Keine Einwohnerversammlung in Ahrensburg wegen der Kosten…?

Wie ich an anderer Stelle festgehalten habe, muss die Stadt Ahrensburg alljährlich mindestens eine Einwohnerversammlung einberufen. Und das ist seit Jahren nicht mehr passiert. Hierzu habe ich am Rande mitbekommen, dass Bürgervorsteher Matthias Stern (CDU) sich dahingehend geäußert hat, dass eine Einwohnerversammlung die Stadtkasse mit 10.000 Euro belasten würde, weshalb er eine solche nicht einberufen will.

Verbeugung: Bürgermeister gratuliert Bürgervorsteher zur Wahl

Mal davon abgesehen, wie diese 10.000 Euro tatsächlich entstehen, so wäre eine solche offizielle Äußerung höchst bedenkenswert:

Der Bürgervorsteher kommt seinen Pflichten nicht nach, weil er Geld sparen will? Ne, nich’?!

Was in einem Gleichnis wie folgt verdeutlicht wird: Die Stadt Ahrensburg erklärt, dass im Mai dieses Jahres keine Kommunalwahl in Ahrensburg stattfinden werden, weil die Kosten von von 50.000 Euro eingespart werden sollen.

Meine Empfehlung: Die Stadt Ahrensburg verzichtet auf das Amt des Bürgervorstehers und spendet das gesparte Geld an die Tafel. Denn der Bürgervorsteher scheint mir eher ein Bürgernichtversteher zu sein. Oder wie der Volksmund zu sagen pflegt: “Große Klappe, nichts dahinter.”

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 27. Januar 2023

7 Gedanken zu „Keine Einwohnerversammlung in Ahrensburg wegen der Kosten…?

  1. Michael Kukulenz

    Guten Morgen Ahrensburg,
    das was mich fassungslos macht, ist die Tatsache, dass die Politik überhaupt nicht möchte, dass Bürger*innen sich kritisch engagieren. Einige Mitglieder der Stadtverordnetenversammlung haben am 23.01.2023 durch ihr Benehmen sehr deutlich gemacht, was sie von Menschen halten, die eine andere Meinung haben. Und das sind auch noch Menschen, die nicht einmal vollständig über das Thema S4 informiert sind und auch nich bereit dazu sind, sich diese Informationen zu besorgen. Warum sollen die Bürger*innen solche Menschen wählen?
    Es ist so einfach 60 Menschen in der Stadtbücherei mit 8 Politikern zusammenzubringen und das Ganze auch noch im Livestream zu übertragen. Und es könnte auch so sein, dass es einen Wechsel im Publikum nach 30 min gibt. Viele andere Lösungen fallen mir ein, wenn man ein Interesse hätte, sich mit den Bürger*innen auszutauschen.
    So geht die Demokratie den Bach runter.

    1. Harald Dzubilla

      Was wollen Sie erwarten in einer Stadt, wo der Bürgervorsteher in seiner Neujahrsansprache öffentlich zur Hetzjagd auf kritische Bürger aufruft und der Bürgermeister erklärt, dass er zu 100% dahintersteht? So jedenfalls steht es in den Medien. Und die Medienvertreter denken nicht daran, die Aussagen des Bürgervorstehers zu recherchieren. Aber: Szene Ahrensburg bleibt am Ball, versprochen.

      1. Christian Schmidt

        Lieber Herr Dzubilla,

        Ich habe die Rede von Herrn Stern so verstanden, dass er möchte, dass die Gesellschaft Menschen, die sich ehrenamtlich engagieren, besser vor Hetze und Diffamierung im Internet schützt.

        Leider ist es so, dass ehrenamtlich tätige Menschen (egal aus welchen Bereichen) im Internet immer wieder verunglimpft und beschimpft werden. Das passiert leider oft in einer Heftigkeit, die bei einer direkten Begegnung Mensch zu Mensch, nie in der Form statt finden würde.

        Ich finde das ist ein sehr gutes Anliegen. Unsere Gesellschaft ist auf das Ehrenamt angewiesen.
        Wenn Menschen kein Ehrenamt übernehmen, weil sie Angst haben, dass sie im Internet Drohungen oder Hetze erleiden müssen, dann haben wir ein echtes Problem.

        Viele Grüße
        Christian Schmidt

        1. Harald Dzubilla Artikelautor

          Lieber Herr Schmidt –

          ein pauschaler Reihenabwurf in der Öffentlichkeit von Vorwürfen mit der unbewiesenen Behauptung, dass das “Geschriebene jenseits der Grenze des Sagbaren” ist und dabei auch noch direkt auf das bekannte Künast-Urteil hinzuweisen, das ist nicht nur schlechter Stil, sondern das ist ernsthaft zu hinterfragen. Und es wird noch dubioser, wenn die Medien das zitieren. Frage: Warum hat der Bürgervorsteher nicht Ross und Reiter genannt und für das “Geschriebene jenseits der Grenze des Sagbaren” einen Beweis geliefert?

          Können Sie mir sagen, wo diese angebliche “Hetze” zu finden ist? Ich habe sämtliche Facebook-Veröffentlichungen der letzten Monate durchgeschaut, die für alle Bürger frei geöffnet sind, und nichts gefunden genauso wenig wie bei Twitter oder in Blogs.

          Außerdem: Hetze und Drohungen hat es nicht nur gegen Ehrenamtliche nicht zu geben, sondern auch nicht gegenüber anderen Menschen – oder machen Sie da etwa einen Unterschied…?

          Mit freundlichen Grüßen
          Harald Dzubilla

  2. Michael Kukulenz

    Sehr geehrter Herr Schmidt,
    wenn ich mir das Verhalten einiger Menschen auf der letzten Stadtverordnetenversammlung anschaue und dabei schließe ich das Verhalten von Herrn Stern mit ein, dann würde ich auch nicht für die Stadt Ahrensburg ehrenamtlich tätig werden wollen.
    Für die Bürger*innen in Ahrensburg würde ich das aber immer tun.
    Was soll ich zu gewählten Volksvertretern sagen, denen die Meinung von Bürger*innen lästig ist und die dies auch offen zeigen? Wenn diese Menschen noch nicht einmal vollständig über die Sachlage informiert sind, dann fehlen mir die Worte, oder haben Sie ein passendes parat?
    Hetze und Drohungen hat es an keiner Stelle gegenüber Menschen zu geben.

    1. Die Krähe vom Rathausplatz

      Hauptsatzung der Stadt Ahrensburg

      § 11 Einwohnerversammlung
      (1) Die Bürgervorsteherin oder der Bürgervorsteher beruft mindestens einmal im Jahr eine Versammlung der Einwohnerinnen und Einwohner ein. Das Recht der Stadtverordnetenversammlung, die Einberufung einer Einwohnerversammlung zu verlangen, bleibt unberührt.

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