Archiv für das Jahr: 2014

Grüner Text mit roten Korrekturen

Jörg Hansen vom Bündnis 90 / Die Grünen hat einen Kommentar geschrieben. Heute im MARKT in der Rubrik “Politiker und Parteien haben das Wort”. Und der MARKT vermerkt dazu ausdrücklich: “Für den Text sind die jeweiligen Parteien verantwortlich. Er spiegelt nicht die Meinung der Redaktion wider.” Und das macht mich nachdenklich.

Nein, gemeint sind nicht Wege für ein Luxusrad, weshalb es besser wäre, "Luxus-Radwege" zu schreiben!

Nein, gemeint sind nicht Wege für ein Luxusrad, weshalb es besser wäre, “Luxus-Radwege” zu schreiben!

Wieso, frage ich, erklärt die Redaktion ausdrücklich, dass man die Meinung von Jörg Hansen nicht teilt? Hat man den Text denn überhaupt gelesen, bevor man ihn abgedruckt und verbreitet hat…?

Falls ja: Warum hat die Redaktion diesen Text nicht korrigiert? Dann könnten die Worte vielleicht auch die Meinung der Redaktion widerspiegeln, denn das, was Jörg Hansen schreibt, ist gar nicht so dumm. Nur fehlerhaft. Weiterlesen

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 29. Oktober 2014

Karl-Heinz Schoenfeld nimmt Ahrensburg auf die Feder

Es gibt Karikaturen, und es gibt Illustrationen. Eine Karikatur ist eine bildliche Satire, die ohne oder mit wenig ergänzendem Text eine Geschichte in komischer Form erzählt mit bewusster Übertreibung. Eine Illustration dagegen, ist eine Zeichnung, die einem Text als Erläuterung beigegeben wird, um den Inhalt besser zu veranschaulichen. Und wie kann man einen Karikaturisten beleidigen? Indem der Redakteur die Karikatur zur Illustration degradiert.

IMG_3471Ein Beispiel dafür: Heute bringt die Stormarn-Beilage sieben Zeichnungen von Karl-Heinz Schoenfeld, einem der populärsten Karikaturisten deutscher Feder, der lange Jahre in Ahrensburg gelebt und gearbeitet hat. Und was macht die Redaktion der Stormarn-Beilage? Die Redaktion schreibt zu den Karikaturen mehrzeilige Erläuterungen, um dem dummen Leser zu erklären, was der Karikaturist mit seinen Bildern meint.

Und dann hat der Redakteur auch noch einen Lapsus in seine Erläuterungstexte eingebaut. In einer der Karikaturen nämlich ist ein Wikinger abgebildet, der einen Helm trägt mit Hörnern. Dazu der Hinweis: “Der Mann mit den Wikinger Hörnern zeigt, wie viel Dänemark in Ahrensburg steckt.” Und wenn man weiß, dass es bei den Wikingern gar keine Hörner am Helm gegeben hat, dann darf der Karikaturist zwar darüber hinwegsehen, der unwissende Redakteur aber sagt in seiner redaktionellen Erläuterung: Wie die Hörner am Wikinger-Helm stecken, so steckt Dänemark in Stormarn – also gar nicht. Weiterlesen

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 29. Oktober 2014

Natürlich schüßlert Maren Kahl – oder was…?

Wenn ich mal etwas vermuten darf, dann vermute ich, dass Maren Kahl, die im Rathaus von Ahrensburg sitzt und dort für die Rubrik „Veranstaltungen“ auf der städtischen Homepage zuständig ist, dass diese freundliche Dame jeden Morgen auf ihr Frühstücksei eine Prise Schüßler-Salz streut, die sie von der Flora-Apotheke bekommt, quasi als Geschmacksmuster.

Schler-Spieer-115090-detailpWieso ich zu meiner voranstehenden Vermutung komme? Nun, ich habe in Vergangenheit bereits darauf hingewiesen, dass Maren Kahl für Schüßler-Salze fleißig Werbung macht. So weist sie auf der städtischen Homepage unter “Veranstaltungen” auf die regelmäßgen Events der Flora-Apotheke hin, wo „Wissenswertes über die Schüßler-Salze“ berichtet wird. Und das kostet sogar Eintritt – siehe die Abbildung unten!

