Patrick Niemeier schreibt im Stormarner Tagebaltt nicht: „Hamburger Abendblatt und Stormarner Zeitung: Warum die große Zeit der gedruckten Presse vorbei ist“, sondern der Leser vom Stormarner Tageblatt erfährt: „Bad Oldesloe und Ahrensburg: Warum die große Zeit der Einkaufs-Innenstadt vorbei ist“. Was der Journalist im Einzelnen schreibt, will ich nicht zitieren, denn das können Sie selber lesen und beurteilen. Ich schreibe an dieser Stelle nur das, was Patrick Niemeier nicht schreibt, und zwar über die Ahrensburger Einkaufs-Innenstadt.
Es begann damit, dass die Stadt Ahrensburg einen wichtigen Parkplatz in der Innenstadt weit unter Wert verscherbelt hat, und das auch noch ohne Not und ohne Grund, und zwar den Parkplatz Lindenhof. Seither residieren dort zwei Billigketten, die ihren Kunden nicht mal einen Parkplatz zur Verfügung stellen. Schlimmer noch: Der Investor hat zwar 500.000 Euro an die Stadt zahlen müssen für Ersatzstellplätze – aber wo sind die denn, Herr Bürgermeister?!?
Und nicht nur das, sondern noch schlimmer: Für’n Appel und ’n Ei verkaufte die Stadt auch den wichtigen Parkplatz Alte Reitbahn. Unter Wert und ohne Not. Und das Sandmännchen aus der Verwaltung streute den Bürgern reichlich Sand in die Augen und erzählte von Kinopalast am Bahnhof und öffentlich geförderten Wohnraum auf der Alten Reitbahn. Beides war offenbar gelogen, denn es gibt bis heute weder ein Kino noch öffentlich geförderten Wohnraum. Und das Stormarner Tageblatt schweigt dazu als würden deren Reporter ein Schweigegeld von irgendeiner Seite kassiert haben. 😉
Und weil die Geschäftsleute der Innenstadt von der Verwaltung der Stadt gefordert hatten, dass ein Citymanager eingestellt werden soll, der die City managt, da stellte die Stadt einen Mann ein, von dem ich schon kurz nach Aufnahme seiner Tätigkeit mehr als deutlich erklärt habe, dass ich diesen Citymanager für einen Hochstapler halte. Und nachdem der die Stromkästen in der Stadt hat bemalen lassen und Saufnäpfe mit Ahrensburger Stadtwappen für Hunde vor die Läden in der City aufstellen ließ, da musste der Mann dann sein Ränzlein schnüren und die Stadt vorzeitig verlassen. Außer Spesen nix gewesen. Und bis heute gibt es keinen Citymanager für Ahrensburg, der die Einkaufs-Innenstadt managt.
Tacheles gesprochen: Einwohner und Geschäftsleute von Ahrensburg wurden von Verwaltung, Politik und Investoren hemmungslos verarscht. Und die Presse tut so, als bemerke sie das garnicht.
Eine der Folgen von städtischer Unfähigkeit: Die Hamburger Straße sieht heute katastrophal aus. Eine „Aufenthaltsqualität“, von der auch im Stormarner Tageblatt die Rede ist, fehlt zunehmend in der Innenstadt, wo die Verwaltung vier Parklets zu 60.000 Euro hat aufstellen lassen im Glauben, dass das der Weisheit letzter Schluss ist. Und auf dem Rondeel wurde die Aufenthaltsqualität beseitigt, indem die Stadt hier eine Veloroute in der Ruhezone genehmigt hat – Schilda lässt grüßen!
Hinzu kommt, dass die Stadt das famila-Einkaufszentrum außerhalb der Innenstadt genehmigt hat, obwohl dort gegen das bestehende Einzelhandelskonzept für die Ahrensburger Innenstadt verstoßen wird, denn auf der ehemals grünen Wiese gibt es mehr innenstadtrelevante Waren als dort zulässig sind. Und natürlich extrabreite und kostenlose Parkplätze vor den Türen der Läden, die das dortige Geschäftstreiben beleben und aus der Innenstadt abziehen.
Und dann taucht auch beim Stormaarner Tageblatt die Behauptung auf, dass Kaufleute in der Ahrensburger City mehr Parkplätze fordern. Richtig ist: Sie fordern nicht weniger Parkplätze. Und Sie fordern eine neu gestaltete Hamburger Straße und mehr Aufenthaltsqualität in der City.
Und ausgangs sei mir die Bemerkung gestattet: Selbsterfüllende Prophezeiungen, Herr Niemeier, haben der Wirtschaft noch nie geholfen. Und allein indem man Ahrensburg und Bad Oldesloe quasi in einen Topf wirft, zeigt man die eigene Unfähigkeit zu einer objektiven Berichterstattung.
POSTSKRIPTUM: Verwaltung und Politik der Stadt Ahrensburg haben den geplanten Bau einer S4 mit zusätzlichem Bahnhof nicht verhindert. Die Folgen werden für die Stadt katastrophal sein. Auch darüber schweigt die örtliche Presse – so weit diese überhaupt noch in Ahrensburg vorhanden ist.

Guten Morgen Hert Dzubilla, danke für die umfassende Schilderung der wahren Situation in unserer Stadt.