Ist Ihnen eigentlich klar, dass die Stadt Ahrensburg von Autofahrern auch Parkgebühren abzockt für die Zeit, in der sie gar nicht parken…? Es ist nämlich so: Wenn Sie ein Parkticket gezogen haben, einen Euro bezahlt und nur 20 Minuten geparkt haben, dann haben Sie zuviel bezahlt. Weil der Parkautomat Ihnen das Geld nicht zurückgibt.
Stellen Sie sich vor, Sie kaufen in einem Laden ein für 8,90 Euro. Sie bezahlen mit einem 10-Euro-Schein, die Kassiererin sagt danke und gibt Ihnen Ihr Restgeld nicht retour!
Genauso ist es mit den Parkautomaten in der Stadt: Die Autofahrer müssen im Vorwege bezahlen und bekommen hernach nicht zurück, was sie zuviel in den Automaten gesteckt haben, weil sie weniger Parkzeit benötigt hatten. Das ist eigentlich eine Zumutung, denn es gibt auch Automaten auf dem Markt, wo man sinnvollerweise erst am Ende der Parkzeit zahlen muss und dadurch auch beim Einkaufen nicht unter Druck steht, dass die Parkzeit gleich abgelaufen ist.
Gestern habe ich mal wieder folgende schöne Geschichte erlebt: Ich kurvte auf dem Rathausplatz herum, der voll belegt war. Und während ich dort kurvte, hatte ich das bestimmte Gefühl, dass der Bürgermeister aus seinem Bürofenster blickt und sich über Parkplatz suchende Autofahrer auf dem Rathausplatz köstlich amüsiert.
Dann wurde ein Parkplatz frei. Und als ich ausstieg, kam mir eine freundliche junge Frau entgegen mit einem Kind auf dem Arm und sprach: “Wenn Sie nur eine halbe Stunde parken müssen, dann können Sie mein Ticket habe, da sind noch 30 Minuten übrig!”
Ich bedankte mich und gab der netten Dame einen Euro, den sie nicht annehmen wollte. Erst als ich sagte, dass der gar nicht für sie ist, sondern für ein Eis, das sie für ihr Kind kaufen möge, nahm sie die Münze lächelnd entgegen. Und ich habe das gute Gewissen gehabt, dem Automatenaufsteller ein Schnippchen geschlagen zu haben. 😉
Suchender Herr Dzubilla,
Sie mussten ja unbedingt “20 Minuten” parken. Das kostet eben.
Wären Sie eilig geeilt, um Ihre Besorgung zu besorgen, hätte Sie das nix gekostet, sofern Sie einen Parkplatz gesucht und gefunden hätten, den man 15 Minuten kostenfrei nutzen kann. Dafür ist ein Schrankensystem erforderlich – zu teuer für den als Parkplatz umfunktionierten Rathausplatz.
Dann müssten außerdem die Aufsichtsjobs wegfallen. Die Folgen wären unabsehbar.
Ich gebe aber zu, die von Ihnen beschriebe, alternative Möglichkeit ist eine freundliche Lösung.
Seien Sie aber versichert, dass der durch die zugezogenen Jalousien beobachtende Bürgermeister von Ihnen nur lernen will, wie seine gemeisterten Bürger das Problem praktisch lösen.
Hallo Herr Dzubilla,
ob unser Bürgermeister, das von Ihnen Geschilderte tatsächlich beobachtet hat, entzieht sich meiner Kenntnis. Es ist aber inzwischen eine in Ahrensburg eine erfreulich weit verbreitete Praxis geworden, nennenswerte Parkzeitguthaben weiterzureichen. Das freut die geschundene Autofahrerseele und ärgert mutmaßlich den Kämmerer unserer Stadt.
Im Ausland (z.B. Frankreich, Spanien) haben clevere Bürgermeister/Stadtkämmerer diesem Treiben bereits einen Riegel vorgeschoben, in dem man beim Bezahlen des Parkscheines auch noch das KFZ-Kennzeichen eintippen muss. Eine generöse Weitergabe des Dokumentes wird damit sinnlos.
Man kann das ja bei „Szene Ahrensburg“ sorglos berichten, da es ja im Rathaus nicht gelesen wird.
Mit nachbarlichen Grüßen
Wolfgang Schrimpff
🙂