Bäume im Stadtpark auf Beton: Buchsbaum und Bonsai?

Während Fachleute in Ahrensburg immer noch rätseln, wie Bauamtsdirektor Peter Kania einen urbanen Stadtpark auf der Betondecke einer Tiefgarage errichten will, sind dazu inzwischen angeblich 72 Vorschläge von Architekten landesweit im Rathaus eingegangen, wurden begutachtet und von der Stadt mit 50.000 Euro belohnt – jedenfalls die Handvoll Vorschläge, die in die engere Auswahl gekommen sind.

Aus: Abendblatt – Symbolbild: Szene Ahrensburg

Und heute wird das Geheimnis gelüftet, und zwar für mich. Denn im 3. Buch Abendblatt gibt es ein Denksport-Rätsel, wo der Name eines bekannten Bauwerks gesucht wird. Und bei diesem Bauwerk soll es sich um „eine hängende Konstruktion“ handeln, was mich sofort an eines der Sieben Weltwunder erinnert hat, nämlich die hängenden Gärten der Semiramis zu Babylon!

Ich habe die Lösung des Denksport-Rätsels in den Beitrag vom 3. Buch Abendblatt gestellt. So also könnte er aussehen, der urbane Stadtpark auf dem Betondeckel einer Tiefgarage auf dem Stormarnplatz hinter dem Rathaus – siehe die Abbildung! Und auf die Spitze kommt die neue Skaterbahn.

Symbolbild: Urbaner Stadtpark auf dem Stormarnplatz in Ahrensburg

Natürlich weiß der normal denkende Bürger, dass die Stadt Ahrensburg noch vieles benötigt, nur keinen weiteren Stadtpark. Abgesehen davon, dass es in der Großen Straße beiderseits Parkanlagen gibt, so hat Ahrensburg einen der schönsten Stadtparks im gesamten Kreis Stormarn, nämlich den Schlosspark, um den uns viele auswärtige Besucher echt beneiden.

Warum also der urbane Stadtpark hinter dem Rathaus? Wenn Sie mich fragen: Hier sollen die Insassen des Rathauses in ihrer Mittagspause lustwandeln. Was sie bis heute nur auf dem Rathausplatz machen können, und der ist vollgestellt mit Autos und sieht genauso traurig wie trostlos aus. Und wenn wir einen grünen Bürgermeister bekommen, dann sollen die Menschen im Stadtpark bekanntlich in Rokoko-Kostümen spazieren gehen, und dazu bedarf es schon einer entsprechenden Parkanlage in der City.

Und hier zur allgemeinen Kenntnis die Sieben Weltwunder der Antike, ergänzt mit dem 8. Weltwunder, das es demnächst in Ahrensburg zu sehen gibt – falls Bauamtsdirektor Kania nicht doch bloß Buchsbaum und Bonsai im Auge hat.

  1. Die hängenden Gärten der Semiramis zu Babylon
  2. Der Koloss von Rhodos
  3. Das Grab des Königs Mausolos II. zu Halikarnassos
  4. Der Leuchtturm auf der Insel Pharos vor Alexandria
  5. Die Pyramiden von Gizeh in Ägypten
  6. Der Tempel der Artemis in Ephesos
  7. Die Zeusstatue des Phidias von Olympia
  8. Der urbane Stadtpark auf dem Betondeckel von Ahrensburg
Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 28. August 2020

6 Gedanken zu „Bäume im Stadtpark auf Beton: Buchsbaum und Bonsai?

  1. Peter Elmers

    Man kann durchaus unterschiedlicher Meinung sein, ob und wo zusätzliche Parkplätze für die Innenstadt angelegt werden sollten.
    Unstreitig dürfte sein, dass sie dringend erforderlich sind und möglichst zentrumsnah am wirkungsvollsten die fortschreitende Verödung der Innenstadt aufhalten könnten.

    Dass Flächen für ebenerdige Plätze heutzutage nicht mehr beliebig zur Verfügung stehen, dürfte gleichfalls unstreitig sein.

    Eine Hochgarage unmittelbar neben dem denkmalgeschützten Rathaus kommt nicht infrage; – also folgerichtig nur eine Tiefgarage, die die erforderliche Freistellung unseres Denkmals nicht beeinträchtigt.
    Darüber, ob nun in unserer immer noch großartig durchgrünten Stadt unbedingt ein reiner “Stadtpark” auf der “Freistellungsfläche” angelegt werden sollte, sollte man ergebnisoffen erörtern; – möglicherweise ergeben sich ja aus den eingereichten Wettbewerbsarbeiten alternative Ansätze.
    Es ist allerdings festzuhalten, dass die Überlegung “Stadtpark” seit vielen Jahren -unabhängig von den wechselnden Mehrheiten in der Stadtverordnetenversammlung- positiv verfolgt wurde.

