Ein historisches Kulturdenkmal zerfällt, und die Verwaltung der Stadt Ahrensburg macht nicht den ersten sinnvollen Schritt: Sperrung des Mühlenredders für den Autoverkehr!

Im 3. Buch Abendblatt berichtet der Wendler heute wieder mal über die Alte Mühle in Ahrensburg, das historische Gebäude, das langsam verfällt, weil die Eigentümerin dieses denkmalgeschützten Hauses die Erhaltungs- und Sanierungskosten nicht mehr alleine tragen kann. Und die Stadt kann es auch nicht – angeblich nicht.

aus: Hamburger Abendblatt

aus: Hamburger Abendblatt

Zum einen: Die Stadt hat Ende des vergangenen Jahres den Alten Speicher gekauft. Für rund eine Million Euro. Aber damit gehen die Kosten erst los, denn der Alte Speicher ist eine Ruine, in die noch viel öffentliches Geld gestopft werden müsste. Aber: Bis heute weiß niemand, wozu dieses Gebäude überhaupt dienen soll.

Zum anderen:  Bereits vor rund einem Vierteljahr hat derselbe Wendler in derselben Zeitung geschrieben, dass das historische Gebäude mehr und mehr Risse bekommen hat, weil  der Mühlenredder eine viel befahrene Durchfahrtsstraße ist. Vor einem Vierteljahr, wohl bemerkt. Aber noch immer ist die schmale Einbahnstraße nicht für Autos gesperrt worden, obwohl es überhaupt keinen Grund dafür gibt, dieses nicht zu tun, denn die Straße dient weniger dem vernünftigen Verkehrsabfluss, sondern der Mühlenredder dient vielmehr der Bequemlichkeit der Autofahrer.

Auch in seinem heutigen Beitrag schreibt der Wendler: “Doch es sind vor allem alltägliche Probleme, die Almuth Mutz Sorgen machen. Da ist zum einen der Verkehr im Mühlenredder, der die Mühle in ihren Grundfesten erschüttert. Durchschnittlich 2500 Fahrzeuge nehmen täglich die Abkürzung zum Reeshoop.”

aus: Hamburger Abendblatt

aus: Hamburger Abendblatt

Es ist schon verwunderlich: Die Stadt Ahrensburg ist trotz dieses Wissens nicht in er Lage, die schmale Gasse unverzüglich für den Autoverkehr zu sperren! Und die Grünen? Was machen die Grünen, die dafür doch eigentlich ein offenes Ohr haben müssten…?

Die Grünen richten ihr Augenmerk voll und ganz auf ein hochmodernes Kino, das sie unbedingt in Ahrensburg haben wollen, und von dem ich schon heute sage: Das wird genauso laufen wie der Märchen-Dungeon in Ahrensburg gelaufen ist.

Mein Tipp an die Eigentümerin der alten Mühle: Stellen Sie doch ein altes Mühlrad mitten auf die Fahrbahn! Das sieht nicht nur attraktiv aus, sondern es dient auch als täglich sichtbares Mahnmal dazu, alte Kultur in Ahrensburg zu schützen.

 

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 6. August 2016

15 Gedanken zu „Ein historisches Kulturdenkmal zerfällt, und die Verwaltung der Stadt Ahrensburg macht nicht den ersten sinnvollen Schritt: Sperrung des Mühlenredders für den Autoverkehr!

