“Politische Fahrradtour” mit Detlef Levenhagen (CDU): Des Bloggers Versuch einer Wahlanalyse zur Stichwahl für das Amt des Bürgermeisters von Ahrensburg

Bei der Bundestagswahl 2021 hat die SPD in Ahrensburg = 31,0 % der Stimmen bekommen, die CDU = 24,1 %. Bei der gestrigen Stichwahl für das Amt des Bürgermeisters von Ahrensburg hat der von der SPD nominierte Kandidat = 51,7 % der Stimmen erhalten, der von der CDU vorgeschlagene Kandidat = 48,3 %.

Bundestagswahl 2021: Erststimmen in Ahrensburg

Die eingangs genannten Prozentzahlen beider Wahlen sind nicht miteinander vergleichbar. Denn bei der Bundestagswahl standen sehr viele Parteien auf dem Wahlzettel; bei der gestrigen Stichwahl für das Bürgermeisteramt dagegen gab es nur zwei Kandidaten: Thomas Schreitmüller (parteilos) und Eckart Boege (SPD). Außerdem: Das Amt des Bürgermeisters hat mit Politik nichts zu tun, denn der Amtsinhaber ist kein Regierungschef wie zum Beispiel die Bürgermeister von Hamburg und Berlin, sondern der Ahrensburger Bürgermeister ist Leiter der Städtischen Verwaltung. Und da hat er sich politisch genauso neutral zu verhalten wie der Direktor vom Amtsgericht in Ahrensburg und der Leiter der städtischen Polizeidienststelle.

Thomas Schreitmüller, Verwaltungsfachmann und Bürgermeister von Barsbüttel, ist seinem Wettbewerber Eckart Boege, Mathematiker und Angestellter bei einem Hamburger Energieversorger, in der Stichwahl unterlegen. Wie ist das zu erklären, zumal Schreitmüller doch im ersten Wahlgang noch geführt hat?

Homepage Stadt Ahrensburg

Der Blogger wagt den Versuch einer Erklärung: Der landesweite Trend gegen die CDU hat auf den parteilosen Bewerber Thomas Schreitmüller abgefärbt. Der Mann stand auf dem Rondeel unter dem Schirm der CDU und damit unter der Schirmherrschaft der Ahrensburger CDU-Fraktion unter der Führung von Detlef Levenhagen. Deutlich wird das auch auf der Homepage der Stadt Ahrensburg (siehe Abbildung rechts!) wo der parteilose Schreitmüller als der CDU angehörig aufgeführt ist, also genauso wie der Genosse Boege der SPD zugeordnet ist.

Textzitat: “stormarn-live” – Bildmontage: Szene Ahrensburg

Der größte Fehler, den Thomas Schreitmüller gemacht hat, war sein öffentliches Auftreten an der Seite von Detlef Levenhagen. Wie zum Beispiel auf der Fahrradtour durch Ahrensburg, wo Schreitmüller sich zum Zugpferd bzw. MItfahrer für die Politik der CDU gemacht hat.

Schauen Sie auf die Abbildung links! Das Textzitat stammt von “stormarn-live”, die Bildmontage von Szene Ahrensburg. Und wenn der Bürger liest, dass “CDU-Kandidat Thomas Schreitmüller” eine “politische Fahrradtour” mit Detlef Levenhagen macht, dann wirkt das meiner Meinung nach ziemlich abschreckend auf das Wählervolk von Ahrensburg und speziell auch auf Grüne und auf Wechselwähler. Denn was hat der parteilose Bürgermeister-Kandidat Thomas Schreitmüller mit der Politik der Ahrensburger CDU zu schaffen…?!

Hinzu kommt: 55 % der Ahrensburger Wahlberechtigten sind nicht zur Wahl gegangen. Was in den Augen des Bloggers damit begründet ist, dass es in der Stadt Ahrensburg kein Wir-Gefühl gibt. Was nicht zuletzt daran liegt, dass unsere Stadt zu schnell und damit nicht organisch gewachsen ist. Die Schuld daran liegt zum einen im Rathaus und zum anderen in der Politik.

Ich bin skeptisch, was den Mathematiker Eckart Boege auf dem Sessel des Bürgermeisters von Ahrensburg betrifft, wo er seinen zukünftigen Job im “Learning by doing” übernehmen wird. Aber ich kann mich schließlich auch irren. Und besser zu arbeiten als Michael Sarach (SPD) dürfte Boege nicht allzu schwer fallen. Das Dumme ist nur: Bevor Boege im Rathaus endgültig durchblickt und aufräumen kann, wird seine Amtsperiode schon fast vorbei sein. Und es gibt im Rathaus einige Leute mit Herrschaftswissen, die ihre Schäfchen im Trockenen halten und ihre Pfründe bewahren wollen. Und dabei wird Eckart Boege zum ersten Mal in seinem Berufsleben erfahren, was Beamtenrecht bedeutet.

