Manchmal muss ich einen Beitrag zweimal lesen, um tatsächlich das zu glauben, was ich gelesen habe. So ein Beitrag steht an diesem Wochenende im Anzeigenblatt MARKT, und zwar in der Rubrik “Politiker haben das Wort”. Und das Wort ergriffen hat hier der SPD-Stadtverordnete Jannik Gaede mit der Überschrift: “Mehr Tütchen, weniger Häufchen: SPD fordert Hundekotstationen” – siehe die Abbildung!
Dazu mein Kommentar: Wenn Hundekotstationen dringend nötig sind, warum hat die SPD sie dann nicht in Vergangenheit längst gefordert, sodass diese dann schon längst aufgestellt worden wären? Der MARKT-Leser erfährt: Die Fraktion fordert auch jetzt noch keine Hundekotstationen, sondern: “Einen entsprechenden Prüfauftrag hat die SPD nun an die Verwaltung gestellt, denn wir haben nicht nur ein Tütenproblem, sondern auch ein Entsorgungsproblem.”
Der Stadtverordnete Jannik Gaede kräht also schon auf dem Mist, bevor die Verwaltung das Ei überhaupt gelegt hat, um es mal in einer Metapher auszudrücken.. Der in den Augen des Bürgers korrekte Weg wäre dagegen: Die SPD sorgt für Hundekotstationen und schreibt erst danach bewegende Worte an den Wähler Bürger darüber im Anzeigenblatt.
Sich erst mal selbst belobigen, bevor man überhaupt etwas erreicht hat, das ist wie Gassigehen mit einem Plüschhund an der Leine, um allen Leuten zu beweisen, dass man gar keinen Hundekot hinterlässt.