    Dass ein solcher “Stadtpark” allerdings neben dem Denkmal kein “Stadtwald” mit eng gepflanzten Großbäumen sein darf, ergibt sich allein schon aus den Freistellungsanforderungen.
    Neben der Skaterbahn und öffentlich nutzbaren Spiel- und Liegeflächen könnte man in Randbereichen durchaus auch über oberirdische (Behinderten-)Parkplätze nachdenken…. Waren in der Großen Straße vor dem Umbau die Parkplätze im Mittelbereich zwischen den Bäumen tatsächlich so störend ?

    Durchaus ansehnliche, mittelgroße, locker angeordnete Bäume sind auch auf einer Tiefgarage durch Verzicht auf einzelne Stellplätze möglich :
    Ein gelungenes Beispiel ist die platzartige Erweiterung der Hagener Allee bei der Post.
    Kaum jemandem dürfte bewusst sein, dass dass der Platz -analog zum Rathausplatz- zur Hälfte mit einer privatenTiefgarage unterbaut ist und die Bäume auf der Ostseite in Pflanzgruben mit direktem Kontakt zum gewachsenen Boden stehen; – für jeden Baum wurde ein Stellplatz weggelassen.

    Übrigens: Diese Tiefgarage könnte -wie auch die Tiefgarage unterm Rathausplatz- problemlos erweitert werden…
    Vielleicht sind hier die Eigentümer ja kooperativer…, die spezifischen Kosten pro Stellplatz dürften kaum höher, als auf dem Stormarnplatz sein. Es fallen ja keine Kosten für Zufahrt und Rampen an. Dadurch können die Kosten für Aufnahme und Wiederherstellung der Platzoberfläche weitgehend kompensiert werden.

    1. Harald Dzubilla Artikelautor

      Und warum verkauft Ahrensburg dann ausgerechnet den Parkplatz Alte Reitbahn für (geschätzt) 2,6 Millionen Euro, um stattdessen eine Tiefgarage für (geschätzt) 14 Millionen Euro zu bauen mit einem Stadtpark, obwohl wir doch schon zwei Stadtparks in der Innenstadt haben? Lassen Sie mich raten, lieber Herr Elmers: Auch Sie sind mal leitend im Ahrensburger Rathaus tätig gewesen, stimmt’s? 🙂

      Postskriptum: Dass das von Nessler angebotene Parkhaus gar nicht direkt am Rathaus stehen soll und der Stadt keinen Cent kosten würde, haben Sie mitbekommen…?

    2. Der Spatz vom Rathausdach

      Verstehe, Herr Elmers: Für jeden Baum, der im Stadtpark auf der Tiefgarage gepflanzt wird, fällt ein Parkplatz weg. Bei 99 Bäumen sind es dann 99 Stellplätze weniger. Oder sollen die Bäume vielleicht im Lichtschacht der Garage stehen, damit die Skater dann im Baum landen können statt auf dem Betonboden? Und warum, sagten Sie, wurde der Rathausplatz nicht voll unterkellert? Was haben Sie damals im Tiefbauamt eigentlich dafür getan?

    3. Torsten Schmidt

      Herr Elmers, ich verstehe nicht warum man in Ahrensburg immer noch ein monströses Kino bauen will: Ab 2021 beginnend, werden die Kosten für Heizung und Tankstellenbenzin in jährlichen Schritten erhöht. Es dürfte wohl klar sein, dass die Menschen dann allgemein weniger Geld in der Tasche haben werden. Und nicht nur das, auch für Kinobetreiber ändern sich die Bedingungen drastisch zu deren Ungunsten. Früher mussten Filminteressierte lange warten bis ein Hollywoodfilm in Videotheken erhältlich oder im Fernsehen ausgestrahlt wird. Jetzt kann ein neuer Hollywoodfilm per Bezahlstream bereits drei Wochen nach Kinostart angeschaut werden. https://www.bild.de/unterhaltung/kino/kino/eine-revolution-ab-jetzt-wird-sich-kino-fuer-uns-alle-veraendern-72118484.bild.html Die von Ihnen favorisierte Bau- und Umzugskette Kino–>Edekaumzug–>urbaner Stadtpark mit Tiefgarage ist völlig unsinnig. Sorry……

  2. Fritz Lucke

    ich habe hinter vorgehaltener Hand gehört, dass die Bäume versenkbar sein sollen. Immer wenn die Tiefgarage leer ist, soll dies zur Schonung der Anpflanzung geschehen.
    Es gibt Überlegungen, dieses Prozedere aber im Winter täglich abends vorzunehmen, damit eine Neubepflanzung herausgezögert wird.

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