Wiedervorlage: Die Kunst des Bürgermeisters, die von der Stadt angekauften Kunstwerke vor den Bürgern zu verstecken

Heute möchte ich den Damen und Herren in der Stormarn-Redaktion vom Abendblatt mal ein kollegiales Geschenk machen, indem ich ihnen ein spannendes Thema aus Ahrensburg frei Redaktionstube liefere. Ein Thema, das bestimmt sehr viele Leser interessieren wird, wenn ein Reporter dazu recherchiert und darüber in der Zeitung berichtet.

Also: Ich war der letzte Vorsitzende des Vereins “Kunstfreunde Ahrensburg”, ein Verein, der inzwischen schon seit Jahren ruht. Die Kunstfreunde Ahrensburg haben über Jahre und Jahrzehnte im Rathaus von Ahrensburg viele Ausstellungen gemacht. Und die Stadt Ahrensburg hatte sich verpflichtet, Kunstwerke aus eben diesen Ausstellungen anzukaufen. Daraus sind am Ende rund 75 Werke geworden, die sich im Besitz der Stadt befinden.

Ich hatte versucht, den Bürgermeister dazu zu bewegen, mir eine Aufstellung mit eben diesen Kunstwerken zu geben, weil ich darüber einen Blog-Eintrag schreiben und anregen wollte, dass die Stadt all diese Arbeiten in einer öffentliche Auktion im Rathaus versteigern soll, um von dem Erlös eine soziale Aufgabe zu erfüllen.

Ich mache es kurz: Der Bürgermeister erklärte mir, er würde mir die Liste mit den Kunstwerken nicht geben. Ich könne aber nach vorheriger Terminabsprache mit Frau Haebenbrock-Sommer ins Rathaus kommen und mir die Liste der Kunstwerke dort anschauen.

Versteht das jemand von Ihnen, liebe Mitbürger…?

So, und nun mein Hinweis an die Stormarn-Redaktion: Machen Sie einen Termin im Rathaus, lassen Sie sich die besagte Liste vorlegen und schauen Sie sich dann in unserem Denkmal um, ob sie alle der rund 75 Kunstwerke entdecken können, um sie den Bürgern im Blatt zu präsentieren!

Wie ich hörte, sollen sich einige der Bilder verpackt im Keller befinden. Ich halte fest: Bilder, die die Stadt mit Steuergeld angekauft hat, hängen nicht in öffentlichen Einrichtungen, sondern sie lagern womöglich verpackt im Keller! Wenn das kein Skandal ist, dann weiß ich nicht, was das sonst sein könnte. Es ist nicht nur eine Veruntreuung öffentlicher Wertgegenstände, sondern es ist auch eine Brüskierung der betreffenden Künstler, Herr Bürgermeister, was Ihnen offenbar garnicht bewusst ist!

Böse Zungen behaupten indes: Die rund 75 Kunstwerke sind bestimmt garnicht mehr vollständig vorhanden, da hat möglicherweise der eine oder andere Mitarbeiter im Rathaus mit seinem Eintritt in die Pension auch den Schmuck von seiner Bürowand mitgenommen in den Ruhestand. Aber so böse will der Blogger garnicht denken, zumal die Redaktion vom Abendblatt Stormarn nun ja für Aufklärung sorgen wird. Oder nicht? Oder doch? Oder was…?

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 9. Januar 2024

7 Gedanken zu „Wiedervorlage: Die Kunst des Bürgermeisters, die von der Stadt angekauften Kunstwerke vor den Bürgern zu verstecken

  1. Pacholski

    Es schaut so aus als glaube der Bürgermeister, dass er die Bildergeschichte genauso aussitzen kann wie den Bürgerentscheid über die Parkplätze. Da die Medien ja bekanntermaßen “regierungstreu” berichten, braucht Boege keine Angst vor der Presse zu haben. Umso wichtiger ist es, wenn Szene-Ahrensburg hier am Ball bleibt.

  2. Gertrud Twieg

    Könnten Sie Herr Dzubilla, nicht den vom Bürgermeister vorgeschlagenen Termin im Rathaus wahrnehmen? In Begleitung von ein oder zwei der damaligen „Kunstfreunden“.

    1. Harald Dzubilla Artikelautor

      Liebe Frau Twieg – ich könnte, aber ich möchte nicht. Ich will keinen “Anschauungsunterricht” bei Frau Haebenbrock-Sommer, sondern ich möchte die Liste haben mit den angekauften Werken, damit ich sie veröffentlichen kann, weil das im Interesse der Ahrensburger Steuerzahler sein dürfte.

  3. M. Schl.

    Kooperation sieht wahrlich anders aus….aber ehrlich gesagt, erwarte ich von diesem Boegemeister auch gar nichts anderes (mehr).
    Kaum war der Wahlkampf vorbei, erlosch auch das Interesse an den Anliegen der Ahrensburger Bürgerinnen und Bürger und all seine Versprechungen (kommt wohl von ver-sprechen) waren Makulatur.

    Dieser Mann bedient andere Interessen – auf unsere Kosten!

    Die nächste BM-Wahl kommt… und da haben wir dann hoffentlich eine Chance unseren Fehler vom September 2021 zu korrigieren (hoffentlich, da es nach dem desaströsen Ergebnis, dass ein hochqualifizierter und menschlich integer Kandidat in der Stichwahl verlor, nicht für selbstverständlich gehalten werden kann, dass wir nochmals einen so guten Kandidaten haben werden!)

    1. Harald Dzubilla Artikelautor

      Die Bürger haben den Dipl.-Mathematiker Boege als ihren Dienstleister gewählt. Die Crux ist, dass der Mann sich offenbar als Bürgermeister für etwas Besseres hält. Glaubt er vielleicht noch, dass er den Stadtverordneten seinen Gehorsam schulden muss, so ist das gegenüber den Bürgern nicht deutlich zu erkennen. Wozu ich auch S4 und Tunneltal erwähne. Und Bürgerentscheid und Citymanagement genauso wie die albernen Parklets. Und jetzt eben die Sache mit den Kunstwerken: Warum hält dieser Mann sich sich eigentlich für einen Gutsherrn und entscheidet in einer solchen Art…?!

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