Menschen, die vor den Strafrichter gehören!

Es gibt Vorfälle in unserer Zeit, über die in den Medien berichtet wird, die mich sprachlos – nein: wütend machen. Wie zum Beispiel der Fall heute, der durch die Hamburger Tageszeitungen ging – siehe den Beitrag im heutigen Hamburger Abendblatt!

Unbenannt-1Da wird über eine junge Frau berichtet, die ihr zweijähriges Kind mit Füßen getreten hat. Öffentlich in einem Bus! Und das weinende kleine Mädchen wurde verprügelt, in den Sitz geschleudert mit der Androhung: “Warte, bis wir Zuhause sind!” Und daneben saß der Großvater. Teilnahmslos.

Und was taten die übrigen Fahrgäste, die im Bus saßen? Sie taten gar nichts. Doch: Eine Frau nahm ihr Handy und fotografiert Mutter, Kind und Großvater. Und hernach ging sie mit dem Foto zur Polizei. Und die tat erst mal gar nichts. Erst nach vier Wochen wurde das Foto veröffentlicht, und binnen einer Stunde war die Mutter identifiziert, sodass die zuständige Behörde sich einschalten konnte.

Ich kann es nicht glauben! Die Menschen sitzen da, sehen wie ein Kind misshandelt wird und tun nichts! Selbst die Frau, die fotografiert hat, ist in meinen Augen unglaublich dämlich! Warum hat sie ihr Handy nicht benutzt, um gleich die Polizei zu rufen? Warum hat sie den Fahrer des Busses nicht aufgefordert, anzuhalten, die Türen zuzusperren, bis die Polizei eingetroffen ist?!?

Die Fahrgäste inklusive der Handy-Fotografin haben sich strafbar gemacht. Wegen unterlassener Hilfeleistung. Und weil alle die Drohungen der Mutter mit angehört haben, dass es Zuhause weitergeht, frage ich mich: Wie kaltherzig, wie bescheuert sind solche Menschen eigentlich…?!

Die Polizei sucht nun Zeugen. Ich hoffe, dass die gefunden und – angeklagt werden!

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 14. November 2014

2 Gedanken zu „Menschen, die vor den Strafrichter gehören!

  1. Sabine Heinrich

    Ich bin unglaublich wütend! Ich mag mir gar nicht vorstellen, was das Kind inzwischen alles zu erleiden hatte! Wenn es dann zu spät ist, die Misshandlungen für das Kind schlimmstenfalls mit dem Tod enden, ist die Betroffenheit wieder groß. Was ich außer der Tatenlosigkeit der Zeugen nicht verstehe, ist, dass die Polizei erst wochenlang gewartet hat, bis sie das Foto veröffentlicht hat. Ging wieder einmal Täterschutz (Elternschutz) vor Opferschutz – wie ich ihn leider auch während meiner beruflichen Tätigkeit wiederholt in Fällen von Missbrauch und Misshandlung erleben musste? Mir blieb in solchen Fällen nichts anderes übrig, als nur ohnmächtig die Fäuste zu ballen und mich zu fragen, was das für perverse Politiker sind, die sich Gesetze ausdenken bzw. sie durchwinken, welche den Schutz des Kindes hinter das Persönlichkeitsrecht der Eltern stellen!

  2. Wolfgang König

    Hallo, Herr Dzubilla,
    wenn das stimmt, was im HA steht, dann ist das sehr schlimm – für das Kind, für die Ermittler (unterlassener Soforteingriff bei Gefahr im Verzug), die das Kind ggf. wochenlang leiden ließen und für die Businsassen (besonders für die Fotografin und den Opa), die sich alle der unterlassenen Hilfeleistung/Körperverletzung durch Unterlassen schuldig gemacht haben. Aber lassen wir doch erst einmal ermitteln, bevor wir verurteilen. Das Geschehen hat sicherlich eine Vorgeschichte, zu denen Familienmitglieder, Nachbarn usw. sowie Zeugen gehört werden müssen.
    Laut HA hat die Fotografin nur “ein” Foto aufgenommen. Warum nicht mehr? Warum nicht gefilmt?
    Das Foto zeigt eine Frau, die ihr Kind auf dem Schoß sitzen hat, beide Arme um das Kind legt und trotz öffentlicher Fahndung unkenntlich gemacht worden ist. Das Kind kuschelt sich an Schulter und Hals der Mutter und legt den Arm um den Arm der Mutter. Das Kind kuschelt sich offenbar an die Mutter und der Opa schaut gelangweilt aus dem Fenster. Ist das Foto vor oder nach den umfangreichen Übergriffen aufgenommen worden? Wenn ich es richtig sehe, hat das Kind eine Puppe im linken Arm. Ist die bei der schweren Attacke nicht unter eine der Sitzbänke geflogen?
    Die Fotografin hat auf der anderen Busseite genau schräg gegenüber der Mutter ebenfalls am Mittelgang gesessen. Sie hätte unverzüglich mit Wort und Tat eingreifen können.
    Das HA berichtet: “Das Kind machte einen unversehrten Eindruck, wurde aber vorsorglich im Institut für Rechtsmedizin begutachtet”. Nun sollte man erst einmal das Ergebnis der Ermittlungen abwarten. Ich erinnere mich an den Fall, wo ein Mädchen sich aus Langweile ein Hakenkreuz tief in die Stirn ritzte und erklärte, sie sei von Neo-Nazis überfallen worden. Das war für sie sehr pressewirksam.
    Schließlich wird ein Gericht entscheiden und entsprechend hart verurteilen.
    Mit freundlichen Grüßen
    Wolfgang König

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Optionally add an image (JPEG only)