Wie christliche Teilung aussieht: Halbes geben, Halbes nehmen

Ich lese online im Stormarn-Teil vom Abendblatt unter dem Stichwort „Kirche“ folgende Botschaft: „Christian Schack und Anja Botta wagen ein Experiment: Jeder gibt 50 Prozent seiner Stelle an den anderen ab“ – siehe die nachstehende Abbildung links! Und ich frage mich: Was bedeutet das?

Ein Bespiel ohne religiösen Hintergrund zum Vergleich: Wenn ich eine Torte habe, und meine Frau hat ebenfalls eine Torte. Und ich gebe ihr von meiner Torte die Hälfte, und sie gibt mir von ihrer Torte die Hälfte. Was bleibt uns beiden dann übrig…? Richtig: Jeder hat eine ganze Torte in zwei Hälften.

Wenn der Pastor und die Pastorin sich also jeweils 50 Prozent ihrer Stellen übergeben, dann bleibt es beim Ursprung, denn 100 Prozent minus 50 Prozent plus 50 Prozent ergibt nach meiner Rechnung = 100 Prozent.

Im nachfolgenden Wortlaut erfährt der Abendblatt-Leser dann, dass der bisherige Pastor Christian Schack seine Stelle „nicht etwa an Botta abgegeben hat, sondern diese ganz brüderlich mit der Pastorin teilt“. Was im Klartext bedeutet: Aus einer Ganztagsstelle wurden zwei Halbtagssstellen gemacht. Oder in englischer Sprache verdeutscht: Jobsharing.

Was sagt mir das? Es sagt mir: Pastorengehälter in der Evangelisch-Lutherischen Kirche müssen so hoch sein, dass die Stelleninhaber auch mit der Hälfte ihres bisherigen Einkommens den eigenen Lebensunterhalt voll bestreiten können.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 4. Juni 2021

3 Gedanken zu „Wie christliche Teilung aussieht: Halbes geben, Halbes nehmen

  1. H.J. Lange

    Es war irgendwie beruhigend:
    Vor einiger Zeit hat die letzte Person den Acker-mit-tiefen-Gräben verlassen. Das waren unselige Personen in allen denkbaren Kirchen-Positionen, die der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Ahrensburg mit sehr unchristlichen Worten etwa das Kirchengebäude St. Johannes wegnehmen wollten. “Das Ding muss weg!”.
    Aber leider taucht Frau Botta mal hier mal dort weg und wieder auf – mal ganz mal halb –
    wie ein ewiges Aufstehfrauchen.
    HJL

    1. Fritz Lucke

      Schreiben an den Propst Buhl und an die Pastorin Botta blieben mit unseren Fragen zur Kirche unbeantwortet und führten für meine Frau und mich zum Kirchenaustritt.

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