Flüssige Gedanken über Gebühren für Regenwasser

Wasser ist ein kostbar’ Gut. Und Wasser wird immer kostbarer, zumal dann, wenn der Himmel es nicht ausreichend und zur rechten Zeit auf die Erde regnen lässt. Und das Wasser, das aus unserer Badewanne, Küchenspüle und Toilette läuft, kommt zur Stadtentwässerung, wo es frisch gefiltert wird, sodass es hernach durch die Leitung wieder zu uns zurückkommt. Und für die Entsorgung von Schmutzwasser müssen wir genauso zahlen wie beim Verbrauch von Frischwasser. Und dann ist da noch das Regenwasser.

Kürzlich bekam ich von der Stadt wieder den obligatorischen jährlichen „Bescheid über die Festsetzung der Gebühr zur Niederschlagswasserbeseitigung“. Was bedeutet: Für mein Regenwasser, das in die Kanalisation und damit ans Wasserwerk fließt, soll ich Geld bezahlen und Sie vermutlich auch.

Das verstehe ich nicht. Ich liefere den Stadtbetrieben von meinem Grundstück relativ reines Wasser, das für die Aufbereitung von Frischwasser wichtig ist, und muss für diese Belieferung auch noch Geld bezahlen, statt dass ich dafür eine Gutschrift bekomme, die mit den Gebühren für Schmutzwasserentsorgung verrechnet wird.

Sparsame Hausbesitzer fangen das Wasser, das von ihrem Dach in die Regenrinne fließt, in einem Fass auf und bewässern damit dann ihren Garten. Damit entziehen sie der Stadtentwässerung wertvolles Frischwasser. Das empfinde ich als egoistisch und meine, dass sie dafür an die Stadt eine Gebühr für Regenwasserentzug zahlen müssen. 😉

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 18. Juni 2019

4 Gedanken zu „Flüssige Gedanken über Gebühren für Regenwasser

  1. L. Lorenz

    Ich habe da extra angerufen, im vergangenen Jahr war doch weniger Regenwasser. Man teilte mir jedoch mit, daß es gar nicht auf die Regenmenge ankomme, sondern eine Bemessungszahl festgelegt (von wem auch immer) würde. Diese sei in den letzten Jahren gleich geblieben und es gehe um den Erhalt der Regenwasserkanalisation.

  2. Wolfgang Schrimpff

    Hallo Herr Dzubilla,
    vor vielen Jahren haben wir unser Haus in Ahrensburg von einem offenbar ziemlich weisen Mann erworben. Der hatte lange bevor sich die Stadt Ahrensburg dazu entschloss, eine Regenwasserabgabe zu erheben, seine gesamte Dach- und Grundstücksentwässerung in einen Versickerungsschacht geführt und damit dem Grundwasser beigesteuert. Die Stadt hatte überhaupt keine Handhabe mehr für die neue Steuer. Das fand ich unglaublich clever!
    Vielleicht ist das die Lösung für Ihre Überlegungen zum Regenwasser.
    Mit altnachbarlichen Grüßen
    Wolfgang Schrimpff

    1. Harald Dzubilla Artikelautor

      Der Typ hat also das gute Regenwasser nicht an die Stadt gespendet! Und: Haben Sie in dem Haus keine Abgaben bezahlt…? Mit Grüßen vom ehemaligen Nachbarn Harald Dzubilla

  3. Alfons

    Regen fällt vom Himmel, und der gehört mir und bleibt auf meinem Grundstück. Genau wie der Himmel über mir und die Luft, die ich atme. Wenn jemand mein Regenwasser haben will, dann muss er! dafür bezahlen. Genau wie für meinen wertvollen Kompost. Den tue ich doch nicht in eine braune Tonne und kauf ihn dann vom Gartenmarkt zurück.
    Verrückte Welt. Je mehr dabei mitmachen, umso verrückter wird sie.

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