Der Ahrensburger Stadtverordnete Detlef Steuer (WAB) hat promoviert. Genauer: Dr. rer. nat. an der Universität Dortmund. Der Titel seiner Dissertation: „Statistische Eigenschaften der multikriteriellen Optimierung mittels Wünschbarkeiten“. Und der Herr Doktor ist Mitglied der Stadtverordneten-Versammlung von Ahrensburg, und zwar seit dem Jahre 2018.

Aber der Stadtverordnete Steuer ist noch etwas, nämlich Radfahrer. Bis vor kurzem war er noch Sprecher vom Allgemeinen Deutschen Fahrradclub e. V.  (ADFC), wie er auch am vergangenen Donnerstag im 3. Buch Abendblatt zitiert und abgebildet worden ist. Jedoch schon am nächsten Tag erfolgte die Berichtigung im Blatt: Seine Meinung zum Radschnellweg habe Detlef Steuer nicht als ADFC-Mitglied geäußert, sondern als Stadtverordneter. 😉 🙂 😉

Und als Stadtverordneter hat der WAB-Mann gerade eine herbe Niederlage einstecken müssen: Die Utopia-Tiefgarage, die seine Partei sehnlichst haben wollte, wird nicht gebaut. Das muss Steuer völlig um den Verstand gebracht haben; und weshalb er nun Amok läuft.

So hat er in die nächste Ausschusssitzung vom Bau- und Planungsausschuss gemeinsam mit der Grünen SUV-Fahrerin Nadine Levenhagen den nebenstehenden Antrag eingereicht, auf den ich hier inhaltlich nicht näher eingehen will, weil Sie es selber nachlesen können. Nur soviel: Was hier beantragt wird, das würde bei Umsetzung der Todesstoß für eine lebendige Ahrensburger Innenstadt bedeuten. Das kann sich jeder normal denkende Ahrensburger an seinen zehn Fingern ausrechnen. Ein Statistiker wie Detlef Steuer jedoch rechnet anders.

Was bedeutet: Statistik? Der Mathematiker und Wirtschaftswissenschaftler Helmar Nahr hat folgende Definition: „Statistik ist ein ein Verfahren, welches es gestattet, geschätzte Größen mit der Genauigkeit von Hundertstelprozent auszudrücken.“ Und der amerikanische Präsident Franklin D. Roosevelt hat einmal gesagt: „Ich denke bei ‘Statistik’ an den Jäger, der an einem Hasen beim ersten Mal knapp links vorbei schoss und beim zweiten Mal knapp rechts vorbei. Im statistischen Durchschnitt ergäbe dies einen toten Hasen.“

Und Detlef Steuer, der Jäger der Automobile? Dieser Statistiker möchte nun mit Hilfe von Statistik seine Wünschbarkeiten optimieren. Und er wünscht sich, dass die Menschen in und um Ahrensburg herum ihre Autos verschrotten lassen und das Fahrrad satteln. Und weil Wünsche nicht verboten sind, soll sich der Mann meinetwegen weiter wünschen, was er möchte. Aber er soll seine Wünsche nicht als Anträge an die Stadtverordneten stellen, sondern er soll sie auf seinen persönlichen Wunschzettel schreiben und diesen dann an den Weihnachtsmann schicken!

By the way: Was ist ein „Stadtverordneter“? Ein Stadtverordneter ist ein Bürgervertreter. Was meint: Er oder sie vertritt die Interessen der Bürger in der Stadtverordneten-Versammlung, die quasi die Regierung der Stadt ist. Politiker, die hier vertreten sind, werden folglich mit den Stimmen der Einwohner dorthin platziert. Einige der Ahrensburger Stadtverordnete wurden direkt gewählt, die meisten kommen jedoch über die Liste ihrer Partei in die Stadtverordneten-Versammlung.

Und wie ist Detlef Steuer in die Stadtverordneten-Versammlung gekommen? Ich halte es hier dokumentarisch schwarz auf weiß fest:

Bei der Gemeindewahl 2018, wo Detlef Steuer als Kandidat der WAB kandidiert hat, da bekam er von den Bürgern = 53 (dreiundfünfzig) Stimmen. Diese Stimmen aber hat er nicht etwa in einem einzigen Wahlkreis geschafft, sondern dazu hat er noch einen zweiten Wahlkreis benötigt – siehe die Abbildung links!

Und nun spuckt der promovierte Lockenkopf als Stadtverordneter große Töne in der Zeitung. Und er stellt den Antrag, einen Hasen zu erschießen – statistisch gesehen natürlich. In Wahrheit jedoch schießt er sich dabei ins eigene Knie.

Postskriptum: WAB steht für “Wählergemeinschaft in Ahrensburg für Bürgerbeteiligung”. Und Bürger dürfen sich in Ahrensburg tatsächlich am politischen Geschehen beteiligen – an der Wahlurne. Notfalls aber auch durch ein Bürgerbegehren gegen die Milchmädchenrechnung des Mathematikers Detlef Steuer.