Hollywood in Ahrensburg: Der Investor, das Kino, der Unfug

„Ahrensburger beraten im Januar über die Alte Reitbahn“, berichtet heute das 3. Buch Abendblatt. Und mit „Ahrensburger“ sind nicht etwa wir Bürger gemeint sondern lediglich die Mitglieder im Bauausschuss, sodass die Überschrift eigentlich lauten müsste: „Ahrensburger Bauausschuss berät im Januar über die Alte Reitbahn“. Das nur vorab.

Der Investor, der die Alte Reitbahn erwerben und bebauen will, ist ein unerhört pfiffiges Kerlchen. Er hat nämlich nachgezählt, dass CDU & Grüne in der Ahrensburger Stadtverordneten-Versammlung zusammen die Mehrheit haben. Also muss er allein diese beiden Parteien in seinen Sack stecken und schon klappt sie, die Bebauung der Alten Reitbahn. Und deshalb hat der Investor nach meiner Information auch allein mit den beiden genannten Fraktionen über seine aktuellen Pläne gesprochen, um seinen Sack endlich zuzuschnüren.

Ich werde nicht müde zu wiederholen: Durch die Bebauung des Parkplatzes Alten Reitbahn fallen dort alle städtischen Abstellplätze für Autos weg. Die 184 Stellplätze, die mit dem Bau geplant sind, werden für den Edeka-Markt sowie für die Bewohner und Besucher bzw. Lieferanten benötigt.

Nicht benötigt dagegen wird meiner Meinung nach ein Kino auf dem heutigen Edeka-Gelände am Bahnhof „mit fünf Sälen und gut 770 Plätzen“. Von Parkplätzen für die Kinobesucher ist im 3. Buch Abendblatt heute nicht die Rede. Warum eigentlich nicht?!?

Zum Vergleich: Das neu eröffnete Super-Kino in der HafenCity der Weltstadt Hamburg hat lediglich drei Säle mit insgesamt nur 428 Plätzen! Und: Kostenloses Parken im eigenen Parkhaus.

Die Ahrensburger Stadtverordneten wären mit dem Verkauf der Alten Reitbahn auf dem gleichen Irrweg wie beim Lindenhof: Es wird etwas gebaut, was in dieser Form nicht benötigt wird, mit dem Köder: Kino & Popcorn für alle!

Würde man eine Einwohner-Befragung machen, ob die Ahrensburger ein Kino in der besagten Dimension oder bessere Parkmöglichkeiten in der Stadt mit Parkscheibe haben wollen, ich bin sicher: Sie würden sich mehrheitlich für das Letztere entscheiden. Und: Können Politiker eigentlich unbeschadet gegen die Mehrheit der Bürger ihrer Stadt entscheiden…? Der Lindenhof sollte ein Mahnmal sein.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 14. Dezember 2018

Ein Gedanke zu „Hollywood in Ahrensburg: Der Investor, das Kino, der Unfug

  1. Kirchhoff

    In diesem Zusammenhang eine Frage: Haben die Stadtverordneten sich schon mal angesehen, was da gerade für ein Bau an der Hamburger Straße entsteht? Und Ähnliches soll gegenüber auch noch entstehen. Und dann nach dem Lindenhof auch noch an der Alten Reitbahn. So geht Ahrensburg kaputt, denn das verkraftet die Infrastruktur der Stadt nicht. Haben die Christdemokraten und Grünen eigentlich kein schlechtes Gewissen den Bürgern gegenüber? Genügt ihnen der Erlenhof nicht, muss es immer mehr und mehr sein, bis nichts mehr geht???

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