Ein redaktioneller Gefälligkeitsbeitrag im 3. Buch Abendblatt über den Blindenhof

Nachdem ich hier auf Szene Ahrensburg den Hinweis gegeben hatte, dass am Blindenhof schon das Firmenschild Tedi zu sehen ist, da ist die emsige Reporterin Janina Dietrich vom 3. Buch Abendblatt der Sache natürlich stehenden Fußes nachgegangen. Heute finden wir nun ihren Werbebeitrag für Tedi und Kik in der Stormarn-Beilage.

Abbildung frei nach Abendblatt – Illustration: HDZ

Wieso Werbebeitrag? Nun, eigentlich wäre es nur eine Kurzmeldung, wo zu lesen stünde: “Zwei Billigläden ziehen jetzt doch in den Lindenhof ein.” Und zur Ergänzung vielleicht noch der Hinweis für die Leser: “Trotz intensiver Bemühungen des Ahrensburger Bürgervorstehers Roland Wilde ist es diesem offensichtlich nicht gelungen, den Zuzug der beiden Billig-Filialisten zu verhindern.” Dazu eventuell ein Statement des Bürgervorstehers, der bestätigt, dass er es leider nicht geschafft hat, Schaden von vielen kleinen Einzelhandelsgeschäften in der Innenstadt abzuwenden. Und das wäre es dann gewesen.

Stattdessen betätigt sich Janina Dietrich als Werbetexterin. Wir lesen: “Tedi wird in seinem Laden einen bunten Warenmix aus Schreibwaren, Bastelbedarf, Dekoartikeln, Drogerieprodukten und allerlei Krimskrams anbieten.” Und sie zitiert einen Kik-Sprecher: „Kik freut sich sehr auf die Ahrensburger.“ Und Tedi kann sich eine Stellenanzeige im Abendblatt ersparen, denn Janina D. weist redaktionell darauf hin: “Für das Geschäft würden derzeit noch Teilzeitkräfte und geringfügig Beschäftigte mit flexiblen Arbeitszeiten gesucht.” Und dann werden auch noch die Tage der Eröffnung genannt, sodass es mich nicht wundern würde, wenn die Märkte dafür als Dank ihre Eröffnungsangebote im 3. Buch Abendblatt anzeigen werden.

Und dann ist da auch noch der Reporter Harry Fix Harald Klix, der seiner Kollegin hilfreich an die Seite gesprungen ist und ein Werbefoto vom Blindenhof mit den Eröffnungstransparenten an den Schaufenstern geschossen hat, damit die Leser auch ja erkennen sollen, wohin sie gehen müssen. Gehen, denn fahren geht ja nicht, weil diese beiden Läden den Kunden keine Parkplätze zur Verfügung stellen.

Postskriptum: Ich weiß nicht, wie es in Ahrensburg ist, aber in anderen Städten muss nach jeweiliger Landesbauordnung verfahren werden, in der festgeschrieben ist, dass jeder Gewerbebetrieb eine gewisse Zahl an Stellplätzen nachweisen muss. Wie viele das sein müssen, das hängt von der Größe des Betriebes ab. Und wenn Janina Dietrich heute schreibt: “Tedi und Kik hätten dagegen keine Parkplätze gewollt, setzten bei ihrem Konzept auf Laufkundschaft”, dann ist das bereits der Brüller der gesamten Woche, obwohl wir heute erst Dienstag haben.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 9. Juni 2020

6 Gedanken zu „Ein redaktioneller Gefälligkeitsbeitrag im 3. Buch Abendblatt über den Blindenhof

  1. Observator

    Meiner Meinung nach dürften die beiden Märkte erst öffnen, wenn die Stadt dafür die Parkplätze geschaffen hat. Denn der Investor hat dafür 500.000 Euro an die Stadt bezahlt. Und wenn der Herr Bürgermeister dieses Geld veruntreut hat, sprich für andere Zwecke ausgegeben hat, dann wäre das meiner Meinung nach ein Fall für das Verwaltungsgericht.

    1. Harald Dzubilla Artikelautor

      Die besagten 500.000 Euro hat der Bürgermeister vermutlich dazu verwendet, den Bauamtsleiter Peter Kania einzustellen und zu bezahlen. Denn das Gehalt für den Bauamtsleiter-Job kassiert ja Angelika Andres, die eigentliche Bauamtsleiterin. 😉

  2. Kassandra

    Und wem verdanken wir den “Blindenhof”? Er ist ein Mehrheitsbeschluss von CDU und Grünen, also der “Familie Levenhagen”, der auch der Bürgervorsteher angehört. Und diese Familie will bekanntermaßen auch weiterhin Parkplätze in der Innenstadt abbauen, damit die Laufkundschaft von KIK und TEDI besser laufen kann, ohne dabei unter die Räder zu kommen.

  3. Martens

    Investoren von außerhalb und Filialisten bekommen grünes Licht in Ahrensburg. Also diejenigen, die in der Stadt wohl kaum oder gar nicht versteuern und dem örtlichen Einzelhandel das Leben schwer machen bis zum Gehtnichtmehr. Ich vermute, dass diese Unternehmen als Spender in irgendwelche Parteikassen einzahlen. Und an der Reitbahn bahnt sich neues Unglück an. Kein Wunder, dass Familie Levenhagen ihren Küchenladen in Norderstedt betreibt statt in Ahrensburg.

  4. john

    Wo sind die Parkplätze, die Unternehmen der Stadt Ahrensburg gezahlt haben? Das wäre doch einmal eine Frage in der Bürgerfragestunde. Oder eine Frage von Politikern, die wir doch gewählt haben, damit sie unsere Interessen vertreten. Konkrete Frage – konkrete Antwort.

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