Warum Bürgermeister Eckart Boege (SPD) mich in dieser Woche angerufen hat, erzähle ich Ihnen in diesem Blog-Eintrag:

Dass Eckart Boege (SPD) kein Bürgermeister gewesen ist, bevor er eingezogen war ins Denkmal am Rathausplatz, das dürfte allgemein bekannt sein. Der Sozialdemokrat und Diplom-Mathematiker kam als Quereinsteiger ins Amt, und zwar ganz knapp und mit Hilfe der Grünen; und nach über einem Jahr hat sich gezeigt, dass Learning by Doing noch keine erkennbaren Resultate im Amt gebracht hat, die ich als Erfolge bezeichnen würde mit Ausnahme der Findung und Einstellung einer Leiterin für das Tiefbauamt der Stadt – die allerdings schon wieder weg ist.

Szene Ahrensburg ist ein soziales Medium, das eine kritische Opposition bildet zu Verwaltung und Politik unserer Stadt. Das gefällt nicht allen, zumal wenn sie von der Kritik des Bloggers und vieler Kommentatoren in negativer Form betroffen sind. Wie zum Beispiel sehr häufig Bürgermeister Eckart Boege. Dass der den Blogger so liebt wie den Stich einer Biene in seine Gesäßbacken, lässt sich denken und auch nachvollziehen. Und genauso geht es auch anderen Protagonisten in der Stadt, die einen Stich haben.

Wenn das Ahrensburger Rathaus ein Theater wäre, dann wären die Schauspiele, die dort über die Bühne gehen, größtenteils Dramen. Zum Teil sind es echte Tragödien, die sich hier schon abgespielt haben in der Ära von Ursula Pepper (SPD) genauso wie unter der Regie von Michael Sarach (SPD). Aber es gab auch Tragikomödien. Und all das finden Sie aufgezeichnet in über 14 Jahren auf Szene Ahrensburg.

Apropos: In dieser Woche habe ich über ein Trauerspiel im Rathaus berichtet, nämlich den Abgang der Leiterin vom Tiefbauamt. Dass die Dame schon nach ihrer Probezeit unser Denkmal fluchtartig verlassen hat, das ist ein Armutszeugnis für den Leiter der Verwaltung. Denn der hat es offenbar nicht geschafft, seine neue Mitarbeiterin bei Laune zu halten, indem er ihr alle Hürden bei ihrer Arbeit aus dem Wege geräumt hat. Und diese Hürden dürften ziemlich hoch gewesen sein und beginnen mit K wie Kania.

Doch nun komme ich zum eigentlichen Thema dieses Blog-Eintrages, und das ist das Ehepaar Franca & Eckart Boege. Vielleicht erinnern Sie sich: Als der Bürgermeister im Marstall vereidigt wurde, da saß seine Gattin ganz hinten in der letzen Reihe und ist nicht ins Rampenlicht getreten. Und als ich ein Foto vom Ehepaar Boege anlässlich der Vereidigung gemacht und auf auf Szene Ahrensburg veröffentlicht hatte, da rief mich der Bürgermeister an und verlangte, dass ich das Foto umgehend lösche. Warum? Weil die Frau Gemahlin nicht in der Öffentlichkeit in Erscheinung treten wolle. So jedenfalls habe ich es damals im Telefonat mit dem Bürgermeister verstanden. Und ich habe das Foto daraufhin gelöscht.

In den letzten Wochen nun ist Franca Boege öffentlich in Erscheinung getreten. In der Stadt Ahrensburg hing ihr Konterfei an vielen Laternenmasten zwecks Kreistagswahl, zu der sie für die SPD kandiert hat. Und am vergangenen Sonntag wurde sie dann für den Kreistag gewählt; nicht direkt vom Bürger, sondern indirekt über die Parteiliste der SPD, wo sie gut abgesichert gewesen ist.

