Die Stormarn-Redaktion vom Abendblatt gesteht heute, dass sie über eine Fata Morgana berichtet hat

Heute empfehle ich Ihnen mal einen Beitrag auf der Stormarn-Seite im Abendblatt, der von Janina Dietrich stammt und überschrieben ist: „Was wird aus Ahrensburgs Bürostadt?“ Gemeint ist damit das Campus-Projekt, über das auch ich im Jahre 2019 auf Szene Ahrensburg berichtet habe, weil ich mich darauf verlassen hatte, dass eine seriöse Tageszeitung wie das Hamburger Abendblatt die Wahrheit berichtet hat und nichts als die Wahrheit. Die nackte Wahrheit aber ist: Die Redaktion ist damals auf einen Fake der Wirtschafts- und Aufbaugesellschaft Stormarn mbH (WAS) hereingefallen.

Potemkinscher Campus in Ahrensburg (Phantombild: Architekten Sternberg Werner)

Ich zitiere aus dem Einstieg des heutigen Berichts von Janina Dietrich:  “16.000 Quadratmeter Bürofläche in sechs Gebäuden, dazu eine Kita, Gastronomie, ein Fitnessstudio, Parkplätze und ein autofreier Boulevard zum Entspannen in der Mittagspause: Der Campus Ahrensburg soll ein einmaliges Projekt im Kreis Stormarn werden. ‘Ein Gebiet, das die Attraktivität der Innenstadt ins Gewerbegebiet holt’ – so kündigte es der Investor bei der Vorstellung der Pläne an.”

Falls Sie das Abendblatt von heute nicht vorliegen haben: Das, was WAS und der Investor damals angekündigt haben, das passt zu der Abbildung der Architekten Sternberg Werner: Ein Jahrmarkt im Himmel. Denn alles was dort großspurig in Wort und Bild präsentiert worden war, das entpuppt sich nun als Fata Morgana mit All-you-can-wish-Service. Lug und Trug. Weder ist das Grundstück bis heute verkauft, noch gibt es überhaupt eine konkrete Planung in diese Richtung.

Der Casus Belli meines Blog-Eintrages ist der folgende Passus aus dem Text der Zeitung von heute, wo Geschäftsführer Georg Frank von der WAS den Mund aufmacht und verkündet:

“Bevor die WAS das Grundstück verkauft, möchte sie erfahren, welche Firmen in den Campus Ahrensburg einziehen werden. ‘Wir benötigen zunächst eine gewisse Konkretisierung’, sagt Frank. ‘Wir wollen uns anschauen, ob wir die ausgewählten Betriebe gut finden und ob alles zusammenpasst.’“

Da höre ich die alte Frau Nachtigall doch schon wieder mal trapsen! Haben sich Verwaltung und Politik der Stadt Ahrensburg nicht darauf verständigt, dass eben die Stadt entscheidet, welche Firmen (sprich: Waren und Dienstleistungen) außerhalb der Innenstadt angeboten werden dürfen – siehe: Einzelhandelskonzept?! Und nun erklärt ein Herr Frank von der WAS großspurig, dass er entscheiden will, ob die ausgewählten Betriebe „gut“ sind und ob alles zusammenpasst. Eben um “die Attraktivität der Innenstadt ins Gewerbegebiet” zu holen. Was könnten dort möglicherweise für innenstadtrelevante Angebote kommen, die über Fitnessstudio und Gastronomie hinausgehen…?

Langjährige Leser von Szene Ahrensburg wissen, dass ich der WAS schon seit Jahren kritisch gegenüberstehe. Und das sollten sowohl die Ahrensburger Verwaltung als auch die verantwortlichen Politiker ebenfalls tun!

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 22. April 2021

2 Gedanken zu „Die Stormarn-Redaktion vom Abendblatt gesteht heute, dass sie über eine Fata Morgana berichtet hat

    1. Harald Dzubilla Artikelautor

      Aber Herr Lucke! Haben Sie Ihre Stimme denn nicht abgeben, ich meine bei der Kommunalwahl? Und bei der Bürgermeisterwahl?

      Merke: Jeder Bürger, der seine Stimme abgegeben hat, darf sich nicht wundern, wenn er anschließend keine mehr hat und nur noch stumm zugucken muss!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Optionally add an image (JPEG only)