Dänische Spurensuche im Kreise Stormarn: Anschleimen bei der Ministerin für Kultur…?

Wenn mich etwas weniger interessiert als die Zubereitung von Smørrebrød, dann ist das eine “Spurensuche Stormarn – Dänemark”. Und das ist der Titel der “3. Stormarner Kultur- Dänemarkund Geschichtstage, zu denen der Kreis Stormarn vom 1. März bis 30. Mai 2014 alle Bürgerinnen und Bürger herzlich einlädt” … obwohl das Programm am 25. Mai beendet ist.

So wird es verkündet in einer Broschüre, wo man das ausführliche Veranstaltungsprogramm findet, das zu verfolgen ist in Trittau, Ahrensburg, Bargteheide, Bad Oldesloe, Reinbek, Oststeinbek und Barsbüttel. Und diverse zahlungsfähiger Kooperationspartner sind an dieser “Spurensuche” beteiligt: Kulturzentrum Marstall (gesponsert von Ahrensburger Steuerzahlern), Kulturzentrum Reinbek, Bürgerhaus Barsbüttel, Gemeinde Trittau mit Wassermühle, VHS Bad Oldesloe, VHS Bargteheide, Musisches Forum Bargteheide, Stiftung Schloss Ahrensburg, Stadtarchiv und Kulturabteilung Bad Oldesloe, Stadtarchiv Ahrensburg.

Insgesamt finden 23 (dreiundzwanzig) Veranstaltungen statt, in denen nach Spuren gesucht wird, sieben davon in Ahrensburg. Das Grußwort schrieben gemeinsam: Sigrid Kuhlwein, Schirmherrin und Vorsitzende des Ausschusses für Schule, Kultur und Sport des Kreises Stormarn, und Tanja Lütje, Kulturreferentin des Kreises Stormarn und der Sparkassen-Kultur-stiftung Stormarn.

flaggen06Ach ja, ich habe da noch eine Frage und also lautend: Hätte diese “Spurensuche Stormarn – Dänemark” auch stattgefunden, wenn Anke Spoorendonk, Ministerin für Kultur in der Landesregierung Schleswig-Holstein, nicht vom SSW käme und damit als Kulturchefin die dänische Minderheit in unserem Bundesland vertritt…?

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 12. Februar 2014

12 Gedanken zu „Dänische Spurensuche im Kreise Stormarn: Anschleimen bei der Ministerin für Kultur…?

  1. Thomas J. aus A.

    Persönlich interessiert mich das Thema auch wenig, aber das muß deshalb ja nicht für alle anderen auch so sein. Und wer weiß, vieleicht gibt es in der Gegend hier doch mehr dänische Spuren, als man vermutet ?

  2. Uwe John

    Holla, holla, was für ein niedriges Kulturniveau. Die Spurensuche nach der dänischen Kultur in Ahrensburg hat schon seine Berechtigung. Wir haben immerhin ein “Dänisches Bettenlager”, das ist kulturverbindend. Ahrensburger Bürger in dänischen Betten. Das hat was.
    Grüße Uwe John.

