Kennen Sie ein “Familienzentrum Ahrensburg”, hinter dem das Land Schleswig-Holstein genauso steht wie der Kreis Stormarn…?

Im vergangenen Jahr konnten wir im Hamburger Abendblatt unter der Überschrift „Ahrensburg bekommt bis zu 50.000 Euro Fördergeld” lesen: “Die Arbeiterwohlfahrt (Awo) und das Peter-Rantzau-Haus werden als Träger beim Wettbewerb „Engagierte Stadt“ mit Fördermitteln berücksichtigt. Auf Initiative des Bundesministeriums für Familie, von fünf Stiftungen und einem Unternehmen gibt es insgesamt mehr als drei Millionen Euro für das Projekt ehrenamtlich tätiger Organisationen im Bundesgebiet. Bis zu 50.000 Euro stehen Ahrensburg zur Verfügung, um ein Netzwerk unter den Ehrenamtlichen aufzubauen“.

Verstanden habe ich den Zusammenhang bis heute nicht. Ich weiß aber: Nachdem die Fördermittelzuwendung an die AWO für die “Engagierte Stadt” zu Ende war, wollte die AWO in dieser Woche von der Stadt Ahrensburg noch einmal satte 8.000 Euro kassieren. Das wurde in  Stadtverordneten-Versammlung am vergangenen Montag mehrheitlich mit den Stimmen von CDU, den Grünen und der FDP abgelehnt. Und damit könnte ich den Fall eigentlich als erledigt abhaken…

…wären da nicht die SPD, die Linke und die WAB gewesen, die sich vehement dafür eingesetzt haben, dass die AWO die 8.000 Euro aus der Ahrensburger Stadtkasse bekommen soll. Obwohl auch diese drei Fraktionen nicht so recht erklären konnten, wozu das Geld von der AWO überhaupt benötigt wird. Man erwähnte nur, dass die “Engagierte Stadt” über  Ahrensburger Hilfsorganisationen informiert.

Auch ich kann mir nicht erklären, wozu die AWO das Geld benötigt. Ich weiß nur, dass diese Organisation einen sogenannten StattLaden in der Manhagener Allee betreibt. In diem Laden ist u. a. auch die Anlaufstelle für „BürgerNAH Naviagion durch Ahrensburger Hilfsangebote“ ist. Und das ist „Eine Initiative der Engagierten Stadt Ahrensburg“.

Aaaber: Diese Anlaufstelle hat nur am Freitag von 12:00 Uhr – 14:00 Uhr Sprechstunde. Und am Telefon ist ’ne Mailbox. Also zwei Stunden in der Woche in der Mittagszeit. Und dafür hat die AWO eine Riesensumme an Fördergeld aus Landesmitteln bekommen…?

Und dann gibt es im StattLaden noch etwas, und zwar etwas Amtliches: „Familienzentrum Ahrensburg“. Dieses ist eine „Koordinaations- & Servicestelle“ und bietet „Informationen / Dienstleistung / Projektplanung“.

So, und nun kommt’s: Hinter diesem „Familienzentrum Ahrensburg“ stehen angeblich das Land Schleswig-Holstein und der Kreis Stormarn mit Wappen. Außerdem das Familienzentrum selber und die AWO – siehe die Abbildung oben rechts!

Nun wollte ich wissen, was das „Familienzentrum Ahrensburg“ ist, weshalb ich danach gegoogelt habe. Das Resultat: siehe unten!

Das Familienzentrum Ahrensburg von Land und Kreis ist nach meiner Erkenntnis eine eine reine Erfindung der AWO. Und wenn jemand gerade jetzt bei diesem “Familienzentrum Ahrensburg” vorstellig werden möchte, hat er Pech gehabt: „bis 07. Januar geschlossen“.

Liebe Mitbürger, wer von Ihnen durchschaut eigentlich dieses ganze AWO-Geflecht in unserer Stadt, wo der Stadtverordnete Jürgen Eckert (SPD) die Fäden zieht…?

