Ein politischer Hinterbänkler heute mal auf der Seite 1 vom 3. Buch Abendblatt

Auf Seite 1 vom 3. Buch Abendblatt lesen wir heute: „’Fraktionszwang’: Ahrensburger Grüner wirft hin“. Und was denkt der unbefangene Leser spontan, wenn er diese Überschrift liest? Ich dachte, dass ein Stadtverordneter der Grünen zurückgetreten ist. Oder was denken Sie…?

Abb. frei nach Abendblatt

Die Wahrheit sieht etwas anderes aus. Der Grüne, der hingeworfen hat, ist weder Stadtverordneter noch hatte er bei der letzten Kommunalwahl überhaupt kandidiert. Der Mann heißt Jan Furken und sitzt bzw. saß als bürgerliches Mitglied im Bau- und Planungsausschuss. Und weil er dort seine persönliche Meinung nicht mehrheitlich durchsetzen konnte, erzählte er der Reporterin Janina Dietrich, dass er unter „Fraktionszwang“ leide und deshalb zurückgetreten sei.

Diese Meldung dürfte allenfalls für eine Randnotiz ohne Foto auf Seite 3 im 3. Buch reichen. Aber die Redaktion hat es ganz nach vorn gerückt und extra ein Foto mit Jan Furken auf dem Stormarnplatz gemacht. Warum…?

In dem Beitrag wird deutlich herausgestellt, dass das besagte bürgerliche Mitglied der Grünen mit SPD & FDP konform geht, ein Parkhaus auf dem Stormarnplatz zu bauen statt die geplante Tiefgarage, die unter dem Platz entstehen soll. (Janina Dietrich schreibt übrigens, dass die Tiefgarage „auf“ dem Stormarnplatz entstehen soll.)

Jan Furken erklärt, dass er bei den Grünen unter „Fraktionszwang“ gelitten habe und deshalb aus der Partei ausgetreten sei. Vielleicht leidet er tatsächlich aber unter Demokratie. “Fraktionszwang” ist ein starker Vorwurf, für den der Mann keinen stichhaltigen Beweis nennt. Wer hat ihn mit welchen Mitteln gezwungen, gegen seinen eigenen Willen abzustimmen?

Ach ja, und unter welchem Zwang steht eigentlich Janina Dietrich? Redaktionszwang…?

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 18. September 2019

Ein Gedanke zu „Ein politischer Hinterbänkler heute mal auf der Seite 1 vom 3. Buch Abendblatt

  1. Observator

    Der Mann ist in Ahrensburg politisch nie öffentlich in Erscheinung getreten. Erst mit seinem Austritt bei den Grünen. Und die Zeitung tut jetzt so, als wäre dieser Herr ein überaus wichtiger Mandatsträger, dessen Meinung prominent herausgestellt werden muss. Tut mir leid, aber irgendwas ist hier faul in der Information vom Abendblatt. Es riecht wieder einmal nach Manipulation.

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