Abendblatt Stormarn vergisst: Die Hamburger Straße ist nur die Spitze des Eisberges

Zitat aus Abendblatt Stormarn online von heute: „’Die Hamburger Straße ist eines der Herzstücke unserer Innenstadt und zugleich in einem katastrophalen Zustand’, sagt Nadine Levenhagen, Fraktionschefin der Grünen.” Und warum ist die Hamburger Straße bis heute noch nicht saniert und neugestaltet worden? Weil Nadine Levenhagen und ihre Grünen samt CDU und WAB das vehement verhindert haben, da sie den Vorschlag der Stadt ablehnen, ein Parkhaus am Stormarnplatz zu bauen.

Die Bürger haben mit JA gestimmt. Grüne und WAB scheißen auf den Bürgerwillen.

Die Hamburger Straße soll, so Grüne und WAB, eine “Flaniermeile” werden. Was aber de facto bedeuten würde: Wenn Nessler dort aufgibt, dann können die Menschen in der Hamburger Straße an vielen leeren Schaufenstern entlang flanieren oder auf den Parklets sitzen. Schon heute ist die Straße als “Herzstück unserer Innenstadt” schon ziemlich ausgeblutet, was das “Erlebnis-Shopping” betrifft.

Zum heutigen Abendblatt-Artikel hat mir ein Mitglied vom Stadtforum geschrieben. Seine ergänzenden Hinweise sind von Bedeutung, weshalb ich sie Ihnen hiermit nicht nur zur Kenntnis gebe, sondern auch zum Nachdenken überlasse:

“Leider stellt Herr Schwen seinen Bericht nur auf die Bedeutung des Bürgerentscheids in Bezug auf die Sanierung der Hamburger Straße ab. Er erwähnt nicht, dass neben den 51 Stellplätzen, die in der Bauphase temporär wegfallen, und den 34, die dann dauerhaft in der Hamburger Straße fehlen, ab Februar 2027 auch die 121 Stellplätze hinter dem Rathaus auf dem provisorischen Sandplatz ersatzlos wegfallen.

Quelle: Abendblatt Stormarn

Ist der Umbau der Hamburger Straße dann noch nicht abgeschlossen, gibt es 172 Stellplätze weniger. Nach Fertigstellung der Hamburger Straße beträgt der Stellplatzverlust 155 Stellplätze. Das sind Dimensionen, die nicht kompensiert werden können. Frau Levenhagen  spricht bei der Hamburger Straße von der Einkaufsmeile. Sollte man bei Nessler die Schnauze voll haben und das Kaufhaus in der Hamburger Straße schließen, dann hätte die gesamte Innenstadt keinen Einkaufsmagneten mehr, der die Kunden in die City bringt.

In Lübeck, Bad Oldesloe, Hamburg-Harburg und vielen weiteren Städten wären die städtischen Politiker froh, wenn sie einen  Warenhausbetreiber für leerstehende Karstadt- und C&A-Standorte fänden. In Ahrensburg setzen Grüne, WAB und CDU alles daran, den Nessler zur Aufgabe seines Hauses zu bewegen.

Dies ist Ausdruck größter Ignoranz und Inkompetenz. Für die Stadtverordneten sollte das Wohl der Bürger und die positive Weiterentwicklung der Stadt erste Priorität haben. Die Aufhebung des Bürgerentscheids wäre das Gegenteil. Damit würde der Bürgerwille ignoriert und die Innenstadt ihrer Funktion beraubt.”

Ergänzend dazu erinnere ich an Geesthacht, wo das Kaufhaus Nessler kräftig investiert hat. Genau das wollte Inhaber Matthias Timm auch in Ahrensburg machen, fragt sich heute aber nachvollziehbar zu Recht: Warum sollte ich das tun?

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 1. Juli 2025

11 Gedanken zu „Abendblatt Stormarn vergisst: Die Hamburger Straße ist nur die Spitze des Eisberges

  1. Mercator

    Dazu lässt sich nur sagen: WEHRET DEN ANFÄNGEN!

