Bargteheide: Missbrauch von Kita-Kindern durch Pastor

Die Stormarn-Beilage berichtet heute in ihren “Kinder-Nachrichten” aus Bargteheide. Dort gibt es die Kita Lindenstraße. Und die Kinder dieser Kita bilden einen Chor, nämlich den “WM-Chor der Kindertagesstätte Lindenstraße in Bargteheide”. Und der hat mit der Kirche in Bargteheide “einen eigenen WM-Song aufgenommen”.

Bildschirmfoto 2014-07-12 um 20.29.35Pastor Jan Roßmanek, so schreibt die Stormarn-Beilage, hat zur Melodie von “Don’t Cry for Me Argentina” einen neuen Text gebastelt. Den singen die Kita-Kinder, begleitet von Klavier, Gitarre und Akkordeon. Und die Redaktion der Stormarn-Beilage bezeichnet den Text des Pastors als “passend” und zitiert, was die Kinder unter Anleitung des Geistlichen singen müssen:

“Heul doch nicht, Lionel Messi! Ein Freistoß so wie ein Strich, aber hinten steht Neuer – unser Torwart-Ungeheuer!”

Sagen Sie mal, Herr Pastor, haben Sie vielleicht einen Sprung in der Marmel? Warum legen Sie kleinen Kindern, so einen Schwachsinn in den Mund und instrumentalisieren sie für einen derartigen Blödsinn?! Abgesehen davon, dass Sie vermutlich gar nicht wissen, was es mit demLied “Don’t Cry for Me Argentina” auf sich hat, so ist Ihr Tun und Treiben vielleicht an Ihrem Stammtisch angesagt, aber bitte nicht mit Kita-Kindern! Das ist weder süß noch niedlich, das ist einfach nur dumm. Saudumm.

Kinder in diesem Alter wissen überhaupt nicht, was sie dort singen. Ich weiß, wovon ich schreibe, denn meine Tochter ist vier Jahre alt. Die lernt im evangelischen Kindergarten in Ahrensburg sinnvolle Lieder.

Und dann wurde das Ganze auch noch auf Youtube ins Internet gestellt – gruselig! Ich habe mir die Kinder angeschaut und den grölenden Kasper dort mit den beiden Fähnchen in den Händen und frage die Redaktion der Stormarn-Beilage: Warum machen Sie für diesen Nonsens auch noch Reklame!?

Mein Tipp für die Eltern: Verlangen Sie, dass das Video mit Ihren Kindern umgehend gelöscht wird und der Pastor aus der Kita verbannt wird zurück an seinen Biertisch!

Postskriptum: Ob sich der Herr Pastor wohl die Rechte bei Andrew Lloyd Webber für die Verunglimpfung von “Don’t Cry for Me Argentina” eingeholt hat, um das Lied im Internet zu veröffentlichen…?

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 12. Juli 2014

29 Gedanken zu „Bargteheide: Missbrauch von Kita-Kindern durch Pastor

  1. Sabine Heinrich

    Als ich den Artikel in der Stormarn-Beilage las, rieb ich mir die Augen und dachte nur: “Das darf doch wohl nicht wahr sein!”
    Unglaublich! Ich hoffe, dass auch andere Menschen diese Instrumentalisierung der Kinder, die missbräuchliche Verwendung eines Liedes, das eine große emotionale Bedeutung für die Argentinier hat sowie die Abwertung der Argentinier weder niedlich noch süüüüß finden!
    Man stelle sich einen ähnlichen Song vor, in dem man “Argentinien” durch “Türkei” ersetzt und dazu eine Melodie benutzt, die im Land mit großen positiven Gefühlen besetzt ist!
    Was ist nur in diesem – ausgerechnet noch PASTORENKOPF (! ) vorgegangen?
    Es ist ja bekannt, dass in Kitas männliche Bezugspersonen händeringend gesucht werden – aber für solche Herren, welche offensichtlich nicht mit einem Fünkchen von Sensibilität, aber dafür mit einem hohen Maß an Dummheit ausgestattet sind, die Kinder zu Werkzeugen ihrer eigenen Fußballgeilheit (pardon) machen, sollte in einer Kita kein Platz sein!
    Ich wundere mich, wie das Ganze über die Bühne gehen und auch noch auf Youtube veröffentlicht werden konnte.
    Es gibt sehr strenge Regeln, was derartige Veröffentlichungen (Kitas, Schulen) betrifft; bei dem Gedanken, dass die Kita-Leitung diesen bösen Unfug genehmigt haben könnte, stehen mir die Haare zu Berge!
    Dass das Abendblatt diesem verantwortungslosen Treiben noch eine große Plattform bietet, ist für mich unverständlich!
    Viel gruseliger ist für mich allerdings der Gedanke, dass die Verantwortlichen der Kita selbst die Presse ins Haus geholt haben könnten!
    Unglaublich!

