Evangelisch-Lutherische Kirche in Ahrensburg: Sommerfest hinter maroden Fassaden

Ich habe nicht nachgezählt, wie häufig ich schon in den vergangenen Jahren darauf hingewiesen habe, dass die Fassaden der historischen Ahrensburger Gottesbuden beiderseits der Schlosskirche in einem Zustand sind, der gottserbärmlich ist – siehe die Abbildungen! Verantwortlich dafür ist die Evangelisch-Lutherische Kirche, der ich angehöre und mich deshalb fremdschäme. Und nicht weniger verantwortlich für Kulturdenkmäler der Stadt ist auch die Stadt Ahrensburg, deren Bürgermeister bei seiner Vereidigung nicht auf Gottes Hilfe vertraut hat.

Und was macht die Kirche? Die Kirche macht ein Sommerfest. Und wenn Sie sich die “Herzliche Einladung” im Kirchenblatt anschauen, dann sehen Sie, dass die Schlosskirche dort aus ungewöhnlicher Perspektive abgelichtet ist, sodass die Gottesbuden nicht zu erkennen sind.

Ja, ein Sommerfest hinter verdreckten Fassaden – dafür hat die Kirche nicht nur Zeit sondern auch Mittel. Aber für zwei Eimer weiße Fassadenfarbe, dafür reicht es natürlich nicht. Ergo: Lieber Feste feiern als feste arbeiten.

Kirchengemeinderat: Von den Ahrensburger Gottesbuden noch nie etwas gesehen?

Und dann gibt es in der Kirche noch ein Gremium, den sogenannten Kirchengemeiderat. Das sind 19 gewählte Damen und Herren, welche die Kirchengemeinde in der Öffentlichkeit vertreten. Sie sind verantwortlich für die Verwaltung der Finanzen und verwalten die kirchlichen Gebäude und Grundstücke und entscheiden über deren Nutzung. Was in Ahrensburg nur Theorie zu sein scheint. Und deshalb empfehle ich dem Gemeinderat, über den eigenen Rücktritt nicht nur nachzudenken, sondern diesen auch zeitnah zu vollziehen.

Das Sommerfest der Kirche steht übrigens unter dem Motto: “Wo geht es zum Paradies?”, was auch als “Paradising” bezeichnet wird in einer Welt, die mehr an Sodom und Gomorrha erinnert.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 29. August 2023

2 Gedanken zu „Evangelisch-Lutherische Kirche in Ahrensburg: Sommerfest hinter maroden Fassaden

  1. Florian Lemberg

    Lieber Herr Dzubilla,
    schade, dass Sie die Arbeit des Kirchengemeinderates und letztlich der Gemeinde insgesamt nur auf den Zustand der Gottesbuden-Fassaden reduzieren. Die sind sicher nicht paradiesisch, aber zum fremdschämen?
    Wie Sie nach dem Studium unseres Kirchenblattes wissen, gibt es vielfältige Aktivitäten und Angebote, die haupt- und ehrenamtlich organisiert werden. Sie als Gemeindemitglied dürfen sich in unserer Nordkirche natürlich auch einbringen. Manches lässt sich vielleicht im kleineren Rahmen besser besprechen als in provokanten Zeilen auf Ihrem Blog hin und her zu argumentieren. Meine herzliche Einladung – kommen Sie in eine öffentliche Kirchengemeinderatssitzung (zB. am 5.9. um 19.30 Uhr im Gemeindesaal an der Schloßkirche), zum Sommerfest am 10.9. und/oder in unsere Gemeindeversammlung am Sonntag 8.10. um 12 Uhr auch im Gemeindesaal an der Schloßkirche.
    Bleiben Sie uns gewogen – gerne auch kritisch.
    Mit besten Grüßen
    Florian Lemberg
    (Stellvertretender Vorsitzender des Kirchengemeinderates)

    1. Harald Dzubilla Artikelautor

      Lieber Herr Lemberg –

      herzlichen Dank für Ihren Kommentar. Ich hätte nicht so hart reagiert in meinen Worten, wenn die Fassaden der Gottesbuden nicht schon seit vielen Jahren in diesem maroden Zustand wären. Die Gottesbuden sind keine Notunterkünfte, sondern es sind historische Denkmäler der Stadt Ahrensburg genauso wie die Schlosskirche und das Schloss. Und deshalb habe ich die Stadtverwaltung gleichfalls angemotzt wie nun Sie als Kirchenvertreter.

      Meine Enttäuschungen durch die Ahrensburger Kirche waren und und sind so groß, dass ich keine Lust verspüre, mich dort auch nur am Rande einzubringen, zumal Teamarbeit mir persönlich ohnehin nicht liegt. Meine jüngste Tochter hat noch bei Ulrich Fornoff im Kinderchor gesungen. Auf Konfirmation hatte sie nun keine Lust; und niemand aus dem Kreis der Pastoren ist gekommen und hat versucht, dem Kind das schmackhaft zu machen – notfalls mit den berühmten Konfi-Geschenken. 😉 Nein, die Ahrensburger Kirche ist genauso marode wie die Fassaden der Gottesbuden.

      Und am 20. Juni 2023 konnten Sie auf Szene Ahrensburg lesen:

      Die Ahrensburger Pastorin Ursula Sieg hat mir kürzlich zum Geburtstag gratuliert. Auf der Karte zitiert sie Psalm 20,5 und also lautend: “Er gebe dir, was du von Herzen wünschst, was du dir vorgenommen hast, lasse er dir gelingen!” Wenn dieses Wort nicht nur ein biblischer Spruch ist, sondern zur christlichen Wahrheit wird, dann wünsche ich mir von Herzen, dass die Gottesbuden einen neuen Fassadenanstrich bekommen und hoffe, dass es gelingen werde, liebe Pastorin Ursula Sieg!

      Das ist nun schon über zwei Monate her, und der Wunsch der Pastorin hat sich damit nur als hohler Spruch entpuppt. Bis heute habe ich nicht mal eine Antwort von ihr bekommen.

      Liebe Grüße aus der Gegend um die Konzertbühne von Sankt Johannes –

      Harald Dzubilla

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Optionally add an image (JPEG only)