Und das hat mich doch sehr gewundert. Und ich habe mich gefragt: Warum ist ausgerechnet die Frau des Ahrensburger Bürgermeisters von der Partei so gut platziert worden, dass sie, wenn nicht direkt so doch indirekt in den Kreistag gewählt worden ist?

Mir war und ist nicht bekannt, dass Franca Boege sich in der Vergangenheit für die SPD öffentlich engagiert hat, obwohl sie auf LinkedIn über sich bekanntgibt: “Politikerin aus Leidenschaft”. Und deshalb ist meine Vermutung entstanden: Der Name und die Funktion des Gatten als Bürgermeister von Ahrensburg könnten der Grund dafür gewesen sein, dass Franca Boege durch ihren Mann in den Kreistag geholt worden ist.

Schauen Sie mal auf die Köpfe in der “Fraktion Abgeordnete und wählbare Bürger:innen der SPD” – siehe Abbildung links! Und gucken Sie dann rechts, welche dieser Damen und Herren auf einem Listenplatz so gut abgesichert waren, dass sie nun im Kreistag in Bad Oldesloe sitzen werden!

Diese meine Mutmaßung hatte ich in meinem oben genannten Blog-Eintrag in Zusammenhang mit dem Weggang der Tiefbauamtsleiterin geäußert. Und kurz darauf klingelte mein Telefon und es meldete sich “Boege”. Und um es kurz zu machen: Der Bürgermeister forderte mich ultimativ auf, den betreffenden Absatz aus meinem Blog zu entfernen und drohte bei Nichtbefolgung mit seinem Rechtsanwalt – donni, donni aber auch!

Natürlich wäre es für mich spannend gewesen, die Meinung des Advokaten vom Herrn Bürgermeister zur Meinungsfreiheit in Deutschland zu erfahren, die uns nach dem Grundgesetz zusteht. Und eine Klage hätte für öffentliche Aufmerksamkeit gesorgt, denn der Fall wäre von allgemeinem Interesse gewesen.

Stattdessen habe ich den Absatz aus meinem Blog gelöscht, um heute den Eintrag zu machen, den Sie gerade lesen. Dazu muss man wissen, was mir zugetragen wurde: Der Boegemeister äußert sich über mich und andere ehrbare Bürger unserer Stadt sehr ungezogen und spricht Worte und Befehle, die ihm als Bürgermeister überhaupt nicht zustehen.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 19. Mai 2023

9 Gedanken zu „Warum Bürgermeister Eckart Boege (SPD) mich in dieser Woche angerufen hat, erzähle ich Ihnen in diesem Blog-Eintrag:

  1. R. Schuster

    Herr Boege hat – wie so viele andere Politiker und Politikerinnen auch – leider (noch) nicht verstanden,
    dass wir – die Bürgerinnen und Bürger – die Vorgesetzten dieser von uns gewählten Leute sind!
    Und dass sie uns zu dienen haben – und nicht wir ihnen!!!!
    Wir – die Journalisten und Journalisten aber auch die Bürgerinnen und Bürger – müssen ihnen also noch ein bisschen Nachhilfeunterricht im Bezug auf Meinungs- und Pressefreiheit geben.
    Der Verfall der demokratischen Grundrechte muss endlich gestoppt werden!!!

    Wenn man sich das Theater, welches derzeit auch auf der “großen politischen Bühne” abspielt, anschaut, dann wird deutlich, dass es kritische Begleitung dieser Akteure ganz, ganz dringend braucht!
    Damit meine ich Journalisten, die schreiben, was ist und nicht, was die herrschende Klasse meint, was die Presse über sie berichten sollte.
    In diesem Sinne: vielen Dank für Ihre unermüdliche Arbeit und bitte machen Sie weiter so.