    Und ein alter Spruch fällt mir ein:

    Und aus dem Chaos sprach eine Stimme zu mir: “Schließe Deine Augen, denn wie sollte es jetzt noch schlimmer kommen?”

    Und ich schloss meine Augen. Und es kam schlimmer.

    1. Die Krähe vom Rathausplatz

      Ich kann es auch nicht verstehen, warum sich die Gewerbe treibenden in der Ahrensburger Innenstadt wie die Lämmer zur Schlachtbank treiben lassen, oder sind das Mitglieder der Grünen und der WAB.

  2. Nicht-Ahrensburgerin

    Die Hamburger Straße – ein nun schon 3? 4? 5? Jahre alter Schandfleck von Ahrensburg.
    Was ich nicht verstehe – und das frage ich ohne jede Ironie:
    Warum protestieren die Ladeninhaber nicht – in welcher Form auch immer – gegen diesen jämmerlichen Zustand der “Flaniermeile”?

    Warum halten die Mitglieder des Stadtforums ihre Füße still?
    Ich verstehe es wirklich nicht – denn sie zahlen doch Steuern – Steuern durch die auch Irrsinnsprojekte wie z.B. der “Deppenkreisel “am Wulfsdorfer Weg, die Halbruine am Marstall, ein gewisser Luxuspoller usw. finanziert werden.

  3. Lisa

    Die vom Stadtforum zur Verfügung gestellten Zahlen über die tatsächliche Höhe der zukünftig entfallenden Parkplätze sind erschreckend hoch. Diese Zahlen müssten unbedingt im Abendblatt veröffentlicht werden.
    Auf das Abendblatt ist aber bekanntlich kein Verlass. Deshalb ein weiterer Vorschlag: Warum drucken die Mitglieder des Stadtforum nicht tausende von Flugblättern und verteilen sie an Passanten oder die Kunden in den Läden? Viele Ahrensburger sind ahnungslos und denken, es wird immer so irgendwie weitergehen. Bisher hat wohl kaum jemand geschnallt, dass Nessler seine Drohung wahr machen und das Kaufhaus dicht machen könnte.

  4. Holger

    Nach dem heutigen Artikel im Abendblatt ist klar, dass Nessler geschlossen wird, falls Grüne und WAB den Parkplatzabbau in Ahrensburg weiterhin brachial umsetzen. Hoffentlich bemerken die Wähler vorher, was sie davon haben, wenn sie diese Ignoranten wählen.

  5. Kassandra

    Es ist 5 vor 12. Und die Grünen und WABler gucken nur auf die Sonnenuhr, weshalb sie out of time leben. Sowohl “grüne Politik” als auch “Bürgermitbeteiligung” sind nicht das, was diese Politiker in unserer Stadt vertreten. Die Herrschaften wollen sich nur noch die Füße vertreten in einer Innenstadt, die man dann nicht mehr als Innenstadt bezeichnen kann sondern als Stadtfriedhof.

  6. Lisa

    Die Stadt Ahrensburg ist wohl die einzige Stadt in Deutschland, die aktiv Politik macht gegen die Interessen der alteingesessenen Geschäftsleute. In anderen Städten umwirbt die Politik die letzten inhabergeführten Geschäfte, in Ahrensburg werden sie vom Hof gejagt.

  7. Sabine Heinrich

    @Lisa: Oh – es gibt auch andere Städte, welche von Autofahrerhassern regiert werden – Ahrensburg ist da nicht allein.
    Mein einziger garstiger Trost: Wenn diese Autofahrerhasser selbst einmal alt und klapprig werden, nicht mehr in die Pedale treten und sich kein Taxi leisten können – dann werden sie ihre Beschlüsse von “dunnemals” eventuell überdenken – aber dann ist es zu spät.
    Auf den Einwand: “Oh – sie können doch mit dem Bus fahren!” reagiere ich nicht mehr mit Worten – lohnt sich nicht!
    Übrigens: Es soll mir keiner mehr kommen und über amazon wettern:
    Ich blende die Kritik daran durchaus nicht aus!
    Aber: Ohne a wäre ich während des Lockdowns nur schwer über die Runden gekommen – und auch jetzt punktet amazon mit zuverlässiger Zustellung von Dingen, die hier einfach nicht zu bekommen sind.
    Nun geht auch ein wenig Kritik in Richtung Einzelhandel.
    Während es früher – ich komme aus der Steinzeit – bei einem Artikel, der nicht vorrätig war, hieß:” Wir kümmern uns!” – heißt es seit Jahren: “Haben wir leider nicht.” Punkt.
    Diese Haltung hat mich in manchen Bereichen in die Arme von amazon getrieben.