Maren Kahl gibt zur Kenntnis: „In dem Arbeitskreis rund um die Biochemie wird monatlich ein Themenbereich behandelt und die Wirkungsweise der Schüßler-Salze auf diese Weise immer wieder erläutert.“

Und das ist kritisch zu betrachten. Denn eine Werbung mit Wirkungsaussagen ist nur dann unbedenklich, wenn diese auch wissenschaftlich belegt werden können. Daher ist gerade bei Werbung mit homöopathischen Mitteln besondere Vorsicht geboten. Ich zitiere aus Wikipedia

Bildschirmfoto 2014-10-26 um 19.14.48Schüßler-Salze sind alternativmedizinische Präparate von Mineralsalzen in homöopathischer Dosierung (Potenzierung). Die Therapie mit Schüßler-Salzen geht auf den homöopathischen Arzt Wilhelm Heinrich Schüßler (1821–1898) zurück und basiert auf der Annahme, Krankheiten entstünden allgemein durch Störungen des Mineralhaushalts der Körperzellen und könnten durch homöopathische Gaben von Mineralien geheilt werden. Diese Annahmen sind wissenschaftlich nicht anerkannt, eine Wirksamkeit der Schüßler-Salze ist nicht nachgewiesen. Weiterlesen

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 29. Oktober 2014

Ahrensburg: Der Zar* spricht ohne Zimmermann**

Genauso wie Regierungen und Firmen, so hat auch eine Stadt einen Pressesprecher. Oder eine Pressesprecherin. Der oder die macht die Medienarbeit, was meint: Die Person ist Ansprechpartner/in für Journalisten. Und weil die Journalisten schon lange nicht mehr alle für die Presse arbeiten, sondern auch für andere Medien, so nennt man den Pressesprecher inzwischen auch Mediensprecher.

Immer unterbelichte: Andreas Zimmermann, Ex-Pressesprecher von Ahrensburg

Immer etwas unterbelichtet: Andreas Zimmermann, Ex-Pressesprecher von Ahrensburg, hier im Marstall bei einer Stadtverordnetenversammlung

Im Ahrensburger Rathaus konnten Journalisten bis vor kurzer Zeit noch mit einem Zimmermann sprechen. Der hatte zwar nicht viel zu sagen und durfte nur antworten,  was ihm der Bürgermeister oder eine andere Amtsperson vorgegeben hat, aber er war immerhin der Ansprechpartner für Fragen der Journalisten an die Verwaltung. Und so wurde er denn auch häufig in den Medien zitiert.

Ich habe Andreas Zimmermann selber nie richtig wahrgenommen. Nur gesehen habe ich ihn häufig im Marstall bei den Versammlungen der Stadtverordneten. Dort saß er vorne rechts in der Ecke. Dann war er plötzlich nicht mehr da. Und aus einem Kommentar eines Lesers von Szene Ahrensburg habe ich erfahren: Andreas Zimmermann ist schon seit Monaten nicht mehr Pressesprecher der Stadt Ahrensburg. Weiterlesen

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 28. Oktober 2014

Ewig jung, immer aktuell und liebenswert: Biene Maja

Bestimmt ist er nicht an Ihnen vorbeigegangen, der neue Kinofilm von Biene Maja und ihren Freunden. Und wieder hat die kleine “Ahrensburgerin” einen riesigen Hype im ganzen Lande ausgelöst, nicht nur auf der Leinwand in 3 D, sondern auch drumherum: Viele Firmen werben für ihre Produkte mit der Romanfigur des großen Dichters Waldemar Bonsels (1880 – 1952), der bekanntlich in Ahrensburg geboren wurde.

Bildschirmfoto 2014-10-27 um 18.54.32Und damit wieder einmal zu einem meiner beliebten Dauerthemen, nämlich: Waldemar Bonsels @ Ahrensburg.de! Klar, auch unsere Stadt nimmt Anteil am Welterfolg des Dichters der “Biene Maja”: Ahrensburg hat immerhin eine komplette Straße nach dem größten Sohn der Stadt benannt – ist das nicht supergeil? Allerdings ist es keine Waldemar-Bonsels-Straße geworden, sondern nur ein Waldemar-Bonsels-Weg. (Stattdessen hätte man sehr viel sinnvoller die Ahrensburger Straße, die den höchst albernen Namen “Große Straße” trägt, umbenennen sollen in Waldemar-Bonsels-Allee – aber wer kommt schon auf so ‘ne absonderliche Idee?!) Weiterlesen

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 28. Oktober 2014

Glosse: Die Grünen und die Politik als Kartenspiel

Wenn wir ein Plakat einer politischen Partei am Wegesrand stehen sehen, dann steht in aller Regel eine Wahl ins Haus. Oder aber es gibt eine politische Veranstaltung von eben dieser Partei, deren Werbetafel wir sehen. Und heute sah ich eine Werbetafel der Grünen vom Bündnis 90.

