Hamburger Abendblatt: Leserbeirätin will gratis lesen! ;–)

Heute verwendet das Hamburger Abendblatt im 3. Buch eine ganze Seite, um damit Werbung in eigener Sache zu machen. Hierzu stellt man einen „Leserbeirat“ vor, der die Redaktion beraten soll. Und weil guter Rat bekanntlich teuer ist, werden die ausgesuchten Leser sicherlich ein gutes Honorar für ihre Arbeit erhalten und die Zeitung gratis in ihren Briefkasten bekommen. 😉

aus: Hamburger Abendblatt

aus: Hamburger Abendblatt

Der Überschrift entnehmen wir: „Leser reden beim Abendblatt jetzt mit“. Wohlgemerkt: “jetzt”, was meint: Bis jetzt war das nicht der Fall, dass Leser beim Abendblatt mitreden konnten, sodass kritische Leserbriefe vermutlich in der Rundablage gelandet sind.

Aber hier geht es ja um den Stormarn-Teil, also um das 3. Buch Abendblatt. Um es gleich zu sagen: Von den neun Lesern, die für den Leserbeirat nach Gutsherrenart bestimmt wurden, sind alle mehr oder weniger zufrieden mit dem Blatt, wie es heute ist – was sich allerdings auf die Gesamtausgabe bezieht. Und vermutlich war Zufriedenheit das hauptsächliche Kriterium bei der Auswahl der Beirats-Mitglieder.

Und das jüngste Mitglied des Forums, die 25jährige Romina Hertz aus Ahrensburg, hat bereits den ersten Verbesserungsvorschlag geäußert: „Regionale Inhalte auf der Internetseite sollten kostenlos sein.“ Diese Anregung ist wirklich her(t)zerfrischend  und wird den Verlagsleiter zum Lachen bringen. Und die nächste Anregung der pädagogischen Geschäftsführerin des Jungendrings Ahrensburg könnte dann lauten: „Regionale Lebensmittel in den Supermärkten sollten kostenlos sein!“ 😉

Und die Stormarn-Redaktion wäre nicht die Stormarn-Redaktion, wenn sie nicht manipulieren würde in ihrer Berichterstattung. Corpus Delicti: Wie man weiß, verliert das Hamburger Abendblatt wie die meisten Zeitungen kontinuierlich an Lesern. Hierzu lesen wir im 3. Buch von heute: „Der Anteil der Abendblatt-Leser, die im Hamburger ‚Speckgürtel’ wohnen, wächst kontinuierlich und liegt bereits bei mehr als 40 Prozent.“

Hieraus könnte der unwissende Leser schließen, dass die Auflage im Hamburger Speckgürtel kontinuierlich wächst. Dem aber ist nicht so, vielmehr fällt der Anteil ohne Regionalteile offenbar etwas mehr.

Klar: Die jahrelange Beratung der Redaktion durch den Leser Harald Dzubilla wird trotz Leserbeirat fortgesetzt. 😉

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 4. Juni 2016

12 Gedanken zu „Hamburger Abendblatt: Leserbeirätin will gratis lesen! ;–)

  1. Dagobert Luck

    Ich möchte das Verlangen der jungen Pädagogin dahingehend ergänzen, als dass auch die Reklame des lokalen Einzelhandels kostenlos veröffentlicht werden sollte, damit möglichst viele Angebote erscheinen. Dann könnte man die gedruckte Ausgabe vom Abendblatt möglicherweise genauso kostenlos verteilen wie den “Markt”.

  2. Frau Behnemann

    Man könnte aber auch feststellen, dass die Redaktion Mut zeigt, indem sie die Aussage der Leserin Hertz abgedruckt hat.

  3. Gleichstellungsbeauftragter

    Die Redaktion hat noch etwas vergessen, nämlich das Alter anzugeben von Silke Vierck. Somit kann der Leser nicht das Durchschnittsalter des Leserbeirats errechnen. ;=)

  4. Martina Meckelein

    Autor Hinnerk Blombach schreibt: “Ein neu eingerichteter Leserbeirat soll dabei helfen, dass Ihre Anregungen, dass Ihre Kritik noch direkter, noch ehrlicher und noch kontinuierlicher zu uns gelangen.”
    Zwei Fragen hätte ich da mal:
    Ist eine Steigerung von direkt, ehrlich und kontinuierlich überhaupt möglich?
    Und/oder darf ich das jetzt so verstehen, dass die Stellen in der Telefonzentrale der Redaktion aufgestockt werden?
    MfG
    Meckelein

      1. Martina Meckelein

        Sollte die Interpretation des Satzes stimmen, hieße es doch, dass zuvor Kritik und Anregungen nicht direkt, nicht ehrlich und nicht kontinuierlich weitergeleitet wurden.
        Ich bin mir nicht sicher, würde aber mal ungeschützt behaupten, dass es sich hier um Absolutadjektive handelt. Man kann sie nicht steigern.

        1. Harald Dzubilla Artikelautor

          Bekanntlich wurde ich, der ich Kritik an der Stormarn-Beilage geäußert hatte, von der freien Schreiberin Mira Frenzel indirekt als “Blogwart” bezeichnet, was offenbar an den Blockwart im Dritten Reich erinnern sollte. Und meine Kritik darauf ist nicht direkt, nicht ehrlich und nicht kontinuierlich weitergeleitet worden an den Chefredakteur in Hamburg, denn der hat bis heute nicht darauf geantwortet. 😉

  5. Observator

    Hinnerk Blombach schreibt zwar nicht viel, aber wenn er denn mal etwas schreibt…

    …dann ist das nicht nur bla und bla, sondern auch blabla.

  6. Wolfgang König

    Das ist wieder zum Würfeln bis hin zum Goldenen Schnitt. Meine liebe Gattin pflegte zu sagen: Das interessiert mich alles einen Scheißdreck………. kack doch die Wand an……..
    Sie war stets auf Kommunikation aus.

  7. Der Spatz vom Rathausdach

    Aber Wölfchen, so etwas wie “kack doch die Wand an”, darf ein wohlerzogener Herr aber nicht schreiben! Das ist nicht schicklich.

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