  3. Wolfgang König

    Hallo, Herr Dzubilla,
    die Dänen haben hier bei uns auch Spuren hinterlassen – mehr als Sie nach heutiger (Super-) Marktlage vermuten. Sind schon ca. 200 v.Chr. die Sielinger (Wandalen aus dem späteren Kernland der Dänen entlang der Bernsteinstraße breitfächerig auch hier bei uns, dem späteren Arnesfelde, vorbeigezogen, folgten ihnen um 150 v. Chr. die Langobarden aus Schonen und Smaeland, um bei uns für 100 Jahre sesshaft zu werden. Ca.110 v. Chr zogen hier die Kimbern, Teutonen, Ambronen, Angeln usw. durch. Die Bevölkerungsreste wurden später von den Dänen eingemeindet. Die Bernsteinstraße war eigentlich keine Straße sondern ein Geflecht von Pfaden, welches sich bei den wenigen Furten zu Engpässen konzentrierte.
    Um 780 waren wir Sachsen und die Dänen gegen Frankenkönig Karl gut Freund, hatte doch unser Heerführer Widukind die Tochter des Dänenkönigs geehelicht.
    Zahlreiche Kriege der Dänen gegen Slawen und die fränkischen Besatzer wurden in unserem Umfeld bis vor Hamburgs Tore ausgefochten. Nach dem Tod des letzten Schauemburger Grafen gingen Dithmarschen, Holstein und Stormarn als Reichslehen an den Dänischen König. Arnesvelde und Wandsbek waren nun dänisch. Wenn Hamburg (auf Stormarner Gebiet ) nicht eine freie Reichstadt gewesen wäre, wäre Hamburg ebenfalls dänisch geworden. So gründete Dänemark Glückstadt und Altona als Konkurrenzhäfen zu Hamburg. Unser Gutsherr Rantzau war auch Däne. Unser Graf Schimmelmann, wohnhaft im dänischen Wandsbek, wo er sich ein Schloss baute, und dann das Herrenhaus beim Dorf Woldenhorn als Ferienhaus kaufte, war sogar Dänischer Finanzminister. Der Dänischge König war in Schloss Ahrensburg zu Gast. Ein Arzt aus Altona residierte als Untergrund-König in Kopenhagen.
    Die Dänen bauten Feldwege zu Chausseen aus (Kiel – Altona, Lübeck – Wandsbek,….), wobei eine durch unsere Stadt führt. Meilensteine aus Granit weisen auch heute noch auf die Entfernung nach Lübeck in dänischen Meilen hin (ein 1-Meilenstein beim Rosenhof, ein 1/2-Meilenstein beim Bornkampsweg, ein 1-Meilenstein kurz hinter der Stadtgrenze mit Hamburg in einen Vorgarten, usw.).
    Auch Ortsnamen deuten auf unsere Zugehörigkeit zu Dänemark hin. In der Siedlung Am Hagen gibt es folgende Bezeichnungen: Dänenmoor, Dänenteich, Hof Dänenteich, Dänenweg.
    Auf dem Sieker Friedhof gibt es noch immer das Grab eines dänischen Soldaten.
    Unlängst haben das dänische Heer und die Bundeswehr den Jahrestag eines dänisch-deutschen Scharmützels bei Trittau gefeiert. Wir haben nicht nur Knäckebrot, Fiskeböller, Hot-Dog, und Dänische Butter, wir haben auch das Dänische Bettenlager. Tuborg und Carlsberg sind allerdings rar.
    Sicherlich können wir und unser Archiv noch mehr aus der Dänenzeit nachweisen.
    Skandinavien reicht übrigens bis an die Elbe. Nord-Hamburg gehört auch dazu. Je weiter ich nach Norden reise, um so wohler fühle ich mich – als Skandinavier.
    Solch eine Veranstaltung hätte längst sein müssen – auch ohne dänischstämmiger Kultur-Ministerin.
    Ich bin darauf gespannt, was alles über unsere Dänenzeit ausgegraben worden ist.
    Mit nordischen Grüßen
    Wolfgang König

  4. Uwe John

    Hallo Herr König,
    dänisches Bier können Sie bei ALDI trinken – allerdings unter anderem Namen. Sie sehen, Dänemark ist weiter verbreitet als wir denken.
    Grüße Uwe John

  5. Wolfgang König

    Hallo, Herr John,
    alle denken bei “Dänemark” an Historie, vier denken ans Essen und nur zwei denken an Bier.
    Welche unserer drei ALDI-Filialen in Ahrensburg hat eine Bar? Bier vor dem Regal? Rotlicht während der Spätschicht nach Feierabend? Oder meinen Sie ALDI-Dänemark? Zumindest in Skandinavien gab es im letzten Jahr in Supermärkten selbst Deutsches Bier unter dem deutschen Handelsnamen nur bis zu 3,0 %. Plürre!
    Können Sie mir den Namen des Bieres mitteilen?
    Wir sind abgeglitten. Haben Sie sonst noch Beiträge zu unserer Verbundenheit mit Dänemark?
    Mit interessierten Grüßen
    Wolfgang König

    1. Harald Dzubilla Artikelautor

      Die Bar bei aldi ist direkt vor der Ladentür. Man sitzt dabei auf den Bänken neben den Wappen unserer Partnerstädte. Gläser gibt’s nicht, man trinkt aus der Pulle. Also bis bald in der Rampengasse – skål!

  6. Thomas J. aus A.

    Ich wüßte auch nicht, welches dänische Bier es explizit bei ALDI geben soll. Es gibt da die Hausmarke Maternus , die kommt allerdings aus einer belgischen Brauerei.

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