  2. Uwe John

    Hallo, ich habe mir auf YouTube diesen künstlerischen Irrsinn angesehen. Leider kann ich den nicht kommentieren, weil mir übel geworden ist und mir die Worte fehlen. Grüße Uwe John

  3. Wolfgang König

    Kinder, Komatöse, Alte usw. sind wehrlos und lassen sich leicht für alles Mögliche missbrauchen.
    Aber wieso bringt sich immer wieder die Kirche in`s Spiel??????????
    Wolfgang König

    1. Harald Dzubilla Artikelautor

      Kirche? Klar: Die legendärste Mannschaft der Menschheitsgeschichte, das war die biblische Elf: Jesus und seine zehn Jünger. Aber Scherz beiseite, da der Vorfall in Bargteheide gar nicht so witzig ist! Zumal in der dortigen Kita möglicherweise auch Kinder anderer Nationen untergebracht sind, die sich hier auf Ansage ihres Erziehers den deutschen Farben unterordnen müssen. “Deutschland, Deutschland über alles” wie Hoffmann von Fallersleben es nicht gemeint hat. Und das ist ein Skandal!

  4. Abendblatt-Leser

    Ich werde mein Abonnement vom Hamburger Abendblatt kündigen. Der Grund ist der Stormarn-Teil, der mir als Ahrensburger Leser schon seit geraumer Zeit nicht mehr zusagt. Und die Geschichte mit der Bargteheider Kita hat meinen schon lange gehegten Entschluss nun in die Tat umsetzen lassen. Die Damen und Herren in der Großen Straße wissen schon lange nicht mehr, was sie tun, haben sich meilenweit vom Leser entfernt.Jedenfalls vom Leser in Ahrensburg. Auch Redaktionsleiter Niemann war damals kein Weltmeister in der lokalen Berichterstattung, aber die beiden Herren, die danach kamen: vergessen! Der neue Eigner, die Mediengruppe Funke in Essen, sollte darüber mal ernsthaft nachdenken.

  5. Sabine Heinrich

    Ich habe mein Entsetzen über diese unsägliche Aktion der Leitung der Kita per Fax mitteilen und sie auch auf Ihren Blog aufmerksam machen wollen. Leider scheint die im Net zu findende Nummer (04532/979750) nicht mehr zu stimmen, so dass meine Kritik die Kita per Post erst am Dienstag erreichen wird. Eine Mailadresse konnte ich auch nach gründlicher Suche nicht ausfindig machen.
    Warum eigentlich nicht? Wenn man sich vor einer Mailflut schützen will, sollte zumindest die Erreichbarkeit per Fax gewährleistet sein.
    In der Hoffnung, dass diese Aktion nicht nur in Ihrem Blog einen Sturm der Entrüstung auslöst,
    wünsche ich Ihnen einen in jeder Hinsicht erfreulichen Sonntag, lieber Herr Dzubilla!

  6. Sabine Heinrich

    Was mir noch auffällt: In Kindergärten und Kitas machen überwiegend Frauen die anstrengende tägliche Hauptarbeit. Bei diesem WM – Song auf You Tube sind gleich 4 (!) Herren zu sehen, die sich – z.T. grölend – mit Kindern als wehrlosem, manipulierten “Dekorationsmaterial” in Szene setzen. Ist der “Hauptgröler” eigentlich der Pastor?
    Wo waren die Erzieherinnen? Haben sie sich nicht getraut, sich gegen diese instinktlosen Herren zu behaupten?
    Ein ernstes Wort von Seiten der Kirchenleitung scheint mir mehr als angemessen zu sein!

    1. Harald Dzubilla Artikelautor

      Bei Youtube ist vermerkt: “Die illustre Combo besteht aus Pastor Jan Roßmanek, der den berühmten Evita-Song umgetextet hat, Kantor Andis Paegle am Piano, Küster Eddi Buczkowski (Akkordeon), Erzieher Jonathan Rubarth (Gitarre) sowie vor allem den Kindern der Kita Lindenstraße”.

