Förderverein zahlt 1.250 Euro pro Predigt an Buhl & Co.

Inzwischen liegt mir der Vertrag zwischen der Kirchengemeinde und dem Förderverein Sankt Johannes vor. Und alle meine Befürchtungen haben sich voll erfüllt: Der KGR hat die alten Herrschaften vom Verein kräftig über den Tisch gezogen.

Unbenannt-3Um es auf den Punkt zu bringen: Unser Kirchengebäude wird wieder geöffnet. Und alle 14 Tage schaut ein Pastor zwecks Predigt vorbei. Welcher das sein wird, bestimmt die Kirchenleitung. Für jede dieser Predigten bezahlen die Vereinsmitglieder 1.250 Euro inkl. Orgelspiel und Glockengeläut. (Dieser Betrag resultiert aus der Gesamtleistung, die der Verein in Geld und Eigenleistung erbringen muss, nämlich rund 30.000 Euro pro Jahr.)

Das Gemeindehaus, um das es ursprünglich einmal ging, bleibt außen vor. Nur zum Pipimachen steht es zur Verfügung. Und die Konfirmanden finden in der Vereinbarung keinerlei Erwähnung.

Dieser Vertrag ist ein Witz und bevorzugt einseitig die Kirchenleitung. Deshalb wird Propst Buhl sich inzwischen ausschütten vor Lachen. Und zu Ostern darf er angeblich in der Sankt Johannes Kirche predigen. Wer dort hingeht, muss schon absolut schmerzfrei sein.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 1. April 2014

11 Gedanken zu „Förderverein zahlt 1.250 Euro pro Predigt an Buhl & Co.

  1. Sabine Heinrich

    Jetzt verstehe ich, warum besonders auch die Mitglieder des KGR so fröhlich lächeln: Sie haben den Coup ihres Lebens gelandet!
    Natürlich ist ihnen – aber leider offensichtlich nur ihnen – klar, dass der Föve die Kosten gar nicht stemmen kann, denn nun fallen ja auch noch die reichlich geflossenen Spenden nach den Andachten weg. Wer geht schon zu Gottesdiensten in St. Joh., wenn Buhl&Co predigen?
    Wer hat schon Lust, ehrenamtlich den Altar zu schmücken, wenn statt z.B. einer zugewandten, herzlichen Frau Hübner eine Frau Botta spricht?
    Wieso ist von dem Gemeindehaus, das die Seele der Gemeinde war, überhaupt keine Rede mehr?
    Ich bin erschüttert!
    Schade, dass der Förderverein sich – so mein Empfinden – nicht um die Meinung der Gemeinde gekümmert – sie im Grunde genau so ausgeschlossen – hat wie der KGR und das gewaltige Potential, das da schlummert, nicht genutzt hat.
    Ich verstehe nicht, wie man so einen Vertrag unterzeichnen kann! Dann lieber noch länger vor eingezäunter Kirche stehen, damit noch mehr Menschen mitbekommen, was da an Ungeheuerlichem in Ahrensburg abläuft!
    Und nicht einmal der extra St. J. zugeteilte Pastor Bruns (so habe ich es vor Monaten gelesen) soll plötzlich nicht mehr nur für St. J. zuständig sein!?
    Was ist denn nun mit dem verschimmelten Gemeindehaus? Wann beginnt die Sanierung? Oder der Abriß? Denn inzwischen dürfte die Verschimmelung so weit fortgeschritten sein, dass man das Gebäude nur mit Atemschutzmaske betreten darf.
    Deswegen kann es sich nur um ein Gerücht handeln, dass hier plötzlich ein Hort entstehen soll!
    Wenn ich Elternteil eines zukünftigen Hortkindes wäre, hätte ich stärkste Bedenken, mein Kind einer derart giftigen Atmosphäre auszusetzen, vor der vor über einem Jahr sogar ein Pastor geflohen ist!

