Stadtwerke Ahrensburg: Werbung, die der Fragen würdig ist, könnte man auch als fragwürdige Werbung bezeichnen

Die Stadtwerke Ahrensburg, ein zu 100 Prozent eigenes Unternehmen der Stadt Ahrensburg, wirbt heute groß im 3. Buch Abendblatt genauso wie im Anzeigenblatt MARKT. Und in dieser Werbung werden zwei Frauen in den Mittelpunkt der Botschaft gerückt, als dieses sind Julia Fest und Greta Thunberg.

Zwei Protagonistinnen mit Fragezeichen

Julia Fest ist Geschäftsführerin der Stadtwerke Ahrensburg. Warum sie ihr Foto in die Werbung stellt, steht gedruckt neben ihrem Porträt: “Julia Fest … freut sich über die umweltfreundlichen Neuerungen”.

Wer Greta Thunberg ist, muss ich Ihnen nicht erklären. Ihr Name taucht in den Anzeigen der Stadtwerke Ahrensburg nicht auf. Stattdessen steht dort “gret.A”. Das wird erklärt als Abkürzung für “grün regional engagiert tatkräftig aus Ahrensburg” mit dem besonderen Hinweis: “Und das nicht nur freitags”.

Um diese Werbebotschaft veröffentlichen zu dürfen, müssen die Stadtwerke Ahrensburg die Erlaubnis von Greta Thunberg eingeholt haben. Denn es kommt in der Werbung nicht darauf an, wie man einen Prominenten definiert, sondern es kommt einzig und allein darauf an, an wen die Leser, also die Konsumenten, bei Betrachten der Werbung denken. Und das nicht nur freitags. (Ergänzung: Es würde schon ausreichen, wenn nur jeder 3. Leser bei “gret.A” an Greta Thunberg denkt!)

Außerdem: Die Stadtwerke Ahrensburg suggerieren hier dem Bürger, dass sie zu 100 % (einhundert Prozent) ökologische, sprich klimaneutrale Energieangebote machen. Sowohl bei Gas als auch bei Strom. Und sollte es 100-prozentig nicht so sein, dann wäre die Werbung ziemlich verlogen, da sie irreführend ist. Weil die Stadtwerke Ahrensburg den Eindruck vermitteln, dass sie ausschließlich im grünen Bereich des Klimaverträglichkeit tätig sind.

Postskriptum: Wenn Personen eines Unternehmens als Blickpunkt in die Werbung gestellt werden, dann sollte es sich bei diesen Protagonisten einzig und allein um den Inhaber bzw. die Inhaberin eines Unternehmens handeln. Prominente Beispiele sind die Herren Darboven und Hipp; und lokale Beispiele von Ahrensburger Geschäftsinhaber/innen gibt es jede Woche im MARKT. Mit den Bildern der Inhaber bekommt die Werbung einen USP, weil die Firmen und ihre Produkte und Dienstleistungen damit quasi ein menschliches Gesicht zeigen.

Wenn dagegen die Angestellte der Stadtwerke Ahrensburg dem Unternehmen ihr Gesicht verleiht und morgen kündigt und zu einem Wettbewerber wechselt und dort ebenfalls bildlich in Erscheinung tritt, dann nimmt sie damit ihren Werbewert als Testimonial mit, der mit dem Geld der Stadtwerke Ahrensburg finanziert worden ist. Und darum darf die Werbung der Stadtwerke Ahrensburg kein Jahrmarkt der Eitelkeit sein, verehrte Frau Fest!

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 16. November 2019

2 Gedanken zu „Stadtwerke Ahrensburg: Werbung, die der Fragen würdig ist, könnte man auch als fragwürdige Werbung bezeichnen

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