  2. crazy catlady

    Wenn unser Boegermeister sich über den Blogeintrag echauffiert, zeigt es doch, das Sie voll ins Schwarze getroffen haben, Herr Dzubilla! Also, weiter so und immer feste druff mit Mappe! Die Wahrheit tut fast allen (meiner Meinung nach) unfähigen Rathausinsassen nun mal weh!
    Vielen Dank für Ihre unermüdliche Arbeit, uns Leser mit Ihrem Blog auf dem Laufenden zu halten. Wie R. Schuster schon schreibt: Bitte machen Sie weiter so.

  3. Der Spatz vom Rathausdach

    Der Boegermeister glaubt vielleicht, dass sein jetziger Job vergleichbar ist mit einem Job in der freien Wirtschaft wie zum Beispiel in der Energiebranche. Aber als Bürgermeister ist er in Ahrensburg eine Person der Öffentlichkeit und muss sich auch öffentlichen Angriffen oder Fragen stellen. Oder könnte sich jemand vorstellen, dass Herr Boege bei der Redaktion von “Bild”-Zeitung angerufen hätte, wenn dort die gleiche Vermutung stünde wie hier auf dem Blog, und verlangt hätte, der Verlag soll die Zeitung sofort vom Kiosk zurückholen und vernichten, da er sonst einen Rechtsanwalt einschalten würde? 😉

    Mein Hinweis an den BM: Durch Druck erreichen Sie Gegendruck. Besser sachlich Stellung beziehen.

  4. Observator

    Ich erinnere daran, dass der Kreiskandidat Michael Sarach (SPD), der bei der Direktwahl durchgefallen ist, nicht auf der Liste seiner Partei vorgemerkt war. Nun kann der Ex-Bürgermeister im Ruhestand Wolfgang Borchert lesen, nämlich “Draußen vor der Tür”.

  5. j

    Liebe Biene Dzubilla, ich hoffe, wenn Du das nächste Mal wieder in ein Gesäß stichst, dass Du dann Deinen Stachel behältst, denn es gibt so viele Gesäße.

  6. Werner

    Inwiefern ist denn Szene Ahrensburg ein soziales Medium, das eine kritische Opposition bildet? Müsste nicht ein soziales Medium selbst etwas Kritik abkönnen? Stattdessen schaltet der Blog kritische Kommentare gar nicht erst frei. Unter anderem mit der Begründung, dass diese anonym verfasst wurden, während die mehr als dürftige Kommentarspalte immer nur mit den gleichen “j” oder “crazy catlady” gefüllt sind. Ein soziales Medium, dass nur eine Meinung zulässt, ist wohl eher ein asoziales.

    1. Harald Dzubilla Artikelautor

      Kritische Kommentare schalte ich nicht mehr frei, wenn diese beleidigenden Inhalt haben, unsachlich sind (= Trolle) und zudem anonym kommen. Die Kommentatoren “j” und “crazy catlady” sind für mich nicht anonym, weil die Personen sich in Vergangenheit zu erkennen gegeben haben. Dass sie ihren Realnamen nicht angeben, stört mich zwar, aber solange sie niemanden beleidigen oder diffamieren, veröffentliche ich ihre Kommentare.

      Ich weise in diesem Zusammenhang noch einmal darauf hin: Als Blog-Betreiber hafte ich juristisch nicht nur für meine eigenen Beiträge, sondern auch für Kommentare, die ich veröffentliche.

  7. Willemsen

    Bevor irgendwelche Stachel ausgefahren werden, wäre eine Recherche echt sinnvoll. Franca Boege war von 2018-2020 schon im Kreistag (lange vor irgendeiner Bürgermeisterwahl)
    Daher ist all das so sehr an den Haaren herbei gezogen, dass dass ihr Stachel mal lieber direkt ganz diskret verschwinden sollte. Man(n) mag es kaum glauben, aber es soll ja Frauen geben, die einfach aus eigener Kraft ihren Träumen nachgehen wollen und eben nicht mit Hilfe Ihres Mannes- und sich deswegen eigenständig zeigen.
    Also: erst mal denken und dann schreiben.
    PS: darf gern mit Namen veröffentlicht werden

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