Hamburger Wirtschaftsbetrüger auf Ahrensburger Pflaster?

In Hamburg, Pappelallee 28, ist der Sitz einer Firma mit Namen WBV Wochenblatt Verlag GmbH. Geschäftsführer sind Clemens Braun und Frank Mahlberg. Und die geben das Anzeigenblatt „WochenBlatt“ heraus, das angeblich auch in Ahrensburg erscheint, und zwar an jedem Mittwoch.

Ein Anzeigenblatt steckt kostenlos in den Briefkästen der Bürger. Bezahlen müssen dafür die Inserenten, die mit ihren Inseraten im Anzeigenblatt werben und/oder dort ihre Werbebeilagen hineinlegen lassen. Und die Firmen, die dort werben, wollen natürlich wissen: „Was bekommen wir für unser Geld?“

Bildschirmfoto 2014-05-03 um 13.37.46Was sie bekommen, ist die Zusicherung einer Auflage, die auch garantiert verteilt werden muss im Verbreitungsgebiet. Für Ahrensburg gibt der Wochenblatt Verlag eine Auflage von 15.528 Exemplaren an. Das das ist etwas mehr als es Haushalte gibt in Ahrensburg.

Die Firmen, die im „WochenBlatt“ werben, bezahlen also dafür, dass der Verlag es in Ahrensburg lückenlos verteilt. Das gilt genauso für den MARKT, der allerdings nicht nur am Mittwoch, sondern auch am Samstag erscheint. Das Wundersame: Den MARKT bekomme ich seit Urzeiten regelmäßig, das WochenBlatt habe ich seit Ewigkeiten nicht mehr im Briefkasten gefunden. Und wenn es denn in grauer Vorzeit mal gekommen war, dann nur ein paar Ausgaben und danach war Sense.

Frage: Wie geht es Ihnen, liebe Mitbürger? Ich habe von vielen Einwohnern gehört, dass sie das „WochenBlatt“ nicht erhalten. Und das würde bedeuten: Der Verlag spiegelt falsche Tatsachen vor und kassiert für eine Leistung, die er gar nicht erbringt. Und wenn dem tatsächlich so ist, dann könnte man das als Wirtschaftsbetrug bezeichnen, zumal dann möglicherweise auch teure Werbebeilagen nicht bei den Konsumenten landen, sondern irgendwo in irgendeinem Papiercontainer.

Bildschirmfoto 2014-05-03 um 13.39.45Oder aber – sollte ich die einzige Lücke sein in der Verteilung, und alle anderen Haushalte finden das „WochenBlatt“ regelmäßig an jedem Mittwoch in ihrem Briefkasten…?

Ach ja, und noch etwas: Jeder Leser vom „WochenBlatt“ kann dort seine eigenen Geschichten schreiben und „jetzt kostenlos Leserreporter werden“. Wie das mit dem „kostenlos“ gemeint ist, habe ich allerdings nicht verstanden. Kann mir vielleicht jemand auf die Sprünge helfen…?

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 5. Mai 2014

12 Gedanken zu „Hamburger Wirtschaftsbetrüger auf Ahrensburger Pflaster?

  1. Sabine Heinrich

    Lieber Herr Dzubilla,
    es ist hier in Großhansdorf in meiner Wohngegend ewige Zeiten her, dass das Wochenblatt regelmäßig und zuverlässig ausgetragen wurde. Jahrelang kam es gar nicht, in letzter Zeit finde ich es wieder sporadisch vor.
    Vom “MARKT” (der regelmäßig ausgetragen wird) bekomme ich in größeren Abständen Nachfragen vom Vertrieb, ob ich die Zeitung bekommen habe und welche Werbebeilagen enthalten waren.
    Zahlende Inserenten sollten sicher sein können, dass ihre Werbung auch den potentiellen Kunden erreicht.

  2. Florian

    Für die Statistik: bei uns im Hagen wird das Wochenblatt nur selten verteilt ( ca. einmal im Monat), dafür der Markt in letzter Zeit per Auto … keine Ahnung wie sich das für die Austräger rechnet …

  3. Der Spatz vom Rathausplatz

    Wochenblatt? Ja, kenne ich von früher. Damals, als das Rathaus noch weiß war! Ich habe dieses Anzeigenblatt zuletzt vor zwei Jahren gesehen. Im Briefkasten? Kann mich nicht dran erinnern.

