wohnung in der ersten Etage liegt. Auch wäre ein wunderschöner alter Baum, der an der Straße vor dem Haus steht, wertmindernd für die Immobilie.
      Schönes Wochenende! Harald Dzubilla

  8. hermann Jochen Lange

    Ja, Herr Dzubilla, Sie sehen es korrekt:
    Hier ist unter “erwerben” ein Vorgang zu verstehen, bei dem eine Immobilie mithilfe einer Gegenleistung von mindestens 1 Euro in den Besitz gebracht wird, um beim Weiterverkauf vorhersehbar den entscheidenden Gewinn realisieren zu können.
    So wollte oder will ein stadtbekannter Herr Dzu. das Rondeel für 1 Euro kaufen.
    Oder etwa die St. Johanneskirche konnte für 1 Euro erworben werden.
    (Das sog. “verschimmelte” Pastorat daneben soll schon “1 Million Euro” kosten).
    Oder eine weiße Villa könnte für 1Euro gekauft oder erworben worden sein.
    Nur, warum sollte der Verkäufer etwas verkaufen, was ein mehrfaches von 100.000,- Euro wert ist ?
    Weil er gar nicht Inhaber oder Besitzer oder Eigentümer ist ?
    (Manche Leute sagen zu diesem Vorgang “Waschen”)
    Die weiße Beispielvilla könnte natürlich auch gemietet oder ererbt worden sein
    oder eine Gegenleistung für eine Leistung. Wer weiß das schon ?
    Deshalb hatte ich Frau Behnemann um verschwiegene Auskunft gebeten.
    HJL

  9. Thomas H.

    Hallo Herr Dzubilla,
    Den größten Verdienst machen Makler, wenn sie eine Immobilien möglichst schnell verkaufen, ohne dass sie dafür viel Arbeit und Werbung investieren müssen. Für den Makler ist es deshalb viel interessanter, Ihre Wohnung billig anzubieten, um sich nicht sich nicht für Ihre Wohnung “ins Zeug” legen zu müssen. Die Tatsache, dass Ihnen die Interessenten die Bude einrennen, bevor die Wohnung überhaupt über das Internet angeboten wird, lässt darauf schließen, dass Ihr Makler genau diesen Weg gewählt hat.
    Einen schönen Sonntag wünscht
    Thomas H.

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