Zum heutigen Thema – siehe die Überschrift! – erfolgt eine sehr ausführliche Einleitung, die sich mit der Person des Bloggers zum Thema Werbung befasst. Dazu müssen Sie wissen: In meiner aktiven Berufszeit war ich einer der bekanntesten Werbefachleute in diesem unserem Lande. Ich habe Kampagnen für populäre Zeitungen und Zeitschriften von Großverlagen konzipiert und kreiert, die landesweit gelaufen sind. Auch für Markenprodukte wie z. B Nescafé habe ich gearbeitet. Und ich habe Werbeetats von einigen 100 Millionen DM verwaltet. Meine Kampagnen mit TV-Spots, Anzeigen, Rundfunkwerbung, Imagefilmen und Plakaten wurden Jahr für Jahr als beispielgebend ins “Jahrbuch der deutschen Werbung” (Econ-Verlag) aufgenommen. Und: In meinem Berufsleben habe ich mich niemals bei einem Arbeitgeber um meinen Job beworben, denn: Meine Arbeitgeber haben sich immer bei mir beworben. Dafür habe ich in meinen gesamten Berufsleben auch nicht einen einzigen Tag wegen Krankheit gefehlt, weil ich meine Grippe stets an den Wochenenden genommen habe. Ganz schön gut, oder? 🙂
Aber nicht genug damit, denn ich war auch ein namhafter Werbekritiker, schrieb 50 Jahre lang unter Pseudonym die wöchentliche Kolumne “Spießer Alfons spießt die Werbung auf” und dazu ungezählte weitere Fachbeiträge über Werbung in Zeitungen und Magazinen, wo ich Beiträge auch unter einem Dutzend anderer Pseudonyme veröffentlicht habe. Und Ghostwriter bin ich ebenfalls gewesen. Darüber hinaus habe ich als “Spießer Alfons” zahlreiche Vorträge über Werbung gehalten in Firmen, bei Verbänden und vor Studenten an Hochschulen und Universitäten. Und als ich meine Spießer-Kolumne beendet hatte, da bekam ich so etwas wie einen Ritterschlag, und zwar von Prof. Dr. Stephan H. Passon mit seinem Leserbrief, den Sie selber lesen können, wenn Sie möchten – siehe Abbildung rechts!
Und damit komme ich nun endlich zum Casus Belli, nämlich zur Werbung der Stadt Ahrensburg mit den “Imagefilmen”, die ich auf Szene Ahrensburg verrissen habe. Und wozu ich Bürgermeister Eckart Boege gefragt habe:
“Die Verwaltung hat eigenmächtig für rund 60.000 Euro Filme produziert, die Ahrensburg in ein Licht rücken, das alles andere als positiv ist. Warum werden diese sogenannten ‘Imagefilme’ nicht umgehend entsorgt, sondern sogar noch im Internet veröffentlicht, um Ahrensburg ein schlechtes Image zu verleihen? Und warum hat sich der Bürgermeister bis heute nicht bei den Bürgern öffentlich entschuldigt für sein Handeln, rund 60.000 Euro an eine Hamburger Produktionsfirma für Unfug auszugeben?”
Hierauf hat mir der Bürgermeister wie folgt geantwortet:
“Die Produktion der Imagefilme, die mit Kosten von rund 60.000 Euro verbunden waren, wurden mit dem Ziel beauftragt, Ahrensburg als lebens- und liebenswerte Stadt sowie als attraktiven Gewerbestandort zu präsentieren. Die Zielgruppen sind sowohl die Bürgerinnen und Bürger wie auch Gäste und potenzielle Investoren.
In der Bewertung des Ergebnisses gibt es naturgemäß unterschiedliche Einschätzungen; bei der Präsentation der Imagefilme vor über 200 Gästen im Rahmen des Neujahrsempfangs war die Resonanz überwiegend positiv. Die Beauftragung einer spezialisierten Produktionsfirma erfolgte durch den damaligen Citymanager im Rahmen eines Vergabeverfahrens unter Einhaltung der rechtlichen Vorgaben.”
Die Bewertung bei Gästen war also überwiegend positiv. Das, Herr Bürgermeister, war aber bestimmt nicht Zustimmung, sondern es war Höflichkeit. Wenn man beispielsweise zu einer Veranstaltung eingeladen wurde, wo das Büfett grausam war, dann wird man als höflicher Gast auch nicht sagen: “Es hat abscheulich geschmeckt!”