  8. Lisa

    Da bin ich andere Meinung. Ahrensburg ist wirklich ein Sonderfall. Es gibt keine andere Stadt, in der eine Verwaltung mit der Mehrheit der Stadtverordneten ein gigantisches Konzept zur so genannten Stadtsanierung verabschiedet hat, ohne dass man zuvor mit den Geschäftsinhabern in der Innenstadt gesprochen hätte.

    Das Konzept der Stadt Ahrensburg ergibt ohnehin keinen Sinn: Man will möglichst viele neue Steine verlegen, damit die Leute lieber in die Innenstadt kommen und sich dort gerne länger aufhalten. Man will also die Aufenthaltsqualität in der Innenstadt verbessern.

    Und nun kommt der Haken an der Geschichte. Die Besucher sollen bevorzugt in privaten Parkhäusern für 2 Euro pro angefangener Stunde parken. Unter diesen Bedingungen verlässt jeder auswärtgie Besucher oder jeder Besicher mit PKW so schnell wie möglich wieder die Innenstadt von Ahrensburg.

    1. Harald Dzubilla Artikelautor

      . . . und fährt dann zu famila auf die ehemals grüne Wiese, wo die betonierten Abstellplätze so breit sind, dass die SUVs dort auch quer parken können. Und genau das ist im Rathaus und in der Politik so gewollt. Sollte mich nicht wundern, wenn Grüne und WAB bei famila einen Familienrabatt auf ihre Einkäufe im Einkaufszentrum am Beimoor erhalten. Und nicht vergessen: In der WAB sitzen die Lobyisten der Fahrradindustrie (ADFC), wo man famila auch noch beratend zu Seite steht. (Nein, das ist kein Witz, das finden Sie alles auf der Szene Ahrensburg in vielen Corpora delicti!

  9. Ewa Leya

    Hätten die Grünen und die WAB ein ernsthaftes Interesse daran echte Vertreter der Ahrensburger Bürger und Gewerbetreibenden sein, die alle zusammmen durch Ihre Entrichtung von Steuern überhaupt erst einen großen Teil dieser Planungen ermöglichen, würden sie sich gerne mit eben diesen zusammen an einen Tisch setzten und erörtern, wie ein ausgewogenes ideologiefreies und zeitgemäßes Konzept für die Ahrensburger Innenstadt aussehen könnte, anstatt ein offizielles Bürgerbegehren zu versuchen vom Tisch zu wischen. In einem Flächenland wie Stormarn und einem unzureichedem ÖPNV ist das Auto stand jetzt leider nicht außen vor zu lassen – gerade im Hinblick auf unsere älteren Mitbürger. Es ist ziemlich unwahrscheinlich, dass 70 Plus sich nun ein Lastenfahhrad anschaffen wird, um aus Großensee, Lütjensee etc zu kommen, um dann die Einkäufe nach Hause zu transportieren. Niemand mag den Parksuchverkehr in der City und mit Sicherheit könnte man dieser Miesere zum Teil mit einem Parkleitsystem und einem Shuttleservice vom Parkplatz Ahrensburg West entgegenwirken und wenn wirklich der Wille da wäre, würde sich auch ein bauliches Parkkonzept finden, welches allen Menschen in und um Ahrensburg gerecht werden würde… aber eben auch nur dann.

Schreibe einen Kommentar zu Die Krähe vom Rathausplatz Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Optionally add an image (JPEG only)