Wenn das Abendblatt von einem Ereignis kein Foto hat, dann greift die Redaktion ins Archiv. Und dann erscheinen sogenannte „Symbolbilder“. Das sind Fotos, die einzig und allein der Illustration dienen und nichts mit dem Bericht zu tun haben. Und mitunter sind solche Abbildungen so daneben, dass sie lächerlich wirken.
Schauen Sie auf die Abbildungen von der Abendblatt-Redaktion! Sie sehen dort eine Faust samt Unterarm zu der Überschrift: „Kiosk überfallen – Wer kennt den Räuber im Steppmantel?“ Der Körperteil gehört aber nicht dem Täter, sondern es ist ein Symbolfoto, nach welchem der Leser den Räuber erkennen soll. Auf die Idee, einen Steppmantel nach einer Beschreibung des Überfallenen zu zeigen, ist offensichtlich niemand gekommen. Im Text jedenfalls ist vermerkt: „Er war bekleidet mit einem schwarzen, knielangen, gesteppten Winterparker, weißer Wollmütze, heller Hose und schwarzen Schuhen.“
Übrigens: Der Beitrag stammt von Alexander Sulanke, früher Redaktionsleiter Abendblatt Stormarn. Inzwischen zeichnet er als: „Leitender Redakteur Ost“. Und sein. Bericht stammt nicht vom Ort des Geschehens, sondern vom Presseportal der Polizeidirektion Ratzeburg.
Und dann ist dort noch der Jäger bei einer Treibjagd, die in Billwerder für Streit sorgt. Ich habe den Bericht im Abendblatt nicht gelesen, sondern ich habe mir nur das Foto angeschaut mit der Unterzeile: „Ein Jäger schießt auf einen fliehenden Feldhasen während der Jagdsaison im Herbs (Symbolfoto)“. Was erkennt der Leser hieraus? Er erkennt: Im Herbs schießen die Jäger in die Luft – und der Hase hoppelt davon. Tolle Treibjagd! Und der Leser fragt sich: Ist das ein Bild aus dem Herbs in Witzhausen?
