Zwei Tage nach der Stadtverordnetenversammlung von Ahrensburg berichtet heute das Stormarner Tageblatt darüber. Und ich stelle fest: Soviel Nonsens in einem Beitrag gab es schon lange nicht mehr in dieser Zeitung. Ich bin sicher, dass der Autor Marcel von Fehrn weder in der Versammlung gewesen ist noch einen blassen Schimmer hat von dem, was er zum Thema rund um den Ahrensburger Bürgerentscheid verfasst hat.
Schon die Überschrift: „Umstrittener Parkplatz-Bürgerentscheid“ ist Unfug. Danach wäre auch jede politische Wahl umstritten genauso wie die Wahl des Ahrensburger Bürgermeisters. Und dann geht es Satz für Satz weiter mit Nonsens. Zitat: „Obwohl die Stadt rechtlich nicht mehr zur Einhaltung des umstrittenen Bürgerentscheids verpflichtet ist“ – Blödsinn! Die Stadt ist sehr wohl verpflichtet, und zwar so lange, bis ein neuer Beschluss der Politiker erfolgt.
Weiter im Unfug: „Der Kern des Streits liegt in einem Bürgerentscheid aus dem Jahr 2022. Damals hatten Gewerbetreibende erwirkt, dass die Stadt für jeden wegfallenden Parkplatz im Umfeld der Hamburger Straße einen neuen Stellplatz schaffen muss.“ Richtig ist: Ahrensburger Einwohner haben in demokratischer Wahl mehrheitlich entschieden, dass in einem definierten Innenstadtbereich kein weiterer Parkplatz mehr wegfallen darf, wenn nicht zuvor ein neuer entstanden ist.
Es wird sehr deutlich, wer den Schreiber gebrieft haben könnte: Die Ahrensburger Grünen vermutlich. Denn es wird der Grüne Stefan Gertz mit seiner höchst dummerhaften Aussage zitiert: „Die Stadt sollte nicht aus Autos bestehen, die Parkplätze suchen.“ Und im selben Absatz heißt es in der Zeitung weiter: „Dem hielt Nadine Levenhagen (Grüne) entgegen, dass der provisorische Parkplatz auf dem Stormarnplatz ohnehin nicht einmal zur Hälfte belegt sei.“ (Metapher des Bloggers: Die Reithalle vom Marstall war am Montagabend nicht einmal zur Hälfte belegt und am Vormittag ist sie sogar völlig leer gewesen. Also kann sie weg.)
Stimmen von CDU, SPD und FDP werden in dem Bericht vom Stormarner Tageblatt gänzlich unterschlagen, genauso die Angabe, wie das Abstimmungsergebnis de facto gewesen ist.
Und an anderer Stelle heißt es weiter: „Zuvor hatte der Bürgermeister seinen eigenen Antrag, der eine Überweisung des Themas in den Bau- und Planungsausschuss vorsah, überraschend zurückziehen wollen. Doch darauf ließ sich die Stadtpolitik nach kurzer Beratung mehrheitlich nicht ein.“ Frage: Wer hätte denn dem Bürgermeister verbieten können, seinen Antrag zurückzuziehen? Wenn das tatsächlich so gewesen wäre, dann wäre dem Antrag des Bürgermeisters stattgegeben worden und das Thema in der Stadtverordnetenversammlung nicht behandelt worden oder?
Und der Schreiberling schließt seinen Plumpaquatsch mit der Bemerkung: „Das knappe Abstimmungsergebnis sorgt in Ahrensburg für eine Fortsetzung des Parkplatz-Dilemmas und könnte die Sanierung der Hamburger Straße auf eine harte Probe stellen.“
Richtig ist, was Sie dazu auf Szene Ahrensburg lesen können: Die Abstimmung sorgt dafür, dass kein Parkplatz-Dilemma entsteht und die Sanierung der Hamburger Straße unverzüglich in Angriff genommen werden kann.
