In Schilda baute man das Rathaus ohne Fenster. In der Stadt Ahrensburg baute man einen Parkplatz ohne Lampen.

Wanderer, kommst Du nach Ahrensburg, dann findest Du dort hinter dem Rathaus einen Parkplatz, wo bislang nur reisende Zirkusunternehmer parken und ihr Zelt aufschlagen durften. Hier hat die Stadt endlich einen Ersatzparkplatz geschaffen für den Lindenhof, welchen man dummerweise verkauft hat, damit kik und Tedi dort ihre Läden eröffnen konnten, da deren Kunden keinen Parkplatz benötigen, weil sie so arm sind, dass sie sich gar kein Auto leisten können.

Das Dumme ist nur: Der neue Parkplatz ist zwar schon lange fertig, darf  aber nicht beparkt werden. Jedenfalls nicht mit den Autos der gemeinen Bürger, sondern nur von Mitarbeitern der Stadt und deren Verordnete. Hierzu weist ein Schild darauf hin: “Nur für Rathaus Mitarbeiter aufgrund von Sperrung der Tiefgarage bis 29.10.2021” – siehe die Abbildung!

Wenn wir auf unseren Kalender blicken, dann erkennen wir: Heute ist bereits der 05.11.2021. Woraus wir schließen dürfen: Das Schild ist ein Fake! 

Die Wahrheit ist: Weil man im Rathaus vergessen hat, die Lampen für den Parkplatz rechtzeitig zu bestellen, darf der Parkplatz nicht beparkt werden. Das aber traut man sich im Bauamt nicht öffentlich zu gestehen, weshalb man das Märchen mit der gesperrten Tiefgarage erzählt und die Bürger damit nach Strich und Faden verarscht. Was auch sichtbar wird daran, dass dort heute nur zwei Autos mit HH-Kennzeichen gestanden haben. Und morgen, wenn der Wochenmarkt auf dem Rathausplatz aufgebaut ist, dann ist im Rathaus kein Mitarbeiter.

Und überhaupt: Der Platz ist mordshässlich geworden. Richtig primitiv. Und das, obwohl die Stadt dafür 500.000 Euro zur Verfügung gehabt hat, die man vom Investor des Lindenhofs für einen Ersatzparkplatz kassiert hat. Nun müssen wir uns an den trostlosen Anblick hinter dem Rathaus gewöhnen. Und wenn die Autos der Bürger dann tatsächlich dort parken, dann wird es dadurch zwar etwas bunter, aber nicht weniger trostlos.

Ich habe im Sommer einen Parkplatz in Sierksdorf an der Ostsee fotografiert – siehe die nachstehenden Abbildungen! Dort gibt es Bäume und Hecken und hübsch gestaltete Parkflächen. Und ich frage mich: Ist die Stadt Ahrensburg nicht in der Lagen, ebenfalls so einen Parkplatz zu bauen? Wenn man dabei die Pflanzen und Bäume gezielt aussucht, dann ist so ein Parkplatz ein Stück Natur mit Blüten, Vögeln und Insekten. Also genau das, was es zuvor auf der gemähten Rasenfläche vom Stormarnplatz gar nicht gegeben hat. Dorthin hat sich nicht mal ein Maulwurf verirrt geschweige denn eine Biene oder ein bunter Schmetterling.

Postskriptum: Natürlich weiß ich, dass die Stadt den gerade für viel Geld gebauten Parkplatz nur als „Interimsparkplatz“ bezeichnet. Weil ja der Parkplatz Alte Reitbahn bebaut werden soll und mit Baubeginn kein Parkplatz mehr ist.

Und der Ersatzparkplatz für den Lindenhof? Der entsteht im Nirwana. Und der Interimsparkplatz hinter dem Rathaus soll für viel Geld wieder abgebaut werden, damit dort der dritte Stadtpark in der Innenstadt angelegt werden kann. Das Geld dafür soll angeblich von Familie Levenhagen kommen; aber das halte ich für ein Gerücht, zumal ich es selber in die Welt gesetzt habe. 😉

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 5. November 2021

5 Gedanken zu „In Schilda baute man das Rathaus ohne Fenster. In der Stadt Ahrensburg baute man einen Parkplatz ohne Lampen.

