Ein Einzelhandelskonzept zum Schießen: Waffen gehören in Ahrensburg zu zentralrelevanten Sortimenten

Es gibt für Ahrensburg auch ein sogenanntes „Einzelhandelskonzept“, welches der Bürger auf der Homepage seiner Stadt findet. Dieses Konzept für den Einzelhandel wurde von der Beratungsfirma CIMA (Eigenwerbung: „Beratung, die wirkt“) entwickelt, im Jahre 2012 präsentiert und von der Stadt und ihren politisch Verordneten verabschiedet. Und seitdem es dieses Einzelhandelskonzept für Ahrensburg gibt, wird auch dagegen verstoßen.

Quelle: Homepage Stadt Ahrensburg

Nein, keine Bange, meine lieben Mitbürger, ich gehe in meinem vorliegenden Blog-Eintrag nicht ins Detail! Schauen Sie selber auf die nebenstehende Übersicht und erklären Sie mir, warum das neue Einkaufszentrum um das Warenhaus Famila am Beimoor-Süd gebaut werden darf mit allen Läden drumherum, die hauptsächlich sowohl „Nahversorgungsrelevante Sortimente“ anbieten als auch zum größten Teil das, was die CIMA unter „Zentralrelevante Sortimente“ aufgeführt hat. Mit dem ersten Spatenstich für das neue Einkaufszentrum beginnt das Grabschafeln in der Innenstadt für viele der dortigen kleinen Läden.

Klar, wir leben in einer freien Markwirtschaft, in der auch ein gesunder Wettbewerb herrschen muss. Zum Beispiel Nessler mit CCA. Oder AWO mit KiK. Aber: Ein freier und fairer Wettbewerb zwischen Innenstadt und Außenstadt wurde und wird in Ahrensburg von Verwaltung & Politik torpediert. Es geht gar nicht, wenn den Kunden in der Innenstadt die Parkplätze gestohlen werden (und Stellplätze, die bleiben, von der Stadt abkassiert werden) und parallel dazu die private Initiative für ein Parkhaus in der Innenstadt unterbunden wird…

Quelle: Homepage Stadt Ahrensburg

…wenn auf der anderen Seite vor einem Einkaufszentrum von Filialunternehmen im Gewerbegebiet reichlich kostenlose Parkplätze zur Verfügung stehen werden, wo die Kunden ihren Einkaufswagen von der Ladenkasse direkten Weges zum Kofferraum schieben können. Dort kaufen natürlich in Zukunft mehr und mehr Menschen ein (gerade auch aus dem Umland), die heute noch ihre Lebensmittel, Getränke, Reformwaren, Drogerie- und Parfümerieartikel, Medikamente, Schnittblumen, Kioskbedarf inkl. Zeitschriften in der Innenstadt einkaufen.

Auch Bürgervorsteher Roland Wilde hat sich beim Spatenstich vor den Werbekarren von Famila spannen lassen und öffentlich in einem Anzeigenblatt erklärt, dass er gern im Famila-Warenhaus wegen des dortigen breiten Sortiments einkauft. (Sogar ein Werbefoto von sich hat er dazu erlaubt!)  Und Wilde umfährt damit die Innenstadt und das Einzelhandelskonzept von Ahrensburg, obwohl er hier in der Tiefgarage des Rathauses gratis parken darf – jedenfalls so lange, wie er noch Bürgervorsteher sein wird.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 28. Februar 2020

2 Gedanken zu „Ein Einzelhandelskonzept zum Schießen: Waffen gehören in Ahrensburg zu zentralrelevanten Sortimenten

  1. Kassandra

    Toll: Ein privater Investor von außerhalb der Stadt darf ein Kino in Ahrensburg bauen, weil der Bürger es (angeblich) will.

    Toller: Ein privater Investor von innerhalb der Stadt darf kein Parkhaus in Ahrensburg bauen, weil der Bürger es (mit Sicherheit) will.

    Tollhaus: Die Stadtverordneten von CDU, Grünen und WAB betonen, dass sie im Interesse der Kaufleute in der Innenstadt* handeln.

    *Wo? In Norderstedt vielleicht…?

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Optionally add an image (JPEG only)