  1. H.J. Lange

    1,
    Wer das Innere der heute leeren Mühlenräumlichkeiten kennt, weiß, wie ideal sie für ein ortsbezogenes Museum wären. Das wäre der Auslöser für den Einsatz von Steuergeld, um das Denkmal zu erhalten. Das ist eine uralte Idee.
    2.
    Der Mühlenredder könnte gesperrt werden, gäbe es eine sog. Aue-Überquerung vom Kremerberg in Richtung Bünningstedt, Hoisbüttel usw.
    Die Planungen dafür sind uralt. Und auch manche Pläne für die “Nordtangente” zeigen bereits deren Fortführung über die Straße hinaus, die von Ahrensburg über den Kremerberg nach Delingsdorf führt.
    Diese Planungen werden dem Publikum aber weiterhin möglichst verschwiegen, da bereits die Planungen für die Nordtangente umstritten sind. Niemand riskiert eine weitere Grundsatzdebatte. Denn die würde Mut für eine überregionale Groß-Lösung erfordern.
    Diese Ewig-Planungen werden andauern, da es weiterhin keinen früher sog. Generalverkehrsplan gibt.
    Auch der vom CDU-Stadtverordneten T. Koch vor einiger Zeit im MARKT benannte “Masterplan-Verkehr” ist gar keiner, sondern nur ein “Konzept”, in dem lediglich von der Politik ausgesuchte Trassen beurteilt werden.
    Eine Aue-Überquerung gibt es offiziell gar nicht.
    Folglich wird es auch zu keiner Sperrung des Mühlenredders kommen.

    HJL

    1. Observator

      Ich verstehe die von Ihnen angeführte “Aue-Überquerung” nicht: Wieso müssen Autofahrer unbedingt durch den engen Mühlenredder zum Reeshoop fahren statt einfach um das Schloss herumzufahren, dann am Beerdigungsladen nach rechts abbiegen und dann nach weiterem Rechtsabbiegen schon im Reeshoop sind?! Auf diese Weise entsteht zwar mehr Leben am Beerdigungsladen, aber der wird von den Autos bestimmt weniger zerstört als die Alte Mühle.

  2. Observator

    Jeder Autofahrer, der klar denken kann und zwei gesunde Augen im Kopf hat bzw. eine Brille trägt, muss doch spüren und sehen, dass diese historische Straße nicht für Autos gedacht und gemacht ist. Und es ist eine Einbahnstraße, was bedeutet: Auf dem Rückweg müssen die Autofahrer doch auch andersrum fahren, warum nicht also auch auf dem Hinweg?! Warum wird dieses Einbahnsträßchen nicht für den motorisierten Verkehr gesperrt, genauso wie man ja auch auf der Wiese vor dem Zelt keine Camping-Anhänger abgestellt werden dürfen. Oder dürfen sie….????

    1. H.J. Lange

      Hallo „Observator“,
      Sie sehen es richtig: Wird der Mühlenredder gesperrt, müssen die dort gezählten „2.500“ Fahrzeuge pro Tag ebenfalls in die Innenstadt geleitet werden – um dann sofort wieder raus zu fahren. Das Problem wird lediglich weiter in Richtung Innenstadt verlagert (exemplarisches Beispiel ist die sog. AOK-Kreuzung).

      Daran zeigt sich das alte und bekannte Verkehrsproblem von Ahrensburg:
      Alle Fahrzeuge, die eigentlich nur an Ahrensburg vorbeifahren wollen, müssen zuerst einmal hinein und dann sofort wieder hinaus fahren. Umgehungsstraßen existieren nur in Ansätzen oder werden nicht laut angedacht oder gar konsequent weiter gedacht. Eine Generalverkehrsplanung gibt es nicht. „Die Politik“ erklärt lediglich, was sie nicht will.

      Die Bürger haben in der „Zukunftswerkstatt“ 2008 das folgende Grundsatzziel markiert: Vom Verkehr beruhigte Innenstadt ! ! ! Dieses Ziel kann heute nicht weiter entfernt sein.

      Das Klappern der Kaffeetassen auf dem Tisch von Frau Mutz mahnt hörbar die weiter fehlende überregionale Verkehrsplanung an.

      HJL

      1. Führerscheininhaber

        Vielleicht bin ich ja zu blöd, um das zu kapieren, aber von der Lübecker Straße kommt man auch nach Bünnigstedt, ohne dass man nach Ahrensburg kommen muss.