IMG_9975Wenn ich das richtig erkannt habe, dann treten die Grünen hier als Sponsor auf, und zwar für das 20. DOKO Turnier, das in Delingsdorf stattfindet. Veranstalter: “Glanz & Gloria”. Und wer nicht weiß, was DOKO ist, für den hält die politische Partei Bündnis 90 Die Grünen extra im Internet die Regeln parat, nämlich für Doppelkopf – siehe das Kleingedruckte auf dem Plakat!

Doppelkopf? Das haben meine Eltern zu Lebzeiten gespielt, ich wusste gar nicht, dass dieses Kartenspiel heute noch gespielt wird. Vermutlich veröffentlichen Die Grünen die Regeln, um Nostalgie zu wecken an die Zeit, als die Luft in unserer Stadt noch rein war?

Bemerkenswert: Auf dem Plakat stehen zwei Ahrensburger Telefonnummern. Das lässt darauf schließen, dass “Glanz & Gloria” gar nicht der Veranstalter ist, sondern dass dieser vielmehr aus Ahrensburg kommt. Und weil Ahrensburg keine Restaurants hat, spielt man eben im benachbarten Delingsdorf. Weiterlesen

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 27. Oktober 2014

Cheeseburger von McDonald’s und das volle Korn von Harry

Zum Beginn der Woche ein wenig Einkaufsberatung in Sachen Nahrungsaufnahme. Hier liegen mir eine Anzeige von McDonald’s vor und ein Päckchen Schwarzbrot von Harry. Zu beiden Angeboten habe ich ein paar Anmerkungen.

Unbenannt-3Zuerst ist da McDonald’s. Dort gibt es “nur für kurze Zeit” drei Cheeseburger zum Preise von 1, 2, und 3 Euro. Und wenn Sie das Bild betrachten, dann werden Sie mir zustimmen: Wer großen Hunger hat, wird nicht den größten Cheeseburger für 3 € kaufen, sondern 3 x den kleinsten für je 1 €. Dann bekommt er mehr für dasselbe Geld.

Im Supermarkt gibt es von Harry “Das volle Korn mit Keim und Randschicht”. Auf der Cellophanhülle klebt ein Sticker mit dem Hinweis: “Dieses Brot demnächst neu! Voll Korn Urtyp. Mit dem puren Roggen-Geschmack”. Was sagt uns das…?

HarryEs sagt uns, dass das Brot offensichtlich nicht gut ist. Denn warum sonst sollte der Hersteller es verändern, wenn nicht zum besseren Geschmack, nämlich dem “puren Roggen-Geschmack”! Also lassen wir doch das minderwertige Brot im Regal liegen und nehmen eine andere Sorte, und zwar so lange,  bis das Harry-Brot demnächst neu in den Supermarkt kommt! Ob die Bäckerei das mit ihrem Aufkleber beabsichtigt hat…?

Und noch etwas: Harry schreibt seit eh und je “Schinken” auf die Verpackung, obwohl es doch gar kein Schinken ist, sondern Brot. Soll das vielleicht bedeuten, dass der Verbraucher dieses Brot nur mit Schinken belegen soll und nicht etwa mit Käse oder gar Nutella? Wer kann hier sachdienliche Angaben machen…?

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 27. Oktober 2014

“Stormarn liest ein Buch” aus einem einzigen Verlag mit staatlicher Beihilfe – ist das noch lauterer Wettbewerb?

Ich muss noch einmal zurückkommen auf ein Thema aus vorangegangener Woche, nämlich die Aktion: “Der Kreis Stormarn liest ein Buch”. Die Geschichte ist in meinen Augen beängstigend, denn sie zeigt: Es gibt im Kreis Stormarn offensichtlich keine klar denkenden Journalisten mehr.

