Bürgermeister-Wahl 2015: Sarach = 55,2 %, Conring = 44,8 %

Nein, meine lieben Mitbürger, eine Überraschung war es für mich nicht: Der alte ist auch der neue Bürgermeister. Und nur 36,4 % aller Einwohner hielten es für nötig, von ihrem Wahlrecht auch Gebrauch zu machen. Damit haben sich von 26.689 Wahlberechtigten lediglich 5.322 für den zur Zeit immer noch amtierenden Bürgermeister entschieden, also 19,9 %. Beschämend.

Vorläufiges Endergebnis

Vorläufiges Endergebnis

Eine Überraschung war das Ergebnis für mich deshalb nicht, weil der Herausforderer Christian Conring nicht bereit war, einen echten Wahlkampf zu führen. So entstand mehr oder weniger ein Techtelmechtel zwischen den beiden Kandidaten in der Stichwahl, das dem Amtsinhaber zugute gekommen ist. Christian Conring hat nicht auf meinen Rat gehört und Klartext zu den Wählern gesprochen. (Beim Thema “Kino” haben sicherlich viele gedacht, er wolle Bürgermeister von Hollywood werden.) Und Tricky-Michi hat es geschafft, mit tatkräftiger Hilfe seiner Seilschaft im Amt zu bleiben. Hierauf muss ich nicht näher eingehen, denn Szene-Ahrensburg-Leser wissen, wovon ich schreibe.

Ich habe kein Hehl daraus gemacht, dass ich Christian Conring favorisiert habe. Der aber hatte leider schlechte Strategie-Berater zur Seite, die von Werbung absolut keine Ahnung haben. Für Werbetexte und Inhalte braucht man aber Fachleute, die nach Martin Luther kommunizieren, nämlich dem Volke aufs Maul schauen. Und man benötigt auch mehr Geld als Christian Conring für seine Wahlwerbung eingesetzt hat.

Der alte und neue Amtsinhaber konnte bequem von seinem Amtssessel aus zuschauen und seine Eigenwerbung aus dem Amt heraus machen. Dabei nahm er es mit der Wahrheit nicht immer so genau, was offenbar niemanden so richtig gestört hat. Und der Amtsbonus brachte vermutlich genau die Stimmen, die Sarach vor seinem Herausforderer Conring liegt.

Ich befürchte, der heutige Tag war kein guter Tag für Ahrensburg. Aber ich kann mich ja auch täuschen. Auf jeden Fall verspreche ich: Szene Ahrensburg wird das Geschehen in Verwaltung und Politik weiterhin kritisch beobachten, beleuchten und kein Blatt vor den Mund nehmen.

 

 

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 11. Oktober 2015

31 Gedanken zu „Bürgermeister-Wahl 2015: Sarach = 55,2 %, Conring = 44,8 %

  1. Observator

    Der Herr Bellizzi hat bei AhrensburgTV gesagt, dass er die Ahrensburger Nichtwähler verstehen kann. Die wählen nicht, weil die Parteien nicht alle einig sind. Sagt Herr Bellizzi. Darum sollen sie sich also einigen, die Politiker und Stadtangestellten, dann kommen die Menschen auch zur Wahl. Was ja auch der Grund ist, warum die FDP so viele Wähler hat: Herr Bellizzi ist sich mit allen Fraktionen vollkommen einig. Und besonders mit dem Bürgermeister. Weil der Verwaltungsfachmann ist. Oder habe ich was missverstanden?

  2. Kassandra

    Was hätte es uns geholfen, wenn Christian Conring die Wahl gewonnen und Jogi Löw das Spiel verloren hätte? Seien wir also froh, dass es so und nicht andersherum gekommen ist! 😉

  3. Gerhard Bartel

    Lieber Herr Dzubilla,

    wenn ich Ihren gestrigen Blog richtig verstanden habe, wollten Sie doch aus Ahrensburg wegziehen, wenn Michael Sarach unser Bürgergermeister bleibt. Ich habe ihn (nicht nur deshalb) gewählt. Ich wäre an Ihrer Immobilie in der Schimmelmannstraße interessiert. Bestimmt können Sie mir ein preiswertes Angebot machen –
    mit Sarach-Abschlag müsste das ja ein Schnäppchen werden.

    Einen wunderschönen Abend bei einem Glas Rot- (natürlich !) Wein wünscht

    Gerhard Bartel

    1. Harald Dzubilla Artikelautor

      Lieber Herr Bartel – ist es nicht schön: Nun können Sie sich von Ihrem Parteigenossen Sarach über den Irrweg Behindertenweg in der Rathausstraße führen lassen – wenn dort nicht gerade Autos stehen. 😉

    2. Schneider

      Guten Morgen, Herr Bartel! Wie weit sind Sie eigentlich gekommen mit Ihren Verhandlungen mit Bürgermeister Sarach über die Öffnung behindertengerechter Parkplätze unter dem Rathausplatz? Oder sind die etwa immer noch abgesperrt? Sie sollten sich Ihren Genossen mal vor die Brust nehmen! Oder vertreten Sie den Bürgermeister und nicht die behinderten Mitbürger in der Stadt?