  1. Peter Silie

    Weil man im Rathausdenkmal nicht alles gleichzeitig machen konnte, hat man zuerst einmal die Parklets bestellt. Danach die Lampen. Als die Lampen dann eingetroffen waren, hat man sie versehentlich woanders installieren lassen, nämlich am “Deppenkreisel” im Wulfsdorfer Weg. Nun überlegt man im Bauamt, ob man vielleicht ein Verlängerungskabel vom “Deppenkreisel” zum Stormarnplatz verlegen könnte. Parallel dazu haben die Grünen einen Antrag für den Bau- und Planungsausschuss vorbereitet, in dem gefordert wird, dass die Stadt einen Schwarm Glühwürmchen hinter dem Rathaus ansiedeln soll, um den Platz biologisch zu beleuchten. Der Alternativantrag von der FDP: Bauamtsleiter Kania soll dort die Runden drehen als Nachtwächter mit einer Laterne, die ihn als Schlusslicht im Rathaus kennzeichnet.

    1. Die Kraehe vom Rathausplatz

      Es wird im Moment noch ueber eine Alternative diskutiert: für das Parken werden pro Fahrzeug 2 Personen vorgeschrieben, eine Person erzeugt Strom in einem sogenannten Hamsterrad und zwar solange, bis die 2. Person ein- bzw ausgeparkt hat

  2. Seppel Fricke

    Wie man an den Pfützen erkennt, ist die öffentliche Toilette am Stormarnplatz, die Schubbert in seinem Wahlkampf versprochen hat, auch noch nicht in Betrieb. 😉

  3. Peter Elmers

    Guten Abend Herr Dzubilla,
    gelegentlich lese ich Ihren Blog und manchmal habe ich Ihre häufig provokanten Beiträge auch kommentiert oder mit Fakten angereichert.
    Bei aller Kritikwürdigkeit des neuen Parkplatzes schießen Sie aber heute weit über das Ziel hinaus und begeben sich ins argumentative Abseits :
    Die Leuchtenmasten stehen schon seit geraumer Zeit -genauso, wie die Parkscheinautomaten- ; nur die Leuchtkörper (gemeinhin als Lampen bezeichnet) selbst fehlten.
    Aus diesem Grund war der Platz vermutlich nur für Rathausmitarbeiter freigegeben; – von wenigen Ausnahmen abgesehen machen die -auch in der dunklen Jahreszeit- ja noch vor Beginn der Dämmerung Feierabend und brauchen daher keine beleuchteten Stellplätze.
    Seit vergangenem Mittwoch sind die Leuchten aber montiert und auch in Betrieb.
    Davon konnte ich mich auf dem Weg zur abendlichen Bauausschuss-Sitzung im Peter-Rantzau-Haus persönlich überzeugen.
    Bei genauerem Hinsehen hätten Sie das aber auch bemerken müssen.
    Auf Ihrem aktuellen Foto sind die montierten Leuchten deutlich zu erkennen (siehe Ausschnitts-Vergrößerung).

    In der Einwohnerfragestunde (über die das Abendblatt -wie üblich- nicht berichtete) habe ich mich dann anerkennend zu der in Betrieb befindlichen Beleuchtung geäußert und dann noch einen Vorschlag zur Parkplatz-Optimierung gemacht.

    Auch mich stört -wie Sie- einiges; insbesondere aber die Lage der Zufahrten.

    Es gibt offenbar zwei Zufahrten, – eine über die bereits immer vorhanden gewesene Zu- und Abfahrt zum Bruno-Bröcker-Heim (über die in der letzten Zeit auch der Baustellenverkehr für die Rathaussanierung abgewickelt wird ) und eine über den Parkplatz westlich des JUKI42.
    Erstere ist übrigens z.Z. mit dem blauen Gebotsschild “Gehweg” beschildert. Am Beginn der anderen steht ein offenbar ganz neues Schild “Einbahnstraße”; diese zweite Zufahrt ist allerdings mit zwei Pollern versperrt und somit (noch?) unbenutzbar.
    Hinweisschilder zu den neuen Parkplätzen fehlen übrigens noch gänzlich; das ist aber nachvollziehbar :
    Man wird sicher das seit langem zur Entwicklung beschlossene Parkleitsystem abwarten wollen, um dann die Wegweisung zu den neuen Plätzen gleich kompatibel zu gestalten.