    1. peter egan

      Sehr geehrte Frau Heinrich
      die Nutzung des ehemaligen Gemeindezentrums als Hort ist kein Gerücht, sondern wird in öffentlicher Sitzung am 08.04. im Sozialausschuss beraten (19:30 im PRH). Es gibt dazu auch eine öffentliche Beschlussvorlage, die Sie im “Bürgerinformationssystem” auf der Website der Stadt einsehen können.
      Das für den Hort vorgesehene Gebäude ist laut Auskunft der Verwaltung auf Schimmel untersucht worden; es ist schimmelfrei. Die Informationen über Schimmelbildung wurden meines Wissens vom KGR selbst verbreitet und bezogen sich nur auf das Pastorat. Das Pastorat ist nicht als Hort vorgesehen. Ob und wie das Pastorat zukünftig genutzt werden kann oder soll, ist meines Wissens noch offen.

      1. Sabine Heinrich

        Danke für Ihre Aufklärung, Herr Egan!
        Dann ist es ja noch ungeheuerlicher, dass die Jo-Kids, Konfirmanden, Chor und viele andere Gruppen ausgesperrt wurden!
        Vielen Dank auch für den Hinweis auf die Veranstaltung am 8. 4. und die Website!

  2. Behnemann

    Wie mir scheint, besteht der Vorstand des Vereins aus Egoisten und Selbstdarstellern. Nein, für die Gemeinde haben sie nichts vereinbart – Stichwort: Gemeindehaus. Und für die Kinder – sprich Konfirmanden, JoKids – wurde auch nichts vereinbart. Vereinbart wurde nur eine Kostensumme, die der Kirchenkasse erspart wird. Was bedeutet: Die St. Johanneskirche kostet die Kirchengemeinde nichts mehr. Und was gibt sie dafür? Im Grunde gar nichts. Und die Kirchenoberen stellen sich nun auch noch als gutmütig dar. Scheinheilige Gesellschaft!

    Frage: Wenn der Betrieb der St. Johanneskirche vom Verein bezahlt wird, was geschieht dann mit der Kirchensteuer, die von der Gemeinde gezahlt wird, die zu dieser Kirche gehört? Und wenn die Kirche auch noch für das Gemeindehaus von der Stadt Ahrensburg kassiert: Wohin fließt dieses Geld…?

    1. Wolfgang Schrimpff

      Hallo Frau/Herr Behnemann,
      Ihre Einschätzung zu den Vorstandsmitgliedern lasse ich einfach mal unkommentiert stehen, sie bleibt Ihnen selbstverständlich unbenommen. Jedoch erlaube ich mir die Frage, wo die Gemeinde um St. Johannes denn heute stünde ohne die in der zurückliegenden Zeit seit Schließung von Gemeindehaus und Kirche vom Förderverein umgesetzten Aktivitäten? Und was hätten oder noch besser haben Sie stattdessen unternommen?
      Mit dem bisher erreichten Verhandlungsstand sind auch innerhalb des Vereins nicht alle zufrieden und auch der Förderverein hätte es sehr begrüßt, wenn auch das Gemeindehaus für vielfältige Aktivitäten eines lebendigen Gemeindelebens wieder verfügbar geworden wäre. Der vorliegende Vertrag ist aber nicht „vom Himmel gefallen“, sondern stellt das zurzeit mögliche und machbare Ergebnis schwieriger Verhandlungen dar, die lange Zeit gänzlich ausgeschlossen schienen.
      Aus Ihrem Kommentar spricht aber das erkennbare Interesse, in dieser Sache dranzubleiben und für die Gemeinde zukünftig noch mehr zu erreichen. Da dies genau auch das Interesse des Fördervereins ist, lade ich Sie wie ebenso alle übrigen Kritiker herzlich ein, soweit Sie es nicht schon längst sind, Mitglied im Förderverein zu werden und sich für die Belange von St. Johannes zu engagieren. Näheres finden Sie hier: http://www.st-johannes-ahrensburg.de
      Die Mitgliedschaft ist übrigens nicht an eine Kirchenmitgliedschaft gebunden und jede finanzielle und auch ehrenamtliche Unterstützung ist herzlich willkommen, denn es gibt noch so viel mehr zu erreichen.