  4. Sabine Heinrich

    Ich verstehe “die” Ahrensburger nicht! Gerade einmal 9715 Wahlberechtigte nahmen ihr hohes Gut, wählen zu dürfen, wahr – von 26.689 Wahlberechtigten! Und der mehr als umstrittene Bürgermeister – gerade einmal von 5322 Leuten gewählt – schaltet und waltet nun mit seinen Getreuen für 6 (?) Jahre weiter.
    Nun freuen sich aber einige schon auf den von ihm versprochenen bezahlbaren Wohnraum – ich freue mich mit ihnen und frage dann in einem Jahr mal nach…
    Herr Conring war – da stimme ich Ihnen zu, Herr Dzubilla – m.E. schlecht beraten, einen so zurückhaltenden Wahlkampf zu führen.
    Mit Fairness und Zurückhaltung allein kommt man heutzutage leider nicht mehr weit – meistens.

  5. Thomas H..

    Jetzt wird die geringe Wahlbeteiligung wieder den Bürgern angelastet. Ich erinnere daran, dass die SPD zu Beginn des Wahlkampfes verbreiten ließ, eine Bürgermeister sei ja nur Chef der Verwaltung und hätte nicht viel zu entscheiden. Der SPD-Vorsitzende hat diese Position sogar in diesem Blog sehr wortreich verteidigt. Ich habe bereits damals gesagt, dass sich eine derartige Einschätzung verheerend auf die Wahlbeteiligung auswirken kann, denn wer geht schon zu einer Wahl, wenn sogar Parteigrößen bestätigen, dass sie nicht wichtig ist. Jetzt haben wir den Salat!
    Beste Grüße
    Thomas H.

  6. Chris

    Vor vielen Wochen schrieb ich schon:

    … und am Ende ist es wie mit dem amerikanischen „Spezialitätenrestauran McD“ :
    angeblich geht da ja keiner hin und trotzdem ist es immer voll.
    Genauso wird die Wahl enden, man liest überall, und hier im Besonderen, „bloß nicht wieder diesen Bürgermeister“ und am Wahlabend ist die Herr Sarach dann doch wieder vorne.
    Es wollte ihn keiner mehr, gewählt hat ihn schon gar keiner mehr, aber das Ergebnis wird uns eines Besseren belehren. Letztlich wird sich nach der Wahl dann nur die Frage stellen, ob die Mehrzahl der Ahrensburger Bürger wirklich kein Interesse an einem Wechsel gehabt hat ….

  7. Britta

    M.Sarach hat bei dieser Wahl laut Stormarnbeilage gerade einmal 5322 Stimmen bekommen. Das sind weniger Stimmen als bei der Erstwahl im Jahr 2009, und das, obwohl die Zahl der eingetragenen Wähler zugenommen hat. Wenn aber ein Amtsinhaber bei der Wiederwahl weniger Stimmen erhält als bei der Erstwahl ist das nicht gerade als Vertrauensbeweis in seine Arbeit zu werten. Bevor die SPD Freudentänze aufführt angesichts der Wiederwahl , sollte sie sich erst einmal einmal die Frage stellen, inwieweit ihr Kandidat die Bürger in den letzten 5 Jahren eher in die Politikverdrossenheit statt an die Wahlurnen getrieben hat.
    Britta S.

  8. Waldemar

    Wer in den letzten 5 Jahren die Zeitungen aufgeschlagen hat, wurde mit schöner Regelmäßigkeit mit Fotos des Bürgermeisters konfrontiert. Von daher hat der Bürgermeister bei den Wählern selbst den Eindruck vermittelt, dass er eine Tätigkeit ausübt, bei der es vorwiegend um Repräsentation geht. Wozu soll man dann als Bürger überhaupt zur Wahl gehen?
    Gruß
    Waldemar

  9. Thomas H.

    Liebe Leser von Szene-Ahrensburg,
    Ich erinnere daran, dass der wiedergewählte Bürgermeister vor seiner Erstwahl sagte, das Amt des Bürgermeisters sei in Ahrensburg beschädigt. Darüber sollten die Politiker einmal nachdenken, bevor sie über die geringe Wahlbeteiligung spekulieren , wie es z.B. Thomas Bellizzi schon sehr wortreich und wenig zieloreintiert getan hat.
    Beste Grüße
    Thomas H.

  10. Bürger Gérard

    Ein Trost bleibt den geschlagenen Kandidaten – sie müssen ihr Wahlversprechen nicht halten.