Postskriptum: Über “Familienzentrum Ahrensburg” steht gedruckt: “Informierte Eltern haben es Leichter.” Stimmt. Besonders wenn sie über die deutsche Rechtschreibung informiert sind.


Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 21. Dezember 2018

7 Gedanken zu „Kennen Sie ein “Familienzentrum Ahrensburg”, hinter dem das Land Schleswig-Holstein genauso steht wie der Kreis Stormarn…?

  1. Observator

    Dass die Awo sozusagen die Werbeabteilung für die Sozialdemokraten ist, lässt sich erkennen, nicht nur, weil sie in einem Haus sitzen. Und die Linke weiß sowieso noch nicht so genau, was sie in der Ahrensburger Politik tut außer sich wichtig zu machen. Aber die WAB? Wie kommt die WAB dazu, der Awo 8000 Euro zukommen lassen zu wollen? Erklärt der Herr Egan den Bürgern nicht ständig, dass die Stadt mit ihrem Geld haushalten muss?

  2. Horst

    Zum wiederholten Male macht der Autor sich lustig über Schreibfehler anderer.
    Er sollte vielleicht einmal seine eigenen Beiträge auf derartige (dort häufig auftretende) Mängel untersuchen.
    Möglicherweise fiele es ihm anschließend leichter, seinen Hochmut dann doch einmal beiseite zu lassen.

    1. Harald Dzubilla Artikelautor

      Richtig ist: Auch ich, der ich keinen Korrektor beschäftige, mache mitunter Tippfehler, über die sich andere gern lustig machen dürfen. Und dann bedanke ich mich und berichtige die Fehler. Wo also liegt das Problem…?

      Wenn es sich aber um einen Rechtschreibfehler auf einem öffentlich ausgehängten Plakat einer Organisation handelt, auf das bestimmt einige Leute vor dem Aushang geblickt haben, dann nehme ich mir einfach das Recht, ironisch auf die falsche Rechtschreibung hinzuweisen. Oder ist das verboten, Herr Horst…?

  3. Kathy L.

    Ja, so macht man das. Nämlich das Landessymbol und das Kreiswappen abbilden, und schon steht man “offiziell” als seriös da. Kontrollieren tut das keiner, und deshalb ist es gut, dass Szene Ahrensburg das zum Thema macht. Und sollte es sein, dass die Mitarbeiter in dem Stattladen auch noch ehrenamtlich arbeiten, dann macht es die Sache noch zweifelhafter, dass die Awo dafür bei der Stadt abkassieren wollte. Ich habe gehört, dass Herr Eckert bei der Abstimmung rausgegangen ist. Ob aus persönlichem Interessenkonflikt oder aus Scham, weiß ich allerdings nicht.

  4. Ahrensburger

    Hallo,

    ich kenne das Familienzentrum und auch die Menschen, die dort arbeiten. Es ist definitiv keine „reine Erfindung der AWO“.

    Gehen Sie doch mal hin und sprechen Sie mit den Leuten dort, sie erklären Ihnen das gerne und Sie werden von dem Konzept begeistert/überzeugt sein.
    Sich zu informieren ist immer besser als Unwahrheiten zu verbreiten.

    Frohes Fest und guten Rutsch!

    1. Harald Dzubilla Artikelautor

      Hallo Ahrensburger – danke für Ihren Kommentar. Dass die AWO dort ein sogenanntes “Familienzentrum” betreibt, stelle ich doch gar nicht in Frage. Ich frage nur, ob auch das Land Schleswig-Holstein und der Kreis Stormarn dieses “Familienzentrum” offiziell betreiben. Wer verbreitet hier die “Unwahrheit”?

      Auch Ihnen fröhliche Weihnachten und ein gutes neues Jahr!

    2. Kirchberger

      @Ahrensburger, werden die Menschen die dort arbeiten, auch für ihre Arbeit entsprechend bezahlt? Denn die AWO hat für diese Einrichtung schließlich viel Geld vom Land bekommen. Und wie sagt die SPD? Sie sagt, dass jeder Mensch für seine geleistete Arbeit auch entsprechend entlohnt werden muss.

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