        1. H.J. Lange

          Nein lieber “Führerscheininhaber”,
          Sie sind nicht zu “blöd”, denn bekanntlich führen viele oder sogar alle Schleichwege nach Rom.
          Wer muss denn noch nach Bünningstedt ?
          HJL

          1. Peter D.

            Wenn ab Montag, den 08.08.16 (bis zum 02.09.16) die Ortsdurchfahrt Timmerhorn gesperrt ist und die Umleitung weiträumig über Delingsdorf-Ahrensburg-Bünningstedt ausgeschildert ist, werden sicherlich Ortskundige auch den Mühlenredder nutzen.
            Damit wird bestimmt die 2500 geknackt und in Ahrensburg bricht der Verkehr zusammen.

  3. Fritz Lucke

    Vielleicht hilft es ja, wenn die Eigentümerin Frau Spoorendonk zum Kaffee einlädt und die Angelegenheit von Frau zu Frau bespricht.

  4. Wolfgang König

    Auch ohne Mühlenredder ist der Reeshoop über Bei der Doppeleiche errichbar – oder über Delingsdorf, Kremerberg und Bünningstedt. Aber Verwaltung und Politik haben sich sicherlich etwas dabei gedacht, dass sie den Verkehr über den alten, morschen Brückendamm leiten und die Schulstraße sperren. Die Schulstraße könnte wieder geöffnet und der Schulzugang vom Reeshoop aus ermöglicht werden.
    Das Verfallsthema Schlossmühle ist schon alt und ebenfalls seit vielen Jahren von Politik, Verwaltung, Schloss-Verein und Sparkassen-Stiftung verschlafen worden.
    Steht die Schlossmühle und der Mühlendamm nicht schon längst unter Denkmalschutz????? Die anderen Gebäude des Schlossensembles sind doch denkmalgeschützt.
    Die zwei Herren, die sich so massiv für sich und die Nordtangente einsetzen, könnten sich doch auch so vehement für Frau Mutz und die den Mühlendamm einsetzen. Aber das eigene Hemd sitzt offenbar näher.

  5. Frieda B.

    Für den Ahrensburger Bürgermeister zählt nur das, womit er sich in Szene setzen kann. Und mit der Sperrung einer Straße kann man sich keine tollen Schlagzeilen sichern.
    Was sind das für Schmarotzer im Rathaus , die mit dem Bild der alten Mühle Werbung für die Stadt machen, während sie für den Erhalt des Denkmals nichts tun ! Anscheinend hat man nicht einmal für Bildrechte an diesem Denkmal etwas an die Eigentümerin gezahlt.

  6. Rüdiger

    Man erinnere sich, was der frühere Bauamtsleiter Thiele einmal zurm Thema der Wertschätzung historischer Bauten in Ahrensburg gesagt hat: “Irgendwann wird auch noch die letzte alte Hütte fallen.” Thiele ist langjähriges CDU Mitglied, der gleiche Spruch hätte aber auch von Seiten der Ahrensburger SPD kommen können.

  7. Bri

    Ich verstehe eines nicht ganz: Im Auftrag der Stadt Ahrensburg planen seit Jahren externe Büros an der Stadtentwicklung. Dafür werden Honorare in Millionenhöhe gezahlt. Und keiner dieser Planer scheint auf die Idee gekommen zu sein , die alte Mühle in diese Planungen miteinzubeziehen. Da kann man sich nur noch die Frage stellen: Was für ein Unsinn wird hier veranstaltet mit dem Geld der Steuerzahler?

    1. Harald Dzubilla Artikelautor

      Wenn ich mal zitieren darf, was vom Kulturzentrum Marstall im Internet veröffentlicht wird, und zwar: “Seit dem 17. Jahrhundert waren Schloss, Schloßkirche und Gottesbuden, Marstall und Reithalle, Wassermühle, Gutshaus, Scheunen und Bagatelle funktional aufeinander bezogen, und mit diesen waren die Bauern des Dorfes Woldenhorn auf das Engste verbunden. Diese bis heute erhaltenen historischen Bauten sind das im Kreis Stormarn singuläre kulturelle Erbe der aus dem Dorf entstandenen Stadt Ahrensburg.”

      Und so fragt sich der Bürger: Warum werden Unsummen in den Alten Speicher gesteckt, während die Wassermühle zerfällt…?

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