  4. Doris Eggers

    Hallo Herr Dzubilla,

    früher kam das WochenBlatt regelmäßig, das ist aber ungefähr 9 Jahre her (ich wohnte damals in einer anderen Straße). Seitdem habe ich diese Zeitung vielleicht 2-3 mal im Briefkasten gehabt.

    Das mit den “kostenlosen” Leserreportern sehe ich so:

    Ein Reporter ist entweder angestellt und bekommt seine Leistung mit dem Gehalt bezahlt, oder er ist selbstständig und verkauft seine Fotos oder Artikel an eine Zeitung. Beim WochenBlatt bekommt der Leserreporter kein Geld für seine Geschichten und arbeitet somit umsonst bzw. “kostenlos” ;-).

    Dann werde ich doch lieber BILD-Leser-Reporter, schicke dort ein tolles Bild hin und mit Glück bekomme ich dann noch bis zu 500 € dafür….

  5. Martens

    Man kann denen, die im WB geworben haben, nur raten, ihre Gelder zurück zu verlangen. Oder der Verlag beweist, dass das Blatt tatsächlich verteilt worden ist wie angekündigt. Auch ich habe das WB lange Zeit nicht mehr in Händen gehabt und schon geglaubt, es wäre längst eingestellt worden.

  6. Jürgen Plage

    Das Wochenblatt liegt hin und wieder bei Famila aus. Wer also scharf darauf ist, kann sich dort bedienen.
    Gruß
    Jürgen Plage

  7. Frau Behnemann

    Ich habe vor einiger Zeit einen Stapel vom Wochenblatt an einem Papiercontainer gesehen. Vermutlich war das nur eine Zwischenlagerung durch den Zusteller, der die Zeitungen bestimmt wieder abgeholt und verteilt hat. Bekommen habe ich aber schon lange keine mehr wie früher, als man das Blatt auch noch am Samstag bekam.

  8. Fritz Lucke

    Hallo Herr Dzubilla,
    Wochenblatt, ich wohne jetzt seit 10 Jahren in der Schimmelmannstrasse, habe wohl in der Zeit 4 mal das Wochenblatt erhalten. Markt: Samstag immer, Mittwoch meistens nicht. Diverse Hinweise beim Verlag haben keine Besserung gebracht

  9. wolfgang koenig

    Hallo, Herr Dzubilla,
    meine Probleme mit dem MARKT hatte ich hin und wieder erwähnt. Letztens hatten wir in einer Serie gute 10 mal keinen Markt am Mittwoch. Nun scheinen meinen Beschwerden diese Lücke gefüllt zu haben. Dafür bekommen wir nun am Samstag keinen MARKT. Neben den vielen Anzeigen im MARKT fehlen dann ganz besonders die relativ teuren Hochglanzbeilagen. Die Auftraggeber scheinen sich nicht für den Verbleib ihrer Beilagen zu interessieren. Sie nehmen geschäftsschädigenden Schwund in Kauf. Herbe ist es zu Wahlzeiten, wenn der Wähler nicht erreicht wird.
    Beim Wochenblatt ist es nicht so gravierend, wenn es den Bürger nicht erreicht. Der Anzeigeninhalt taucht auch woanders auf und Hochglanzbeilagen gibt es nicht.
    Sie scheinen recht mit Ihrer Vermutung zu haben, dass der Verlag des Wochenblattes die Anzeigenaufgeber über das Ohr haut oder von den Austrägern über das Ohr hauen lässt. Möglicherweise gibt es nur drei Austräger, die wechselweise über das Jahr gesehen flächendeckend in Ahrensburg austragen. Ich schätze einmal, das wir in den letzten fünf Jahren vielleicht zweimal das Wochenblatt erhalten haben. Man sollte einmal gezielt nachhaken.
    Mit freundlichen Grüßen
    Wolfgang König

  10. Harald Dzubilla Artikelautor

    Na, so ein Zufall aber auch! Als ich heute früh den völlig durchnässten MARKT aus der Gartenpforte gezogen und geöffnet hatte, was fand ich da drinnen…?

    Sie ahnen es: Das WOCHENBLATT! Nach langer, langer Zeit mal wieder ein WOCHENBLATT!

    Ist es nicht schön, dass SZENE AHRENSBURG nicht nur überall gelesen wird, sondern dass man meine Blog-Einträge auch ernst nimmt?!

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