      1. Behnemann

        Sehr geehrter Herr Dr. Schrimpff!

        Ich bin schon aus der Evang.-Luth. Kirche ausgetreten im Rahmen des Missbrauchs an kleinen Kindern. Und wäre ich damals drin geblieben, dann wäre ich ausgetreten nach Schließung der Johanneskirche mit Bauzaun. Und ich sehe keinen Grund, wieder in den Verein einzutreten. Erst recht nicht nach diesem Vertrag. 30.000 Euro müssen alte Menschen von ihrer Rente aufbringen, um zweimal im Monat einen Gottesdienst besuchen zu können? Ein neuer Skandal!!! Für das Geld bekommt man auch einen Bus, der die Gemeindemitglieder an jedem Sonntag nach Großhansdorf in die Kirche bringt. Interessiert Sie eigentlich nicht das Schicksal von Konfirmanden, die über die Zukunft der Kirche entscheiden? Gibt es eigentlich wieder Taufen in St. Johannes oder muss Frau Hübner das in Zukunft übernehmen … was ich persönlich sogar als besser empfinde!? Warum darf Pastor Bruns die St.Johannes-Gemeinde nicht übernehmen? Kommt Propst Buhl auch zum Unkraut jäten und Staubsaugen? Oder nur zum Ostereier suchen…?

        Ich denke, guter Herr Dr. Schrimpff, dass Ihr Verein auf dem Holz- statt auf dem Jakobsweg ist, wenn Sie wissen, was ich meine.

        Mit freundlichen Grüßen
        (Frau) Behnemann

  3. Thomas J. aus A.

    Tja, die Frage, die ich mir stelle ist immer noch die gleiche wie zu dem Zeitpunkt, als die ersten Zahlen bezüglich des jährlichen Unterhalts von St. Johannes in der Presse auftauchten : Wie soll die benötigte Summe dauerhaft aufgetrieben werden ? Is’ ja nett, wenn eine paar Vereinsmitglieder zukünftig eigenhändig vor der Kirche Unkraut jähten und in der Kirche putzen, aber Geld kommt dadurch nicht rein.

    Ich vermute ja, das der “Untergang” von St. Johannes so nur ein wenig verzögert wird : Man unterzeichnet besagten Vertrag, der Förderverein kann aber über kurz oder lang den darin vereinbarten Zahlungen nicht nachkommen, also wird die Kirche irgendwann wieder dicht gemacht und letztlich abgerissen.

  4. Hermann Jochen Lange

    Die St. Johanneskirche soll wieder aufgeschlossen werden.
    Das ist zunächst ein erster Schritt in die richtige Richtung.

    Warum aber wurde diese Kirchentür überhaupt zugeschlossen ?
    Warum wurde ein allerletzter Gottesdienst „gefeiert“ ?
    Warum wurden Tränen vergossen ?
    Warum hat der pastorale Hirte seine Schäfchen im Stich gelassen ?
    Warum war Weihnachten kein anderer behütender Hirte zur Stelle ?
    Warum wurde zu allem Überfluss auch noch ein Bauzaun aufgestellt und mit Kirchensteuergeld bezahlt ?
    (Frau Pastorin Botta: Warum ist die von Ihnen gesehene „Gefahr“ jetzt plötzlich verschwunden ?)

    Antwort:
    Weil das alles der Geheimbund Kirchengemeinderat (KGR) samt Pastorenschaft bewusst und genau so wollte.
    (Bemerkenswert: Auch die Pastoren „im Ruhestand“ haben sich dem Unfug nicht argumentativ entgegen gestellt …. )

    Der KGR hätte schon vor einem Jahr dem eigenen, einer bekannten Pressemitteilung zu entnehmenden Lösungsvorschlag folgen können. Das wollte aber weder der KGR, noch die Pastorenschaft, noch der Förderverein, bzw. der Initiativkreis St. Johannes.
    Warum nicht ?