POSTSKRIPTUM: Das Abendblatt schließt seinen Bericht zu diesem Thema mit einem sehr vernünftigem Fazit und also lautend: 

Die Grünen sind bekanntermaßen die Feinde des motorisierten Individualverkehrs, wollen Autos am liebsten völlig abschaffen. Wie die Menschen von außerhalb der Stadt Ahrensburg dann aber in die Stadt kommen sollen, wenn sie nicht mit dem Fahrrad oder Bus kommen können, darüber macht man sich keine Gedanken in den Köpfen der Grünen. Und auch die Mitarbeiter der Läden, Firmen und Praxen in der City, die auf ihr Auto angewiesen sind, müssen irgendwo parken können und das natürlich zu erschwinglichen Preisen! Ja, für die Mitarbeiter der Verwaltung ist gesorgt, dort gibt es nicht nur eine Tiefgarage, sondern auch einen Parkplatz neben der Stadtbücherei. Und eine Frage außerdem: Warum hat denn das städtische Badlantic einen Parkplatz von der Stadt? (Satire:) Könnte auf dem großen Gelände nicht sozialer Wohungsbau erfolgen?
Zitat: „Die Stadt sollte nicht aus Autos bestehen, die Parkplätze suchen.“ Das, was Gertz von den Grünen gesagt hat, ist tatsächlich auch die Meinung der Ladenbetreiber in der City, weshalb sie eben Parkplätze fordern, damit die Autofahrer sie nicht suchen müssen. Gertz meint das natürlich gegenteilig, will die Autos aus der City möglichst völlig raus haben – und damit auch die Läden. Denn wie sagte in der Stadtverordnetenversammlung doch eine grüne Stimme? Sie sagte: „Die Innenstadt besteht nicht allein aus Shopping.“
Gegen das, was Dr. Buchholz in der Versammlung geäußert hat, gibt es nicht ein einziges nachvollziehbares Gegenargument. In meinen Augen haben die Grünen und WABler sich schon lange in der Ahrensburger Politik überlebt. Man kann nur hoffen, dass sie bei der nächsten Wahl rausfliegen oder zumindest dezimiert werden. Und der Bürgervorsteher ist eine Schießbudenfigur.
Zitat: Denn wie sagte in der Stadtverordnetenversammlung doch eine grüne Stimme? Sie sagte: „Die Innenstadt besteht nicht allein aus Shopping.“
Ach ja, da wären noch ein paar wenige Restaurants, wenn das damit gemeint ist, dann ist das Ziel der Grünen klar. Wir fahren zumindest nicht nach Ladenschluss oder am Sonntag zum Spazierengehen in die City.
Interessanterweise klappt das in den Niederlanden sehr gut.
Nur Ahrensburg, tja. Da ist es wie verhext und es muss Parkplätze vor der Tür geben. Damit man beim Kaffee trinken die tollen Autos bewundern kann/darf/muss, richtig?
Ja, in den Niederlanden. Und dort in den einschläfig bekannten Coffeeshops. Wenn man dort wieder rauskommt, braucht man gar kein Auto, dann kann man nämlich fliegen. Ich kenne keinen Autofahrer, der in der Ahrensburger City mit seinem Auto unbedingt direkt vor die Ladentüren fahren will – mit Ausnahme beim famila-Einkaufszentrum. Ich selber habe früher immer gern auf dem Lindenhof geparkt. Und später auch auf der Alten Reitbahn. Hier wie dort musste ich nicht mit meinem Auto durch die City kurven.
@Replik auf Replik auf Wolfgang: Sollten Sie selber nicht alt und/oder gehbehindert sein, dann sind Sie ein unverschämter und arroganter Zeitgenosse. Und solche Leute wie Sie kaufen vermutlich im Internet und lassen die Fahrer direkt vor die eigene Haustür fahren, stimmt’s?
Solche Fehlinformationen häufen sich leider im ST wie „Ahrensfelder wollen ihre Minifeuerwache behalten“ oder ein ehemaliger Feuerwehrmann (der immer noch aktiv ist) sagt, man hätte einen Bullen am Nasenring aus dem Graben gezogen.
Erstens wollen wir eine Feuerwache aus sozialen Gründen im oder am Dorf, von der aus auch die Einhaltung der gesetzlichen Hilfsfrist möglich ist.
Und Zweites, hat schon mal jemand versucht, einen Menschen am Nasenpiercing hochzuziehen?
Der Berichterstatter Marcel von Fehrn ist freier Pressefotograf von Beruf und verliert kein Wort darüber, dass der Ahrensburger Bürgervorsteher ihm verboten hat, seinen Beruf auszuüben. Stattdessen hat der Fotograf wohl geschrieben statt zu fotografieren. Ein Wort zur Pressefreiheit in Ahrensburg wäre durchaus passend gewesen, Herr von Fehrn, als nur ein Foto von der Hamburger Straße zu machen, die der Bürgermeister auch nach Jahren nicht in den Griff bekommt oder bekommen will.