Hausierer: Die Stadtwerke Ahrensburg und Vodafone haben an meiner Haustür geklingelt

Die Geschichte, die ich Ihnen heute erzähle, hat bereits vor einigen Wochen begonnen, und zwar mit dem Klingeln an meiner Haus- und Bürotür. Davor stand ein junger Mann, der sich als Mitarbeiter der Stadtwerke Ahrensburg vorstellte und mich fragte, ob ich an einem Glasfaseranschluss interessiert wäre. Und weil ich daran schon länger Interesse habe, gab der Mann mir eine Mappe mit Unterlagen und erklärte: “Ein Mitarbeiter der Stadtwerke wird Sie dazu anrufen.”

Das ist nun schon einige Wochen her, ohne dass ein Mitarbeiter von den Ahrensburger Stadtwerken mich bis zum heutigen Tage angerufen hat. (Die warten vermutlich, bis Eis und Schnee kommen und der Boden zugefroren ist. ☃️)

Aber bei unseren Stadtwerken scheint ohnehin nicht alles so richtig zu funktionieren, wenn ich daran denke, dass im vergangenen Jahr direkt vor meinem Haus die Erde aufgerissen worden ist, weil ein Nachbar auf der gegenüberliegenden Straßenseite einen Anschluss bekommen hatte, ohne dass jemand mich zuvor gefragt hat, ob ich bei dieser passenden Gelegenheit nicht auch gleich ans Glasfasernetz angeschlossen werden wolle. Sogar die Arbeiter, die vor Ort waren, haben sich darüber gewundert und sich darüber mokiert, wie unsinnig ihre diesbezügliche Arbeit ist. (Aber die wussten ja nicht, dass es sich um die Stadtwerke vom Schilda des Nordens handelt. 😉 )

Und was passierte dann? Im vergangenen Monat hatte es wieder an meiner Haustür geklingelt. Dieses Mal standen zwei Männer vor der Tür, die sich als Mitarbeiter von Vodafone vorstellten. Sie erklärte mir, dass ich ja seit Jahrzehnten einen Vodafone-Kabel-Anschluss fürs TV habe und sie wollten sich diesbezüglich vor Ort anschauen, ob die dafür in meinem Hause installierte Technik nicht erneuert und damit verbessert werden sollte, ohne dass mir dafür gesonderte Kosten entstehen würden.

Ich ließ die Männer herein, führte sie in den Keller, wo sie mir fröhlich erklärten, dass mein dortiger Anschluss “museumsreif” wäre. Und wir kamen ins Gespräch, in welchem sie mir erklärten, dass ein neuer Vodafone-Anschluss, der nicht nur fürs TV, sondern auch fürs Internet wäre, nicht teurer wäre als der Betrag, den ich heute für Vodafone (TV) und Telefonica (Internet) zahlen würde, aber ich dafür von Vodafone eine bessere Technik mit schnellerem Internet bekommen würde. Und im TV würde ich fortan alle Sender in HD-Qualität sehen.

Ich zeigte den beiden Herren meine Mappe von den Stadtwerken Ahrensburg und erklärte, dass ich einen Glasfaseranschluss als die bessere Lösiung ansehen würde. Einer der Männer warf einen Blick auf das Angebot der Stadtwerke und lachte darüber in gespielter Empörung. Er erklärte mir, dass das viel zu teuer wäre und schrieb eigenhändig auf den Mappendeckel der Stadtwerke: “1. Abbuchung = 130 €. Für die Straße ausbauen kostet i.d.R. zwischen 800 – 1500 €”. Und er sagte, dass ich dabei auch noch mit einem Wasserschaden rechnen müsse.

Wasserschaden?!? Ja, weil doch beim Durchschuss des Bodens durchaus meine Wasserleitung getroffen werden könnte. 😱

Ich muss zugeben: Die beiden Vertreter von Vodafone waren wirklich super geschult. (Einer sogar: “TÜV geprüfter Berater D2D”!) So machten sie zum Beispiel das bekannte Name-Droping, indem sie mir zwei Namen von Nachbarn in meiner Straße nannten, die sie bereits von Vodafone überzeugt hätten. Und einer der Männer erzählte mir sogar: “Mit dem neuen Vodafone-Anschluss wird Ihr Haus wertvoller, wenn Sie es mal verkaufen wollen.” 👺 Und sie gaben mir auf ihren Visitenkarten sogar noch handschriftlich ihre Telefonnummern, unter denen sie direkt zu erreichen wären, falls alles nicht so läuft wie besprochen wurde und damit ich dann nicht in einer Warteschleife von Vodafone lande.