Nein, der Bürgermeister Eckart Boege ist nicht um sein Amt zu beneiden. Umso mehr ist es erforderlich, dass wir Bürger ihm die Daumen drücken.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 18. Oktober 2021

8 Gedanken zu „“Politische Fahrradtour” mit Detlef Levenhagen (CDU): Des Bloggers Versuch einer Wahlanalyse zur Stichwahl für das Amt des Bürgermeisters von Ahrensburg

  1. Au Backe

    Au Backe. so heiße ich wirklich. Und ich habe seit heute ganz schlimme Zahnschmerzen. Warum?
    Wegen des neuen Praktikanten im Rathaus! Von vorne: Schon früh in 2020 hatte sich Thomas Schreitmüller als neuer Bürgermeister für Ahr. empfohlen. Die Grünen taten sich etwas schwerer und stellten Herrn Schubbert Anfang 2021 auf. Das waren zwei durchaus prfessionelle Kandidaten, einmal aus der Verwaltung, einmal aus der Politik. Als das Karussel sich schon lange drehte, überlegte es sich der Praktikant Herr Boege im Mai 2021, auch einmal mitzufahren. Es war eine manchmal etwas langweilige, dann wieder etwas kurzweilige Fahrt. Herr Schubbert flog als Erster vom Karussel. Etwas schade. Es dreht sich weiter und nun ist auch ein Routinier gestern ausgestigen.
    Sicher ist der Praktikant Herr Boege heute morgen aufgewacht und dachte als erstes:
    Huch, ich bin neuer Bürgermeister von Ahrensburg. Ist das ein (Alp)-Traum? Das wollte ich doch eigentlich gar nicht, bin als Praktikant doch nur zum Spass mitgefahren.
    Nein, lieber Herr Boege, aus Spass wird nun Ernst. Und die Ahrensburger bekommen den Bürgermeister, den sie verdienen: Einen ganz netten Bürgermeister mit drei ganz großen Vorteilen:
    1. Er kann gaaanz nett lächeln.
    2. Er kann gaaanz nett lächeln.
    3. Er kann gaaanz nett lächeln.
    Was er sonst noch (nicht) kann, muss er gaaanz schnell in 6 Monaten bis zu seinem Amtsantritt lernen. Denn es wird keinen Welpenschutz geben! Wer sich Schuhe anzieht, die ihm von Anfang an zu groß sind, sollte sich überlegen, wie ihm in Kürze größere Füße wachsen, damit er aus den zu großen Schuhen nicht nach wenigen Wochen wieder rausfällt.
    Liebe Ahrensburger, viel Glück mit dem neuen Bürgermeister. Ihr habt den gewählt, den ihr verdient: Den Praktikanten. Hinterher soll sich keiner mehr beschweren.

    Mit schmerzlichen Lächeln
    Euer Au Backe

  2. Kassandra

    Die Ahrensburger haben einen Schauspieler ins Rathaus gewählt, der sich angeboten hatte, die Rolle eines Bürgermeisters zu übernehmen. Dass diese Rolle über Nacht zur Realität geworden ist, wird viele Menschen in der Stadt ziemlich erschreckt haben. Das Schauspiel wird nun in einer Tragödie enden – oder zur Tragikomödie werden, je nachdem. 😉

  3. Einreder

    Ich hoffe, die Zahnschmerzen werden bald besser. Dass der Herr Boege, wie man so hört, anerkanntes Mitglied im Finanzausschuss ist, also Politik auch nicht seit gestern macht, ist Ihnen entgangen? Vielleicht wollten die Ahrensburger auch einfach nicht einen weiteren Verwaltungshengst wie Herrn Sch., der bei jeder Veranstaltung getönt hat, wie schlecht es in Ahrensburg läuft. Sondern jemand mit Führungserfahrung aus einem großen Wirtschaftsunternehmen? Wäre ja denbkar…

    Weiter gute Besserung!

    1. chessy

      ….aber ca 75% der Wahlberechtigten haben ihn ja nicht gewählt. – Oder habe ich mich da verzählt? Wer sind denn dann “die Ahrensburger”? – Nur 25% der Wahlberechtigten?

      1. Einreder

        Das ist jetzt genau ein Argument wofür? Wenn der Hälfte der Wahlberechtigten egal ist, wer Bürgermeister wird, und nicht zur Wahl geht, ist das schade. Die sollten sich dann eben nur nicht beschweren, dass jemand gewählt wurde, der ihnen nicht passt. Wir haben eben ein Verhältniswahlrecht. Und das finde ich nicht verkehrt.

  4. Yvonne K.

    Hinzu kommt, dass bei der BM-Wahl auch Jugendliche ab 16 Jahren mitwählen konnten. Und da wirkte Boege möglicherweise “jugendlicher” als Schreitmüller.

  5. Holger

    Vielleicht bekam Herr Schreitmüller auch dafür die Quittung, dass er mitten in seiner (von den Barsbüttelern gewählten) Amtsperiode auszusteigen gedachte, wäre das Wählervotum in Ahrensburg entsprechend ausgefallen. Wer in Ahrensburg könnte sicher sein, dass hier nicht das gleiche passiert, wenn mitten in seiner Amtszeit in Ahrensburg z.B. die OBER-Bürgermeisterstelle von Neumünster frei würde.
    Und @chessy: wenn die 75%, die Herrn Boege nicht gewählt haben, unbedingt Herrn Schreitmüller hätten haben wollen, hätten sie eben zur Wahl gehen müssen.

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