  7. Observator

    Wenn man sich im Video die Lütten in der ersten Reihe anschaut, dann möchte man dem Zappelpastor dort in den Allerwertesten treten! Warum lassen sich die Eltern das bloß gefallen? Sind ihre Kinder denn keine Schutzbefohlenen der Kita-Mitarbeiter?

  8. Olaf Timmermann

    Ich bin genervt und auch verärgert. Genervt von den spaßbefreiten Reflexnörglern, denen kein Anlass zu gering ist, um sich nicht doch darüber zu empören und verärgert über diese gemeine Gleichsetzung eines – wenn man es denn unbedingt so will – missverständlichen Liedes mit dem an Brutalität kaum zu überbietenden sexuellen Kindesmissbrauch, wie er von Geistlichen z. B. in Ahrensburg praktiziert wurde.
    Ich meine, man kann das Video schlecht finden und angemessen kritisieren, oder man versteht es so, wie es wohl gemeint war und schmunzelt darüber.

  9. Olaf Witaszak

    Danke Olaf, Vetter im Namen und Vetter im Geiste.
    Und dachte schon ich bin der einzige der das verstanden hat.

    1. Setzke

      Hallo Olaf,

      wie gut dass ich dich hier zufällig gefunden habe! Da ich kein Mitglied bei Xing bin, kann ich deinen Wunsch, den du dort äußerst (siehe unten!), endlich auf diesem Umwege erfüllen. Hier ist die Lerche auf dem Baumstamm, den du suchst: http://woman.brigitte.de/asset/Image/briwoman/1-leben-lieben/1-5-gesellschaft/voegel-erkennen/lerche-feldlerche-350.jpg?cache=1703073600

      Herzliche Grüße
      vom Alsterdammer Kollegen – na, du weißt schon…. 😉

  10. Olaf Timmermann

    Herr Dzubilla,
    wer klug ist und locker bleibt, gibt halt auch mal nach, selbst wenn er zu Unrecht und boshaft beleidigt wird.
    M. f. G.

    1. Harald Dzubilla

      Womit begründen Sie, Herr Timmermann, dass es “Unrecht” ist? Ich bin froh, dass mein Kind (!) nicht im Internet (!) von der Kirche (!) vorgeführt wurde und solchen Quatsch (!) “singen” musste! Gehört das zu den Aufgaben von “Ungeheuer”-Pastor, Küster und Kantor, für die sie ihr Gehalt bekommen?

      1. Olaf Timmermann

        Unrecht ist die gemeine Art der Polemik, den Bargteheider Pastor in eine Ecke mit Kinderschändern zu stellen. Der Mann ist selbst mehrfacher Vater und – soweit ich ihn bislang erlebt habe – ein richtig guter Pastor. Mag er mit diesem Lied vielleicht(!) nicht ganz stilecht gewesen sein, so kann ich ihm das als das Ergebnis eines gewissen Überschwanges verzeihen. Mir erscheint es völlig unangemessen, wenn man auf ein solches Video mit so brutaler Kritik reagiert. Wie moralinsversäuert sind Menschen, die es nötig haben, sich derart grob zu äußern, wie oft wurden sie vom Leben verletzt, sodass sie nur noch darauf zu warten scheinen, endlich einmal anderen deren (vermeintliche) Unzulänglichkeit vorzuhalten? Sie tun mir leid.

  11. Olaf Timmermann

    Herr Dzubilla,
    als XXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXX (Anmerkung Administrator: bitte keine falschen Unterstellungen!) sollten Sie sich dem Gebot der sachlichen (faktenbezogenen) Darstellung von Sachverhalten verpflichtet fühlen. Nach den in den letzten Jahren unerträglichen Fällen von Kindesmissbrauch in Kindergärten, Schulen und Heimen (Sie haben sicher davon gehört), wirkt die räumliche Nähe der Worte “Kinder” und “Missbrauch” auf eine sehr alarmierende und eindeutige Art. Der Kommentar, den Sie in Ihrem Blog mit
    “Bargteheide: Missbrauch von Kita-Kindern durch Pastor” überschrieben haben, ist extrem unsachlich und stellt genau diesen Zusammenhang zwischen Pastor Roßmanek und den Kinderschändern (u. a. eines Geistlichen in Ahrensburg) her. Auch wenn Ihnen dieses Video missfällt (wir tauschten uns bereits darüber aus), ist das eine vollkommen inakzeptable Formulierung.
    Wenn Sie sich in Ihrer “Ahrensburger Szene” zum Richter über so bedeutsame Umstände, wie das unrechtmäßige Anbringen von Zetteln an Bäumen oder die sinnlose Werbung diverser Aldi-Filialen aufschwingen, sollten Sie sich in diesem “Fall” mäßigen und innehalten. Ich bin sicher, dass Ihre treuen Leser, allen voran Frau Heinrich und Herr König, damit einverstanden sind.