    Stattdessen wurde insbesondere von einigen Mitgliedern des KGR eifrig daran gearbeitet, die „tiefen Gräben“ weiter auszuheben. An der Spitze der kirchliche Finanzjongleur C. Werner und die Frau Pastorin Botta (es wird „Blut“ fließen). „Das Ding muss weg“, war eine der bekanntesten Sprüche aus dem KGR …..

    Warum bitteschön jetzt irgendwie urplötzlich doch diese alles-wird-gut-Vereinbarung ?

    Aus alledem müssen wir 13.000 nicht organisierten Gemeindemitglieder vorerst davon ausgehen, dass dem Kirchengemeinderat der Antrag auf „Entwidmung“ der St. Johanneskirche von der Kirchenleitung wegen Unbegründetheit schlicht abgelehnt worden ist – und zwar oberhalb der Propstebene. Denn: Herr Propst Buhl hatte vor einem Jahr dem KGR abverlangt – zumindest jedoch wissentlich geduldet – einen Antrag auf „Entwidmung“ zu stellen. Er hat präzise eine Woche vor dem entsprechenden Beschluss den versammelten Gemeindemitgliedern in die Augen geblickt – und auch auf meine bohrenden Fragen hin – den bevorstehenden Entwidmungs-Beschluss des KGR nicht aussprechen wollen – sehr sehr gelinde ausgedrückt.
    Insofern wurde auch dem Propst der Antrag auf Entwidmung abgelehnt. Sehr geehrter Herr Propst Buhl: Ist das so korrekt dargestellt ? (Auf meine Briefe hat auch er nie reagiert).

    Zahlreiche weitere Fragen bleiben offen:
    Warum hockt der Kirchengemeinderat einerseits weiterhin auf einem überquellenden Immobilienfundus – verwendet andererseits das Gemeindehaus St. Johannes aber offenbar nicht, um der vielbeschworenen „Gemeindearbeit“ die räumliche Grundlage zu geben – direkt oder indirekt ?
    Warum tagen unsere angeblichen Interessenvertreter weiterhin geheim ?
    Wann und wie will der Kirchengemeinderat den ihn wählenden 13.500 Gemeindemitgliedern erklären, warum er ab Dezember 2014 ohne demokratische Legitimation weiterarbeiten will ?
    Wie will „die Kirche“ verhindern, dass nach dem (weiterhin nicht aufgeklärten) Missbrauchs-Desaster am „Kirchsaal Hagen“ auch unter dem Kirchturm St. Johannes weitere Mitglieder sich tief enttäuscht abwenden ?
    Wie will der KGR samt Pastorenschaft die erforderliche Glaubwürdigkeit zurück gewinnen ? Dafür bietet sich nur eine einzige Antwort an.

    Hermann Jochen Lange, Ammersbek

    1. Harald Dzubilla Artikelautor

      Ich denke, Sie sehen das richtig, lieber Herr Lange: Die “Versöhnung” ging keineswegs von Buhl und seiner geliebten Anja aus, sondern der Auftrag kam tatsächlich von ganz oben, nämlich von bischöflicher Seite, wo man auch Szene Ahrensburg verfolgt und gesehen hat, dass Buhl & KGR sich total verrannt hatten in ihrem persönlichen missionarischen Eifer. Deshalb wurde das Pärchen zurückgepfiffen und aufgefordert, via KGR mit dem Förderverein zu reden. Dieser, nicht wissend, was für eine tolle Verhandlungsposition er mit einem Mal hatte, ging auf die diktierten Bedingungen der anderen Seite ein. Nun sitzt der Förderverein im Schlamassel und will Spendengelder sammeln. Und der gute Pastor a. D. Pioch hilft dabei durch öffentlichen Aufruf in der heutigen Stormarn-Beilage. Ein Trauerspiel.

  5. schupi

    Irgendetwas stimmt da nicht! Sie sprechen von Vertrag, es ist aber eine Vereinbarung getroffen worden.
    Ist es nicht so: Ich kann vereinbaren mit meinem Partner die Ehe einzugehen, das ist dann die Verlobung.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Optionally add an image (JPEG only)