    Aber nun zu meinem Vorschlag:
    Nachdem der große Tiefgaragenneubau und die damit verbundene Umgestaltung der Rathaus-Tiefgaragen-Zufahrten abgeblasen worden sind, wäre es jetzt ohne weiteres möglich, eine hochzweckmäßige, alternative Zufahrt zu dem neuen “Interims”-Parkplatz anzulegen; – nämlich zwischen Peter-Rantzau-Haus und der Rampe zur unteren Rathaustiefgarage, parallel zum jetzt vorgesehenen Fußgänger-Zu- und Abgang.
    Eine bauliche Abgrenzung zwischen Geh- und Fahrfläche wäre hier sogar entbehrlich, – auf dem eigentlichen Parkplatz gibt es auch keine bauliche Trennung..
    Diese Fläche wäre auch ohne zusätzliche Befestigung mit PKW gut befahrbar; deutlich komfortabler jedenfalls, als die von Baustellen-LKW total zerfahrene und mit Schlaglöchern übersäte jetzt vorgesehene Zu- und Abfahrt neben dem BBH (siehe Ihr Foto).
    Die ganz überwiegende Zahl der parkplatzsuchenden Innenstadtbesucher wird sein Glück zunächst auf dem Rathausplatz versuchen und erst dann (zähneknischend) die unbefestigten -und häufig matschigen- Parkplätze ansteuern.
    Anstatt den neuen Parkplatz auf kurzem Wege erreichen zu können müssen sie riesige Umwege fahren, um dann einen Platz zu finden, den er einige Zeit vorher bereits sehen konnte, als sie auf den Rathausplatz abgebogen waren.
    Es wäre sicher interessant, zu erfahren, was die städtische Klimaschutzmanagerin zu den vielen unnötig gefahren werdenden Kilometern sagen würde, …. wenn sie dann noch da wäre.

    Eine Zufahrt durch die Engstelle zwischen JUKI24, der Skater-Anlage, dem PRH und dem Kunstrasen-Spielfeld, die während der seinerzeitigen Planung bereits auf heftige Kritik gestoßen war, wäre dann entbehrlich.
    Die Ausfahrt vom Parkplatz würde selbstverständlich nach wie vor nur am BBH vorbei erfolgen.
    Gleichfalls würde sich die zusätzliche Verkehrsbelastung in der “quasi”-Wohnstraße Klaus-Groth-Straße halbieren. Kaum jemand fährt freiwillig mit “Stopp und Go” durch den “versetztes Parken” erzwungenen Slalomkurs mit unangenehmen Begegnungen.

    Vom Bauamtsleiter wurde mein Vorschlag dann allerdings “abgebügelt” mit dem Argument, dass der Platz mit den jetzt angelegten Zu- und Abfahrten so beschlossen worden sei. Außerdem würde die von mir vorgeschlagene Fläche später für den Rathausanbau benötigt.
    Mein Einwand, dass angesichts der völlig offenen Beschlusslage der Rathausanbau wohl erst mittelfristig zu erwarten wäre und man dann die direkte Zufahrt von der Manfred-Samusch-Straße immer noch wieder aufgeben könnte, blieb gleichfalls unbeachtet.

    Schönen Abend wünsche ich !

    1. Harald Dzubilla Artikelautor

      Lieber Herr Elmers – zu Ihrer Eingangsbemerkung: Ich bleibe bei meiner Darstellung, die ich heute mit eigenen Augen gesehen habe: Die Lampen (!!!) fehlten, wie ich schrieb, und der Platz war für die Allgemeinheit gesperrt – bei Tageslicht, wohlgemerkt. Und das Schild ist ein Fake, wie jeder nachlesen kann. Meine Vermutung: Hinter der Sperrung steckt eine ganz andere Absicht. Schönes Wochenende!

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