Mit der Waschmaschine auf dem Lastenrad: Wie der Allgemeine Deutsche Fahrradclub (ADFC) mit Hilfe von Janina Dietrich & René Soukup die Menschen arg belasten will

Geben Sie doch mal in die Suchmaske von Szene Ahrensburg das Wort „E-Lastenrad“ ein. Und wenn Sie Lust und Zeit haben, sich die Resultate durchzulesen, dann kennen Sie meine Meinung über E-Lastenräder: Diese teuren Ungetüme sind nicht hot, sondern sie sind Schrott. 

Das Eigenartige: Das Hamburger Abendblatt bringt in seiner Regionalausgabe Stormarn immer wieder Werbebeiträge für das E-Lastenrad, das der Allgemeine Deutschen Fahrradclub (ADFC) anbietet wie Fallobst mit Faulstellen. Und in der vergangenen Woche lasen wir den gleichen Beitrag, den wir schon am 25. November 2020 lesen konnten, damals von Janina Dietrich, nun von René Soukup, der noch einmal wiederholt, was seine Kollegin schon geschrieben hat: „Noch in diesem Jahr ist ein Ausbau der Flotte vorgesehen. Sie soll von jetzt drei auf vier Elektro-Lastenräder wachsen” – siehe die Abbildungen links!

Und noch ein Hinweis für Hausfrauen und Rentner:  „Auf der 80 mal 30 Zentimeter großen Ladefläche lassen sich auch Kühlschränke und Waschmaschinen transportieren. Zudem eignet sich das Rad zum Wegbringen von Gartenabfällen zum Recyclinghof.“ 

Und der Leser erfährt: Die Kosten für Versicherung und Instandhaltung der ADFC-Lastenräder betragen sich zwischen 5000 und 6000 Euro pro Jahr.

Die Zeitung berichtet weiter: „Das in Ammersbek bei Hentschke geparkte Lastenrad wird vor allem von Ahrensburgern genutzt und ist auch für Großhansdorfer gedacht.“ Was bedeutet das? Ich erkläre es an einem fiktiven Beispiel:

Frau Dabelstein in Großhansdorf ruft bei Hentschke in Ammersbek an und lässt sich das dort geparkte E-Lastenrad für einen Tag reservieren. Und an diesem Tag reist sie dann von Großhansdorf nach Ammersbek – mit dem Auto oder Fahrrad oder Bus oder Taxi oder per Anhalter. Dann besteigt sie das E-Lastenfahrad und fährt damit nach Ahrensburg zum Einkaufen. Auf den Wochenmarkt, in einen Getränkemarkt und in ein Kaufhaus. Danach lenkt sie ihr Lastenrad zu einem Elektrofachgeschäft, denn sie braucht noch eine neue Waschmaschine.

So beladen fährt sie dann heim nach Großhansdorf, entlädt ihr Lastenrad, um damit wieder nach Ammersbek zu fahren und das Gefährt wieder abzuliefern. Von dort fährt sie dann wieder heim – mit dem Auto oder Fahrrad oder Bus oder Taxi oder per Anhalter.

Natürlich will der Fahrradclub seine „Flotte“ nicht auf Dauer kostenlos anbieten. Vielmehr ist das ganze Getue eine Werbeaktion für den Hersteller, der diese Ungetüme zur Zeit zu einem Stückpreis von rund 8.000 (achttausend) Euro verkaufen will.

Nach Angaben des ADFC liegt die Ausleihquote der bisherigen “Flotte” von drei Rädern bei 60 Prozent. Dazu erfährt der Leser: „Bis Mitte 2021 will der ADFC noch abwarten und schauen, wie sich die Ausleihzahlen entwickeln. Sind sie schwach, könnte das Vorhaben scheitern. Doch bislang sieht es gut aus.“

Ja, und im Himmel ist Jahrmarkt, wohin der gute alte Petrus auf seinem Lastenrad die Englein kutschiert.

Postskriptum: Bei ihrer Fahrt mit der Waschmaschine auf dem Lastenrad ist Frau Dabelstein bedauerlicherweise auf dem Ostring gestürzt. Dabei ist die Waschmaschine so stark beschädigt worden, dass Herr Dabelstein sie danach zum Recyclinghof gebracht hat. Auf dem Lastenrad, versteht sich. 😉

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 8. Februar 2021

7 Gedanken zu „Mit der Waschmaschine auf dem Lastenrad: Wie der Allgemeine Deutsche Fahrradclub (ADFC) mit Hilfe von Janina Dietrich & René Soukup die Menschen arg belasten will

  1. B. Löding

    Ich bin noch nie auf so einem Ding gefahren, habe aber das Gefühl, dass ich mit diesem sperrigen Ding Probleme hätte. Schon auf meinem normalen Fahrrad kann ich auf manchen Fahrradwegen nicht reibungslos fahren. Und wie ist es, wenn ein Lasteradfahrer überholen will? Kann man das Fahren mit dem E-Rad vielleicht in einer Fahrschule lernen?

  2. Kasper Hauser

    Mein Tipp: Wenn Sie einen Hund haben, sollten Sie den auf dem Lastenfahrrad immer mitnehmen. Zum Aufpassen. Denn wenn Sie im Supermarkt eingekauft haben, um danach noch ins Kaufhaus zu gehen, dann muss ja jemand aufpassen, damit ihre Einkäufe nicht aus dem geparkten Lastenrad geklaut werden können. Auch Waschmaschinen und Kühlschränke sind beliebtes Diebesgut. 😉

  3. Scotty Langner

    Wenn ich mit meiner Partnerin zusammen zum Einkaufen fahren will, benötigen wir dann zwei Lastenräder vom ADFC? Oder gibt es das Rad auch als Tandem? Und den Kinderwagen, kann man den hinten dranhängen?

  4. Jens Thorlichen

    Wenn der Verein selber gesteht, dass die Räder nur zu 60% im Einsatz sind, dann gehe ich mal davon aus, dass es eher 40% sein werden. 😉 Und um wie viele Personen es sich dabei handelt, will man wahrscheinlich nicht erzählen. Immerhin sind die e-Räder umweltfreundlicher, und die Batterie ist bestimmt unkaputtbar und wird solar aufgeladen.

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