    André Siegfried (1875-1959), frz. Soziologe

  11. Bürger Gérard

    Der englische Sportler ist stolz darauf, ein guter Verlierer zu sein. Dadurch erreicht er, daß seine Gegner sich schuldig fühlen, wenn sie gewonnen haben.
    Peter Ustinov (1921-2004), engl. Schriftsteller u. Schauspieler
    Das meinte Sir Ustinov.
    Oder auch, verloren ist verloren. Nach der Wahl ist vor der Wahl.
    Würde es uns Ahrensburger richtig beschissen gehen, dann würden mehr als 36% STOPP rufen/wählen

    1. Ahensbürgerin

      Stimmt! Ich hatte schon befürchtet, Conring gewinnt die Wahl und Dzubilla stellt dann seinen Blog ein – das wäre ja noch schlimmer! 😉

  12. Caro

    Für mich machte der smarte Herr Conring als Kandidat nicht den Eindruck, als würde er für den Job des BM brennen. Das war mehr “juristisches Bemühen im Auftrag der CDU”. Sich aufs Rondeel zu stellen nach der Devise: “Lesset die Bürger zu mir kommen”, bringt genau diejenigen Bürger, die ihn ohnehin schon wählen. Und wo waren die großen Unterstützer aus der CDU? Klar, in Berlin.

    Nun müssen wir wieder sechs Jahre mit einem Bürgermeister leben, der seit sechs Jahren zeigt, dass er es nicht kann.

      1. Sabine Heinrich

        Herr Dzubilla,
        war das vielleicht ein Double von Frau Merkel, das Sie bei Nessler getroffen haben?
        Ich kann beim besten Willen nur “Cula Unkel” erkennen! Da sind ja die Unterschriften meiner Ärzte und Apotheker oft noch leserlicher 😉 !

  13. Thomas H.

    Hallo Bürger Gerard,
    Wer spricht in Ahrensburg davon , dass Wahlversprechen eingehalten werden müssen ? Dazu müsste der Bürgermeister ja erst einmal die Wahlversprechen einhalten, die er vor 5 Jahren gemacht hat!
    Beste Grüße
    Thomas H.

  14. Christian Schmidt

    Hallo Herr Thomas H.

    wenn Sie der Meinung sind, dass Wahlversprechen nicht eingehalten werden, dann erinnern Sie doch die Politiker und die Parteien daran.
    Eigentlich sollten alle dazu Rede und Antwort stehen können.

    Gruß
    Christian Schmidt

  15. Thomas H.

    Hallo Herr Schmidt,
    Jetzt sparen Sie sich doch bitte die oberlehrerhafte Attitüde. Ich finde es absolut unpassend, dass die Kommunalpolitiker und der Bürgermeister uns Bürgern immer wieder erklären wollen, wie Demokratie funktioniert. Zuletzt geschehen, um die Verantwortung für die schlechte Wahlbeteiligung den Bürgern in die Schuhe zu schieben. Mit welchen Recht eigentlich?
    Wenn Sie diesen Blog regelmäßig gelesen haben , wissen Sie, welche Wahlversprechen M.Sarach nicht eingehalten hat.
    Beste Grüße
    Thomas H.

    1. Sabine Heinrich

      Was er sonst noch alles so wollte, ist auch auf der Homepage seines Parteifreundes Konrad Nabel nachzulesen (2010).

  16. Christian Schmidt

    Hallo Herr Thomas H.

    Wenn Kommunalpolitiker sich zu mangelnder Wahlbeteiligung äußern, ist das weniger “oberlehrerhaft”, sondern viel mehr Enttäuschung. Die meisten von uns sind berufstätig und machen das “nebenbei”, für eine Aufwandsentschädigung.
    Ja, wir alle (Kommunalpolitiker) vermuten, dass die Politikverdrossenheit von uns nur maginal beeinflusst werden kann, trotzdem geben wir unser Bestes. Da darf man doch auch mal enttäuscht sein, oder?

    Der Wahlkampf hätte auch anders aussehen können. Alle Beteiligten hätten mehr schmutzige Kleinigkeiten hervorkramen (oder erfinden) können… Mit Showdown auf dem Marktplatz… übertragen von RTL, zur besten Sendezeit, zwischen “Frauentausch” und “Schwiegersohn gesucht”… hätte das zu einer besseren Wahlbeteiligung geführt? Wenn ja, wäre das gut?

    Und ja, Herr Sarach hat einige Dinge, die er versprochen hat noch nicht eingelöst… jetzt hat er die Gelegenheit dazu. Mal schauen, ob er das, reichlich vorhandene Entwicklungspotential nutzt….

    So, nun noch mal (unabhängig von der Bürgermeisterwahl), fragen sie doch die Politiker und die Parteien nach ihren Wahlprogrammen… Fragen Sie nach, welche “Versprechen” erfüllt wurden…

    Herr Dzubilla, ich würde mir von Ihnen wünschen, dass sie bei der nächsten Kommunalwahl einen nüchternen Vergleich zwischen den Parteien ziehen. Was wollen die Parteien erreichen? Wo sind die Schnittmengen?
    Ich habs nach der letzten Kommunalwahl versucht, nur für mich, um ganz sachlich zu analysieren, wo Gemeinsamkeiten sind… das Ergebnis war unbefriedigend…

    Gruß
    Christian Schmidt

  17. Ahrensburger Bürger

    Ich habe bei CDU, SPD und WAB die Erfahrung gemacht, dass Briefe an Stadtverordnete nicht beantwortet werden. Warum soll ich dann noch zur Wahl gehen?
    Mit freundlichen Grüßen
    Ahrensburger Bürger

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