Weltkindertag: Der Kreispräsident von Stormarn eröffnet die Kohltage in Dithmarschen, während 7.200 Kinder in Stormarn Kohldampf schieben

Traurige Tradition: Alle Jahre wieder werden am Weltkindertag die blauen Fähnchen vom Kinderschutzbund  in die Schlosswiese von Ahrensburg gesteckt. Diese Steckaktion soll Familien helfen, die im Kreis Stormarn mit ihren Kindern in Armut leben. Die Zahl der bedürftigen Familien steigt ständig an; das “Stormarner Tageblatt” berichtet von 7.200 Fähnchen, die für 7.200 Kinder gesteckt wurden, die unterhalb der Armutsgrenze leben.

In diesem Jahr passierte auf der Schlosswiese etwas zum Nachdenken: Kreispräsident Hans-Werner Harmuth, der gleichzeitig Schirmherr der Stormarner Kindertage ist, der glänzte durch Abwesenheit, denn er hatte etwas Wichtigeres zu tun, und zwar musste er am Weltkindertag unbedingt an der Eröffnung der 36. Dithmarscher Kohltage teilnehmen, während 7.200 Kinder im Kreis Stormarn Kohldampf schieben. Na supi, Herr Kreispräsident.

Und alle Jahre wieder weise ich darauf hin, dass die Fähnchen, die an einem Tag in der Schlosswiese stecken, den Hunger von Kindern nicht stillen. Und ich habe Ideen an den Kinderschutzbund gegeben, wie z. B. dass Schulkinder von allen Ahrensburger Schulen mit Sammeldosen durch die Stadt gehen und blaue Papierfähnchen verkaufen sollen gegen eine freiwillige Spende. Aber beim Kinderschutzbund hat man offenbar Bohnen in den Ohren, Tomaten auf den Augen und Blei an den Füßen.

Notabene: “Es gibt nichts Gutes, außer man tut es.” (Erich Kästner)

Sarkasmus: Hilfe für Kinder, die in Ahrensburg in Armut leben, kommt von der Stadt Ahrensburg. So hat die Verwaltung gerade 30.000 Euro an Felizitas Schleifenbaum gespendet. Und die lässt an vier Orten in der Stadt die Musik spielen, damit die Kinder kommen sollen und dazu tanzen, während ihre Eltern in der Schlange stehen – vor der Ahrensburger Tafel.

Nein, wir haben in der Stadt Ahrensburg keine städtische “Suppenküche” als Sozialeinrichtung. Aber bald ist das Dusch- und Umkleidehaus am Stormarnplatz fertig. Rund 2,4 Millionen Euro wird das nach Fertigstellung kosten. Und alle armen Kinder können sich dort umziehen und duschen – vorausgesetzt natürlich, sie spielen Fußball in einem Verein.

Toll, oder? Und deshalb nennt man das Ahrensburger 2.4-Mlillionen-Euro-Duschhaus auch das Tollhaus der Stadt.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 21. September 2022

3 Gedanken zu „Weltkindertag: Der Kreispräsident von Stormarn eröffnet die Kohltage in Dithmarschen, während 7.200 Kinder in Stormarn Kohldampf schieben

  1. Gertrud Twieg

    Hallo Herr Dzubille,
    leider werden gute Ideen die von uns Bürgern kommen nie umgesetzt. Weder beim Kinderschutzbund noch in der Verwaltung.

  2. Ali Bi

    dieses Fähnchengestecke ist doch nur ein trauriges Ritual.

    Immer deutlicher wird uns doch vor Augen geführt, dass sich die Regierenden einen Sch.***-Dreck um die Bürger kümmern. Ungeniert prostet man sich (natürlich ohne Maske) auf dem Oktoberfest zu (haben die die Maß aus eigener Tasche bezahlt???) , während Millionen von Menschen nicht mehr wissen, wie sie ihren Lebensunterhalt bestreiten sollen.
    Die Kosten für Lebensmittel steigen und werden weiter steigen, wenn die Politik so weitermacht, und die Energiekosten sind für die Mehrheit der Menschen schon jetzt existenzbedrohend.
    So wird das Volk weiter in ANgst gehalten und was man mit verängstigen Menschen alles machen kann…..
    Falls “Hilfe” kommt, müssen wir die ohnehin selbst bezahlen.

    So viele Fähnchen werden wir schon im nächsten Jahr nicht mehr stecken können.

  3. Horst Hausmann

    Na ja, soooo schlimm kann es mit den armen Kindern wohl nicht sein: Unglaublich, was da so bei der Ahrensburger Tafel an Unmengen Lebensmittel pro Person herausgeschleppt und dann in fetten Autos verstaut wird (eigene Beobachtung).
    Diese Autos stehen dann (aus Pietätsgründen?) etwas weiter weg. Sieht irgendwie reichlich nach Missbrauch dieser tollen Einrichtung aus. Aber die hoch lobenswerten ehrenamtlichen Mitarbeiter der Tafel können das sicherlich nicht verhindern. Könnten sie es, könnten die tatsächlich armen Kinder (und Rentner) zielgerichtet erfasst und ihnen intensiver geholfen werden.
    Und das nicht nur mit Kohlköpfen!

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