Neuer Antrag von Familie Levenhagen: Stadtgeld jetzt auch für Randgebiete von Ahrensburg und was das mit dem geplanten Dusch- & Umkleidehaus zu tun hat

Es hat sich inzwischen auch bei Familie Levenhagen herumgesprochen, dass ein Großteil der Menschen, die in Ahrensburg einkaufen, aus den Randgebieten angereist kommen. Diese Kunden stehen nicht auf der Spenderliste der Stadt Ahrensburg, denen ein Sozialzuschuss aus der Stadtkasse – sprich: Stadtgeld – zwecks Shopping in der Schlossstadt gewährt wird. Nun habe ich erfahren: Familie Levenhagen will ein zusätzliches Stadtgeld jetzt auch in Randgebieten von Ahrensburg auszahlen lassen.

Gedacht ist an Orte in einem Umkreis, in dem Ammersbek, Bargteheide, Hammoor, Todendorf, Großhansdorf, Siek, Lütjensee und sogar Rahlstedt enthalten sind. Es sollen aber entscheidende Unterschiede zum Stadtgeld bestehen, das in der Schlossstadt geplant ist. So denkt man nicht wieder an eine Auszahlung nach Gießkannenprinzip, wie ich das auf Szene Ahrensburg kritisiert habe, sondern die neuen Geldscheine sollen in Randgebieten ganz gezielt verteilt werden, und zwar direkt vor den dortigen Läden.

Was bedeutet: Die Menschen im Umland, die in den Geschäften vor Ort einkaufen wollen, bekommen von einer Hostess das Ahrensburger Stadtgeld überreicht “mit freundlicher Empfehlung aus der Schlossstadt!” Und dann werden die Leute sich natürlich umdrehen und nach Ahrensburg zum Shoppen fahren.

Der Einfachheit halber wird es auch keine gestückelten Scheine geben, sondern die Noten tragen einen einheitlichen Wert in Höhe von 50 Euro. Und weil rund 50.000 Scheine verteilt werden sollen, kalkuliert die Stadtkämmerei mit 2,5 Millionen Euro. Finanziert werden soll die Aktion mit Erlösen aus den Parkautomaten in der Ahrensburger Innenstadt.

Und noch ein paar Unterschiede zum internen Stadtgeld von Ahrensburg soll es geben: Die neuen Scheine können in allen Läden der Stadt eingelöst werden. Allerdings wird es für die Ladeninhaber nicht möglich sein, sich den Wert anschließend aus der Stadtkasse erstatten zu lassen.

Vielmehr sollen die vom Handel entgegengenommenen 50.000 Stadtgeldscheine  an die Stadtverwaltung zurückgegeben werden und zur Finanzierung des geplanten Dusch- und Umkleidehauses am Stormarnplatz dienen, dessen Kosten sich nach neuster Hochrechnung inzwischen bei 2,9 Millionen Euro bewegen, da in dem Luxusgebäude auch noch eine technische Anlage für den Videoschiedsrichter installiert werden muss für den Fall, dass die Roter Stern Kickers eines Tages aufsteigen werden in die 1. Fußball-Bundesliga. Außerdem ist eine Wellness-Oase im Duschhaus geplant mit getrenten Saunabereichen für die Kicker w/m/d. Und dazu soll noch eine Unisex-Bar mit alkoholfreien Getränken entstehen.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 1. April 2021

9 Gedanken zu „Neuer Antrag von Familie Levenhagen: Stadtgeld jetzt auch für Randgebiete von Ahrensburg und was das mit dem geplanten Dusch- & Umkleidehaus zu tun hat

  1. Fritz Lucke

    eine Ergänzung: in Ahrensburg wird die Familie Levenhagen das Stadtgeld eigenhändig am kommenden Samstag auf dem Rondeel verteilen

    1. Harald Dzubilla Artikelautor

      Ich habe Ihre Angaben recherchiert und erfahren: Die Gutscheine, die Familie Levenhagen auf dem Rondeel verteilen wird, sind ausschließlich im Küchenfachgeschäft Levenhagen in Norderstedt einlösbar.

  2. Observator

    Von der FDP kommt eine sinnvollere Idee: Die Ahrensburger Fraktion will am Samstag auf dem Wochenmarkt Überraschungseier zu Ostern verteilen. Darinnen befindet sich ein Chip, der nicht nur in die Einkaufswagen der Supermärkte passt, sondern der auch in die Parkscheinautomaten gesteckt werden kann und drei Stunden kostenlose Parkzeit garantiert.

  3. Detlev Levenhaken

    Ich weise darauf hin, dass Dzubilla mit der Veröffentlichung eines Geldscheines gegen das Urheberrecht verstößt. Und die Szene-Leser werden darauf hingewiesen, dass diese Scheine nicht runtergeladen, ausgedruckt und als Bargeld benutzt werden dürfen, weil darauf die Unterschriften von Familie Levenhagen fehlen.

  4. Harald Dzubilla Artikelautor

    Gerade bekomme ich eine Pressemitteilung der Bürgermeisterin von Bargteheide: Die Stadt behält sich vor, das Ahrensburger Stadtgeld in ihren Läden genauso zu akzeptieren wie Bargeld.

  5. Kowalski

    Vielleicht ist auch diese Meldung von Interesse. Weil die Firma Rossmann in Ahrensburg nicht am Stadtgeld beteiligt wird und die städtischen Gutscheine annehmen darf, weil der Laden im 1. Lockdown geöffnet war, hat sich das Unternehmen kurzfristig entschlossen, eigene Gutschein zu verteilen und in alle Ahrensburger Haushalte zu schicken. Außerdem kann jeder Bürger weitere Gutscheine via App runterladen. Ob auch Budni die Rossmann-Gutscheine in Zahlung nimmt, habe ich noch nicht in Erfahrung bringen können.

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