Mit Zahlen lässt sich trefflich streiten, mit Zahlen ein System bereiten (frei nach Goethes “Faust”)

Wie ich auf Szene Ahrensburg schon mehrfach zum Ausdruck gebracht habe, ist das Rechnen nicht meine starke Seite. Ich war schon in der Schule mehr der sprachliche als der mathematische Typ. Aber bei Überschlagsrechnungen bin ich ganz gut, und deshalb kommt hier eine Rechnung, bei der ich grob rundgerechnet habe, und zwar nach Zahlen, die man der Stormarn-Beilage entnommen konnte.

Die Stormarn-Redaktion vom Hamburger Abendblatt berichtet

Die Stormarn-Redaktion vom Hamburger Abendblatt berichtet

Die Stadt Ahrensburg hat ein großes Stück Land am Beimoor, das gewinnbringend verkauft werden soll. Die Größe der Fläche beträgt rund 20 Hektar, also 200.000 qm. Die Erschließungskosten für das Areal würden sich auf fast 8.000.000 Euro belaufen. Und ein erschlossenes Grundstück „kann zur Zeit mehr als 100 Euro“ pro qm einbringen, so die Stormarn-Beilage.

Rechnet man also 200.000 qm x 100 Euro, so ergibt das 20.000.000 Euro. Zieht man davon die 8.000.000 Euro für die Erschließungskosten ab, dann hätte die Stadt bei einer eigenen Vermarktung rund 12.000.000 in der Kasse.

Nun will die Stadt das Grundstück aber nicht selber vermarkten, sondern die Stadtverordneten wollen es an die WAS verkaufen. Dabei legt die Stormarn-Beilage einen Verkaufspreis von etwa 40 Euro zu Grunde, was demnach einen Erlös für die Stadt von 8.000.000 Euro ergeben würde, und wobei die Erschließungskosten vom Käufer übernommen werden.

Meine persönliche Zwischenerkenntnis: Vermarktet die Stadt das Grundstück selber, hätte man unterm Strich =12 Mio. Euro eingenommen, verkauft man es an einen Fremdvermarkter, dann wäre der Erlös = 8 Mio. Euro.

Nach den eingangs genannten Zahlen hat die Redaktion der Stormarn-Beilage allerdings ein anderes Resultat errechnet, und zwar für den Fall, dass die Stadt das Gebiet an die WAS verscherbelt: „Der Deal könnte der Stadt zusätzliche Liquidität in Höhe von schätzungsweise etwa 15 Millionen Euro verschaffen.“ Was bedeutet: Die Stadt würde 3 Millionen Euro via WAS mehr erzielen als wenn sie das Land selber vermarkten würde. Wohlgemerkt: “schätzungsweise etwa”, wie die Stormarn-Redaktion sich ausdrückt.

Bitte an die Leser von Szene-Ahrensburg: Könnten Sie das mal nachrechnen und mir erklären, wo ich altes Milchmädchen meinen Rechenfehler begangen habe…?

Und überhaupt: Die Stadt Ahrensburg hat mit der neuen Leiterin für das Stadtmarketing, eine zusätzliche Planstelle zur Verfügung mit einer Inhaberin, die auch Erfahrungen auf dem Bauamt gesammelt hat. Daneben gibt es noch eine weitere Dame, die sich „Wirtschaftsförderin“ nennt. Frage: Warum verdienen diese beiden Damen eigentlich kein Geld für die Stadt Ahrensburg, indem sie öffentliche Grundstücke der Stadt vermarkten, statt dieses in die Hände fremder Investoren zu legen…?

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 1. März 2015

8 Gedanken zu „Mit Zahlen lässt sich trefflich streiten, mit Zahlen ein System bereiten (frei nach Goethes “Faust”)

  1. Hermann Jochen Lange

    Wer sein Handelgut hergibt, hat keinen Einfluss mehr auf die Handelsspanne des nächsten Zwischen- oder Einzelhändlers. Denn dieser kennt die diversen Einflussgrößen auf den Preis, der auf dem freien Markt erzielt werden kann.
    Hier geht es um den Quadratmeterpreis der nicht vermehrbaren Handelsware “Grund und Boden”.
    Nach dem “Erlenhof” wird nun das “System” des Verzichts auf die enormen Handesspannen durch die entscheidenden Stadtverordneten sichtbar.
    Warum haben sie erneut so entschieden ?
    Oder ist der sogenannte Freie Markt tatsächlich nicht frei ?
    HJL

