Klüngel-Domdey und seine “Diskussionskultur”

Jeder Mensch soll seine eigene Meinung haben und äußern dürfen. Wenn aber der Mensch die Macht hat, seine Meinung selber in ein großes öffentliches Medium zu platzieren, dann soll er damit bitte etwas bedachter umgehen als es zum Beispiel ein Autor tun darf, der sein eigenes, öffentliches Blog schreibt. Womit ich auf Ralph Klingel-Domdey zu sprechen komme.

Bildschirmfoto 2014-02-22 um 11.22.36Natürlich mache ich in meiner Überschrift einen Scherz mit dem Namen von Klingel-Domdey, dem Regionalchef des Hamburger Abendblattes, der damit auch redaktionell verantwortlich zeichnet für die Stormarn-Beilage, wo er selber schreibt. Und der Herr Redakteur scherzt dort auch mit einem Namen, und zwar mit Karl-Heinz Scheuermann, dem Architekten des Ahrensburger Rathauses, den Klingel-Domdey in Zusammenhang bringt mit “Morbus Scheuermann” – ich lach’ mich weg, Herr Klingelingeling!

Aber noch witziger ist die „Ansichtssache“ von Klingel-Domdey zum Denkmalschutz des Ahrensburger Rathauses. Nach langer, langer Diskussion ist dieser staatliche Denkmalschutz inzwischen beschlossene Sache, und zwar erfolgt gegen den Willen von Ralph, dem Widerspenstigen. Der behauptet allen Ernstes, der Denkmalschutz wäre gegen demokratisches Verständnis erfolgt und erinnert an die Bürgerabstimmung bezüglich der Kastenlinden in der Großen Straße von Ahrensburg, wo die Bürger an der Wahlurne ihr Veto eingelegt hatten. Hier jedoch hatte sich rechtzeitig ein Verein von Bürgern auf dem Rechtswege gegründet. Von einem Verein gegen die Denkmalisierung unseres Rathauses ist mir nichts bekannt geworden. Und eine Bürgerabstimmung, um Demokratie zu leben…? Herr Klingel-Domdey, diese Bürgerabstimmung hat es bereits zuvor gegeben:

Nicht nur bei der Wahl unserer Stadtpolitiker haben wir Bürger abgestimmt, sondern auch bei der Wahl unserer Landesregierung hat demokratisches Verhalten stattgefunden. Meinen Sie nun, dass die Bürger fortan vor jeder Entscheidung der Politiker eine Bürgerabstimmung in die Wege leiten sollen? Zum Beispiel damals in Sachen Erlenhof? Oder kürzlich in Sachen Lindenhof? Oder – oder – oder…?

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Klingel-Domdey schreibt heute in der Stormarn-Beilage: „Unklar ist jedoch, ob Ahrensburg durch die Unterschutzstellung zusätzliche Kosten entstehen, für die schlussendlich der Steuerzahler zur Kasse gebeten würde.“

Moooment mal! War nicht soeben in der Stormarn-Beilage der Aufmacher zu lesen: „Denkmalschutz zahlt sich wohl aus – Ahrensburg werden 1.5 Millionen Euro aus Städtebauförderung für die Sanierung des Rathauses in Aussicht gestellt“…?!

Herr Klingel-Domdey, man muss auch mal verlieren können und wissen, wann man das eingestehen sollte. Ich mache Ihnen einen persönlichen Vorschlag: Fordern Sie all Ihre Ahrensburger Abonnenten, die für den Denkmalschutz sind, zum Zeichen ihres Einverständnisses das Abo vom Hamburger Abendblatt zu kündigen – falls sie es nicht inzwischen ohnehin schon getan haben! Dann können Sie hautnah erleben, wie Ihre Leser wirklich denken.

Bildschirmfoto 2014-02-22 um 12.05.51Und noch eine Frage: Warum wettern Sie so vehement gegen den Denkmalschutz, der beschlossene Sache und bereits erfolgt ist, statt dass Sie gegen den Blaumann auf dem Rondeel Stellung beziehen, für dessen Umzug ein klares, demokratisches Votum der hiesigen Stadtverordneten vorliegt, von den Bürgern gar nicht zu reden…?!

Ach, und noch etwas zum angeblichen Spott “Scheuermann-Krankheit”, über den Sie sich so genüsslich auslassen: Wissen Sie eigentlich, dass man Sie in Ahrensburg tatsächlich als “Klüngel-Domdey” bezeichnet…?

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 22. Februar 2014

3 Gedanken zu „Klüngel-Domdey und seine “Diskussionskultur”

  1. Peter W.

    Hallo Herr Dzubilla,
    Herr Klingel -Domdey nimmt es mit der Wahrheit nicht immer so genau. In den letzten Wochen war in seiner eigenen Zeitung zu lesen, dass von den 6 Millionen Renovierungskosten 4 Millionen vom Land übernommen werden – gerade weil das Rathaus unter Denkmalschutz gestellt wird . Und der Oberboss der Stormarnbeilage behauptet munter weiter, dass unkontrollierte Mehrkosten auf die Stadt zukommen könnten -gerade weil das Rathaus unter Denkmalschutz gestellt wird. Vielleicht findet Monsieur Klingel-Domdey das eigene Blatt inzwischen so schlecht, dass er es selbst nicht mehr liest und deshalb nicht mehr so ganz auf dem Laufenden ist.
    Ein schönes Wochenende wünscht Ihnen
    Peter W.

  2. Thomas J. aus A.

    Unabhängig von der restlichen Sachlage – aber in einem hat der Herr sicherlich recht : Zahlen wird es so oder so der Steuerzahler, wenn vieleicht auch nicht der aus Ahrensburg. Auch das Geld für die Städtebauförderung kommt ja letztlich von den Steuerzahlern der Republik.

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