Ahrensburg soll noch mehr bluten müssen

IMG_0260Es ist Vorweihnachtszeit. Die Nachrichten in der heutigen Stormarn-Beilage können uns Ahrensburger Bürger aber gar nicht fröhlich stimmen. Jedenfalls nicht die Meldungen über unsere Stadt.

Da ist zum einen die über 200 Jahre alte Rotbuche im altehrwürdigen Schlosspark, die gefällt werden musste, weil der Sturm ihrem Leben ein Ende bereitet hat. Dafür kann niemand etwas. Doch wenn wir von der Buche auf die Linden blicken, nämlich auf das Grundstück Lindenhof, woran denken wir dann? Ich denke an die Erlen, nämlich an den Erlenhof. Denn der wurde damals genauso wie der Lindenhof mit knapper Mehrheit verkauft. Und die Stadt musste dafür bluten und bluten und …

(Vom CCA, dem City Center von Ahrensburg, wollen wir in diesem Zusammenhang nicht reden. Aber denken sollten wir schon daran!)

Und nun also der Lindenhof. Die Entscheidung mit 13 zu 12 Stimmen, so berichtet die Stormarn-Ausgabe, ist demnach sehr knapp ausgefallen. Wobei zwei Stadtverordnete sich entweder ihrer Stimme enthalten oder gefehlt haben. Und während der Kaufpreis um rund eine Million Euro weniger beträgt, als man für dieses “Filetgrundstück” erwartet hatte, steht nun auch noch – wie beim Erlenhof damals – eine Vertragsstrafe im Raum, die 400.000 Euro beträgt, wenn das Projekt am Ende doch noch ins Kippen gerät, weil die Stadtverordneten dem noch zu machenden Entwurf zustimmen müssen. Oder eben nicht.

Zur Chronik: In seltenem Schulterschluss stimmten CDU & Grüne für den Verkauf. Und SPD, WAB und FDP dagegen. So schreibt die Stomarn-Beilage. Ich denke, es wird noch viele Geräusche geben zu diesem Thema.

Auf der Titelseite dann noch eine Horrormeldung: “Städte müssen noch mehr bluten”. Hier geht es um die geplante Geldumschichtung durch Schichtmeister und Innenminister  Andreas Breitner (SPD). Die Stormarn-Beilage: “Nächster Entwurf kommunaler Steuerreform: Zentren wie Ahrensburg und Reinbek trifft es hart.” Ahrensburg angeblich noch härter als ursprünglich gedacht. Und während Reinbeks Bürgermeister Axel Bärendorf (parteilos) lauthals auf die Barrikaden geht und erklärt: “Ich müsste Kindergärten und das Schwimmbad schließen, wenn das so durchgeht”,  liest man nicht eine einzige Silbe dazu aus dem Ahrensburger Rathaus. Verwaltungschef Michael Sarach (SPD) wurde entweder nicht befragt, oder er möchte sich bei seinem Genossen  Breitner nicht unbeliebt machen. Aber in Ahrensburg kommt es ja nun auf ein paar Millionen mehr oder weniger auch nicht mehr an. Wir schreiben 2013 und wissen immer noch nicht, wie wir das Jahr 2009 abgeschlossen haben. Und das ist auch der Grund, warum unsere Stadtverordneten so wunderschön ins Blaue hinein planen können. Und ihr eigenes Geld ist es ja ohnehin nicht.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 27. November 2013

Ein Gedanke zu „Ahrensburg soll noch mehr bluten müssen

  1. Wolfgang König

    Hallo, Herr Dzubilla,
    hätte unsere Gemeinde durch Wunschdenken, Gutachtererfahrung und Architektenwissen die Vergabe des Lindenhof-Grundstückes mit hochlobender Beschreibung und optimalen Bebauungsvorgaben weltweit versteigert, wäre sicherlich ein sehr, sehr hoher Betrag geboten worden. Aber ist dies verwaltungstechnisch möglich? Muss sich die Gemeinde/Verwaltung eventuell auf allerhöchste Sicherheit abstützen? Die (2x?) 400.000 Euro hätte Ahrensburg so oder so ohnehin für einen Architektenwett-bewerb zahlen müssen, wenn das Bauamt mit seinen Studierten nicht selber annehmbare Vorschläge geliefert hätte. Da haben nun so viele hochdotierte Persönlichkeiten mehrheitlich am Lindenhof gearbeitet, dass sichergestellt ist, dass eine optimale Entscheidung getroffen worden ist.
    Mit freundlichen Grüßen
    Wolfgang König

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