    1. Harald Dzubilla Artikelautor

      Hallo Herr Timmermann –

      Wenn Bettler am Wegesrand sitzen und Kleinkinder dazu missbrauchen, indem diese gezwungen werden, beim Betteln zu helfen, um Mitleid zu erwecken, dann ist das in meinen Augen ein Fall von Kindesmissbrauch. Das Theater in der Bargteheider Kita ist meiner Meinung nach vergleichbar. Und besonders schlimm, weil eben ein Geistlicher (!) das peinliche Spektakel in Szene gesetzt hat. (Frage: Wird ein Pfarrer dafür bezahlt, alberne Liedtexte für Kinder zu verfassen?) Ich kann mir nicht vorstellen, dass alle betreffenden Eltern ihr Einverständnis für das öffentliche Zurschaustellen ihrer Kinder im Internet und in der Presse gegeben haben.

      Zu Ihrer Information: Im Evangelisch-Lutherischen Kindergarten in Ahrensburg hat meine Tochter in den vergangenen Wochen gesungen: “Fußballspielen macht uns Spaß…”. Und das wurde eben nicht von einem publicitygeilen Mitarbeiter ins Internet gestellt. Warum auch…?!

      Letzte Frage: Sind Sie der offizielle Pressesprecher des Pastors? Warum kommt von ihm kein Kommentar, der ist doch sonst nicht schüchtern, wie wir alle erlebt haben.

      So, und damit möchte ich dieses Thema beenden und mich wieder den Zetteln an Bäumen und der Werbung von Aldi widmen!

  12. Olaf Timmermann

    Herr Dzubilla,
    den Verweis auf ihren Eintrag bei Wikipedia finde ich legitim. Wenn Sie eine bedeutsame oder wenigstens prominente Persönlichkeit sein sollten, auf die alle Informationen zuträfen, könnten Sie doch ruhig dazu stehen.
    Ihr – verzeihen Sie bitte – kruder Vergleich des Herrn Roßmanek mit Bettlern und /oder Kinderschändern finde ich geradezu grotesk. Ich gehe davon aus, dass Sie nicht das Format haben, diesen, meinen letzten Kommentar Ihrer Leserschaft zugänglich zu machen, daher beende auch ich diese Korrespondenz, weil ich keinen Sinn darin sehe, weiterhin Argumente mit Ihnen auszutauschen.
    Leben Sie wohl.

    PS: Herr Roßmanek und ich sind einander nicht persönlich bekannt, doch ich vermute, dass er es als nicht nötig befand, auf Ihre Verbalinjurien zu reagieren, während ich noch der trügerischen Hoffnung nachhing, einen – wie ich jetzt vermuten muss – alten und frustrierten Mann zum Nachdenken zu bringen.

  13. Olaf Timmermann

    Ich wusste, dass Ihnen das Formst fehlt, auch kritische Kommentare, in denen Sie so angegangen werden, wie Sie es mit einigen Zeitgenossen tun (bzw. dieses verbale Niveau durch Ihre treue Leserschaft zulassen), nicht veröffentlichen würden. Jämmerlich.

    1. Harald Dzubilla Artikelautor

      Ich sitze nicht von früh bis spät ohne Pause am Rechner, sondern gehe auch mal außer Haus. Wenn also in 18 Minuten nichts freigeschaltet wird, dann brauchen Sie mich nicht als “jämmerlich” zu beschimpfen.

  14. Sabine Heinrich

    Auf die Diskussion zwischen Ihnen, Herr Dzubilla und Herr Timmermann, möchte ich nicht eingehen.
    Ich denke aber, dass dieser Artikel von Herrn Dzubilla und diverse Kommentare in seinem Blog dazu beitragen, dass in Zukunft von einigen Verantwortlichen intensiver darüber nachgedacht wird, was sie – wie und wo – mit Kindern veranstalten.
    Und damit ist doch viel erreicht!

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