Lieblingsbuch: Wahl aus drei vorgeschriebenen Titeln

Lieblingsbuch: Wahl aus drei vorgeschriebenen Titeln

Wie sonst kann es sein, dass Stormarn-Beilage und Stormarner Tageblatt sich auf das gleiche niedere Niveau begeben und die Promotion des Rowohlt-Verlages redaktionell unterstützen – mal ganz abgesehen vom Anzeigenblatt MARKT und auch dem Werbeportal ahrensburg24, wo neben der obligatorischen Werbung ohnehin hauptsächlich umformulierte Pressemitteilungen veröffentlicht werden, was Monika Veeh als “qualitativ hochwertige journalistische Arbeit” verkauft und was geradezu lächerlich ist.

Aber zur Stormarner Buch-lese-Aktion: Aus welchem Grund kann der Leser sein “Lieblingsbuch” (haha!) nur unter drei vorgeschriebenen Titeln aus einem einzigen Verlag wählen? Warum können nicht mehr Verlage und Autoren an diesem Wettbewerb teilnehmen? Warum lassen sich der Landrat und die Kulturreferentin vor den Werbekarren des Rowohlt-Verlages spannen? Und wieso unterstützt die Sparkasse Holstein diese Werbekampagne des Verlages mit Stiftungsgeldern genauso wie die Bürger-Stiftung Stormarn…? Weiterlesen

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 26. Oktober 2014

Ein runder Geburtstag, der gar keiner ist

Stellen Sie sich bitte mal Folgendes vor: Eine Frau, die nach 25 Ehejahren zur Witwe geworden ist – nennen wir sie Charlotte Pacholski – die hat danach noch einmal geheiratet, und zwar den August Wachtmeister. Und Frau Pacholski wählte bei zweiter Eheschließung den Doppelnamen Wachtmeister-Pacholski. Und als das Ehepaar 25 Jahre verheiratet war, feierte es Goldene Hochzeit. Weil Frau Wachtmeister-Pacholski ihre beiden Ehen einfach addiert hat.

IMG_3430Eine ähnliche Feier wird es demnächst auch bei der Stormarn-Beilage geben. Die führt nämlich einen Doppelnamen, weil sie im Impressum – ganz klein – immer noch den Namen “Ahrensburger Zeitung” führt, damit niemand anderes auf die Idee kommen kann, diesen Namen für sich zu verwenden. Die Ahrensburger Zeitung ist allerdings schon vor ein paar Jahren verstorben. Doch die tüchtige Redaktion addiert die Lebensjahre der verblichenen “Ahrensburger Zeitung” zu der kurzen Lebenszeit der Stormarn-Beilage und feiert nun den 65. Geburtstag, mithin den Eintritt ins Rentenalter.

Heute steht ein riesengroßer Bericht über die Geburtstagsfeier in der Stormarn-Beilage, obwohl die Party noch gar nicht stattgefunden hat. Also ein Vor-Bericht. Und in diesem Vorbericht finden wir einen Absatz, der bemerkenswert ist und wie folgt lautet: Weiterlesen

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 25. Oktober 2014

Warum liest Stormarn ein Buch, Herr Landrat Plöger…?

Heute entnehme ich der Stormarn-Beilage: “Drei Wochen lang werden sich die Stormarner im kommenden Frühjahr mit einem Buch beschäftigen.” Aber nicht mit irgendeinem Buch – zum Beispiel Telefonbuch, Sparbuch oder dem Märchenbuch der Brüder Grimm – sondern jemand hat eine Auswahl von Büchern vorgegeben, die in den Buchhandlungen käuflich zu erwerben sind.

Unbenannt-1Stormarn hat 233.000 Einwohner (2012). Wenn Stormarn also ein Buch liest, dann kann man sich ausrechnen, was das für ein Mordsgeschäft für den Verlag sein wird, dessen Werk ausgewählt wird!

Nun frage ich mich: Wer hat die Bücher, die zur Wahl stehen, eigentlich ausgesucht? Vielleicht Kulturreferentin Tanja Lütje? Oder ein vereidigter Buchprüfer? 😉 Und nach welchen Kriterien wurden die Bücher ausgesucht, von denen Stormarn eines lesen soll…? Weiterlesen

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 24. Oktober 2014