Ich fasste folgenden Entschluss: Da die Stadtwerke offensichtlich kein Interesses haben, mich als Glasfaser-Kunden zu gewinnen, hätte ich gern ein Angebot von Vodafone mit allen Details, die mir die Herren geschildert haben und die sie zu einem Teil  sogar handschriftlich auf einem Blatt Papier niedergelegt hatten – siehe Abbildung links!

Daraufhin nahm der eine der beiden Besucher alle Angaben in sein Tablet auf inklusive meiner Bankverbindung. Ich erklärte dazu sofort – meine Frau war Zeuge – dass ich heute nichts unterschreiben würde, was ich nicht zuvor als schriftliches Angebot bekommen bekommen habe. Darauf der Mann von Vodafone:

“Ich benötige Ihre Unterschrift auf dem Tablet nur aus Datenschutzgründen, damit ich Ihre Angabe an Vodafone weiterleiten darf. Außerdem ruft Sie dann ein Mitarbeiter von Vodafone an und klärt mit Ihnen ab, ob alle diese Daten korrekt sind.”

Daraufhin habe ich meine Unterschrift aufs Tablet gekrakelt. Und die Herren erklärten mir, dass in einer Woche noch ein Techniker vorbeikäme, um sich alles vor Ort anzuschauen.

Noch als die Herren in meinem Büro waren, bekam ich eine E-Mail von Vodafone mit dem Angebot. Dieses habe ich dann am folgenden Tag gelesen und festgestellt: Das entspricht weder bei den Kosten noch in den Leistungen dem, was die beiden Super-Verkäufer mir versprochen hatten. Also habe ich auf den angekündigten Anruf von Vodafone gewartet, um mich a) zu beschweren und b) das Angebot abzulehnen.

Es kam aber kein Anruf von Vodafone. Also habe ich eine E-Mail an die beiden Verkäufer geschickt mit dem unmissverständlichen Hinweis: “Ich habe kein Interesse an Ihrem Angebot!”

Die Antwort kam prompt: “Das ist kein Angebot, sondern Sie haben mit Ihrer Unterschrift einen Auftrag erteilt.”

Und nun fasse ich kurz zusammen: Man schrieb mir, dass ich den Auftrag aber stornieren könne, doch das müsse ich direkt bei Vodafone machen. Hierfür gaben sie mir zwei E-Mail-Adressen. Und der ankündigte Techniker von Vodafone würden nun nicht kommen. Mein Storno an die erste E-Mail schlug fehl, weil es diese Adresse nicht gab. Auf meine E-Mail an die zweite Adresse bekam ich die automatische Antwort, dass ich eine Antwort bekommen würde. Die Antwort kam nicht. Stattdessen kam ein Paket von Vodafone per DHL mit technischer Gerätschaft für einen Kabelanschluss. Und per Post kamen zwei Schreiben von Vodafone mit Aktivierungscode und “Service-Pin für Ihren Kabel-Vertrag”. Das Paket habe ich zurückgeschickt, und zwar am 17. Oktober 2025.

Seitdem ist nix mehr passiert. Weder von Seiten Vodafones noch von den Stadtwerken Ahrensburg. Mein TV-Anschluss funktioniert genauso wie mein Internet.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 26. Oktober 2025

2 Gedanken zu „Hausierer: Die Stadtwerke Ahrensburg und Vodafone haben an meiner Haustür geklingelt

  1. M. Behrens

    Moin, moin,
    ehrlich gesagt, bin ich ganz schön erschrocken, dass Sie Ihre Bankdaten so leichtfertig herausgegeben haben UND dann auch noch mit einer so fadenscheinigen “Begründung” (“Ich benötige Ihre Unterschrift auf dem Tablet nur aus Datenschutzgründen, damit ich Ihre Angabe an Vodafone weiterleiten darf (….) unterschrieben haben.

    Wieder einmal muss ich feststellen, dass es nichts mit mangelnder Intelligenz zu tun hat, wenn man so leicht / so schnell / ohne überzeugenden Anlass die persönlichsten Daten an wildfremde Menschen gibt.

    Gut, dass Sie diese Geschichte hier verbreiten, möge es eine Warnung für alle sein, die ähnliches erleben.

    Wir sollten endlich lernen “NEIN” zu sagen und mehr “Ungehorsam” zu wagen, und das auch bei anderen Forderungen, die an uns gerichtet werden!!!

    1. Harald Dzubilla Artikelautor

      Moin!
      1. Meine Bankdaten sind so geheim wie meine Telefonnumern: Sie stehen auf meinem Briefbogen. 2. Ich habe einen TV-Kabel-Vertrag mit Vodafone, und die Firma bucht die Gebühren regelmäßig von meinem ihr bekannten Konto ab.

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