  2. Wolfgang König

    Hallo, Herr Dzubilla,
    als ich diesen Artikel in der Stormarn-Beilage las, hatte ich mit mir selber gewettet, dass da etwas von Ihnen kommt. Wir haben in Ahrensburg hochbezahlte Beamte, die die Erschließung und die Vermarktung von Beimoor Süd aufgrund ihrer Ausbildung mit links selber machen könnten. Warum beauftragt unser Bürgermeister sie nicht? Ach ja, er muss ja selber Gutachten über die Verwaltung seines Rathauses einholen. Er braucht Gutachten über das, was schon Frau Pepper hätte tun müssen.Und er benötigt Gutachten über dass, was er versäumt hat. Er hätte schon zu Beginn seiner Amtszeit erneut die betreffenden zur wiederholten Doppik-Ausbildung schicken müssen und ständig darauf drängen müssen, dass diese ihre hochdotierte Aufgabe auch erfüllen. Wo diese das Soll nicht erfüllten, hätte er einen Personaltausch durchführen müssen.
    Nun haben sich alle wohlig zurückgelehnt und auf externe Mitarbeiter vertraut, die für hunderttausende die Leistung der Ahrensburger Verwaltung bezüglich der Doppik-Buchhaltung erfüllten. Oder gibt es in der Ahrensburger Verwaltung einen glaubhaften Grund, weshalb diese Arbeit nicht aus sich selber sondern teuer von Externen erfüllt werden muss? Diese Kosten trägt der Bürger. Und die Stadtverordneten sind für die Bürger da.
    Dieses Spiel der Grundstückvergabe hat sich schon um den Erlenhof ergeben. Wieviel Millionen sind da unserer Stadt durch die Lappen gegangen? Wieviel Millionen haben Investoren eingenommen und sind an der Stadtkasse vorbeigegangen?
    Und nun das gleiche Spiel schon wieder? Selbst Großhansdorf ist in der Straßenausbesserung besser als Ahrensburg. Ist das Ahrensburger Rathaus ein Dornröschen-Schloss?
    Ich meine, mit dem Grundwissen des Bauamtes Ahrensburg und der Überprüfung durch ein Fachbüro die Erschließung von Beimoor Süd einschlich der Ausschreibungen durchführen zu können. Ich habe schon andere Bauvorhaben durchgeführt,, vor denen andere erkrankt sind. 12.000.000 Euro für Ahrensburg.
    Mit unglaublichen Grüßen
    Wolfgang König^

  3. Hermann Jochen Lange

    Hallo Herr König,
    Sie fragen: “Wieviel Millionen haben Investoren eingenommen … ? “.
    Darüber berichtet die Zeitung.
    Dagegen berichtet keine Zeitung, wenn Investoren in der “Rampengasse” und jetzt auf dem “Alten Klinikgelände” aufgrund gesetzwidriger Baugenehmigungen rechtswidrig sog. “geldwerte Vorteile” in Millionenhöhe einnehmen.
    Der Unterschied:
    a) Diese beiden systematischen Gesetzwidrigkeiten wurden durch gesetz- und pflichtwidriges Handeln der jeweiligen SPD-Rathausleitung ermöglicht.
    (Die Beweggründe von Frau Pepper und Herrn Sarach können Sie sich denken ….. ).
    b) “Erlenhof” und “Beimoor” wurden durch gewählte Volksvertreter abgesegnet = alles ganz toll.
    c) “Rampengasse” und “Alte Klinik” dürfen kommunale Volksvertreter aus prinzipiellen Gründen nicht absegnen, weil diese Vorgänge gegen Bundes- und Landesgesetze verstoßen (BauGesetzBuch, GrundGesetz, StrafgesetzBuch, Bürgerliches GesetzBuch, GemeindeOrdnung usw).

    Also Herr König, vielleicht können Sie den Bloglesern erklären, warum kommunale Volksvertreter mehrfach und nachweislich zur Auffassung gelangt sind, sie dürften ungestraft Bundesgesetze verändern, bzw. dagegen verstoßen ?
    HJL

  4. Wolfgang König

    Hallo, Herr Lange,
    da ist kein Mächtiger in Ahrensburg, außer Herrn Koch, der aufstehen und die Rechtslagen überprüfen lassen kann. Die jeweiligen Eigeninterressen sind unbekannt. Die Rechtslage um die Rampengasse soll ja auch in Kiel zu den Akten gelegt worden sein. Diese Akten öffnet niemand mehr. Und wir 333 Blogger können nur mit unseren Familien und Freunden villeicht etwas ändern. Welche Gegenkandidaten sind mittlerweile zur bürgermeisterwahl angetreten?
    Mit wählerischen Grüßen
    Wolfgang König

  5. Hermann Jochen Lange

    Sie irren 1. Herr König,
    denn jeder Stadtverordnete hat das Recht, die “Rechtslage zu prüfen”, der Bürgermeister hat sogar die Pflicht – aber niemand tut es – warum nicht ?

    Sie irren 2. Herr König,
    denn die “Eigeninteressen” der beteiligten verbeamteten Amtsträger liegen quasi auf der Hand – denn warum sollte Frau Pepper und Herr Sarch nachweislich systematisch gegen Gesetze verstoßen ? Weil sie eventuell unfähig waren, bzw. sind ?

    Sie irren 3. Herr König,
    denn die “Rampengasse” wurde in keiner der beteiligten Verwaltungsbehörden “zu den Akten” gelegt. Seit einiger Zeit ist sogar ein neuer Innenminister mein persönlicher Briefpartner. Toll.
    HJL

    1. Sabine Heinrich

      Ich hoffe, dass Ihr/unser neuer Innenminister – Herr Studt – Sie nicht enttäuscht!
      Warum er dieses Amt erhalten hat, begründete Herr Albig folgendermaßen: “Weil er toll ist.” (Überall nachzulesen)
      Ich hoffe, dass Sie auch diesen Eindruck erhalten, Herr Lange!
      Was ich vermute, schreibe ich hier jetzt lieber nicht – ich möchte keinesfalls demotivierende Äußerungen von mir geben 😉 – :(( .
      Eigentlich sind dann schon – wenn wir der Begründung von Herrn Albig folgen – zumindest WIR BEIDE schon einmal Kandidaten für irgendein Amt in Kiel – weil wir einfach toll sind!

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